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Druck im Tarifstreit weiter hochGDL sieht Deutsche Bahn zum Streik-Ende „zunehmend isoliert“

Lesezeit 3 Minuten
Vielerorts blieben Züge von Mittwoch bis Freitag stehen. Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hatte die Deutsche Bahn drei Tage lang bestreikt.

Vielerorts blieben Züge von Mittwoch bis Freitag stehen. Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hatte die Deutsche Bahn drei Tage lang bestreikt.

Der dreitägige GDL-Streik ist beendet, doch die Lokführer fordern neue Verhandlungen und schieben der Deutschen Bahn die Verantwortung zu.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat den rund dreitägigen Streik wie angekündigt am Freitagabend beendet. Die Deutsche Bahn hatte mit einem Notfallfahrplan auf den Ausstand reagiert, auch am Freitagabend und am Wochenende kann es noch zu Ausfällen und Verspätungen kommen. Während die Bahn eine Entspannung im Zugverkehr erwartet, hält die GDL den Druck im Arbeitskampf weiter hoch. Ein Überblick.

Tarifstreit: GDL sieht Deutsche Bahn „zunehmend isoliert“ und hält Druck hoch

Wie die Lokführer-Gewerkschaft in ihrer Mitteilung zum Streikende am Freitagabend bilanziert, sieht sie den Verkehrskonzern „zunehmend isoliert“. Denn nur die Deutsche Bahn und ein Chemnitzer Unternehmen würden „sich weigern, ihre Blockadehaltung aufzugeben und mit einem echten Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukehren“. Zuvor hatte die GDL den Streik beim Unternehmen Transdev vorzeitig beendet, weil das Unternehmen sich zu neuen Verhandlungen bereit erklärt hatte.

GDL-Chef Claus Weselsky spricht bei einer Kundgebung.

GDL-Chef Claus Weselsky spricht bei einer Kundgebung. Der Gewerkschafter wirft der Deutschen Bahn vor, die Verhandlungen zu blockieren. (Archivbild)

GDL-Chef Claus Weselsky hält den Druck auf die Deutsche Bahn hoch: Zunächst wolle man der DB zwar „ein Stück weit“ Zeit lassen. „Wenn nichts passiert, dann ist der nächste Arbeitskampf unvermeidlich“, kündigte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky am Freitagmittag in Magdeburg an. Der Bahn warf Weselsky vor, die Verhandlungen bisher zu blockieren.

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Die Lokführer machen in ihrem Statement klar: „Das Eisenbahnsystem braucht dringend frische Impulse, wenn es als Arbeitgeber wieder konkurrenz- und zukunftsfähig sein will.“ Weselsky ergänzte bereits am Freitagmorgen: „Wer sagt, er verhandelt nicht mit uns über Absenkung der Wochenarbeitszeit, wird bestreikt.“

GDL beendet Streik bei Transdev vorzeitig – noch keine Einigung mit Deutscher Bahn

Der GDL-Chef sprach von einem „starken Signal“ angesichts der neuen Verhandlungen mit Transdev. Das Unternehmen habe als Angebot für eine Wiederaufnahme der Verhandlung eine Senkung der Wochenarbeitszeit angekündigt, erklärte Weselsky. „Wir müssen dennoch eine ganze Reihe von Punkten verhandeln, wir haben noch keinen Abschluss.“

Die Transdev-Gruppe als Muttergesellschaft habe eine Rückkehr an den Verhandlungstisch und ein frühzeitiges Ende des Ausstands erreicht, teilte die Trans Regio Deutsche Regionalbahn hierzu mit.

GDL-Streik bei Deutscher Bahn endet am Freitag um 18 Uhr

Eine Verärgerung bei Bahnreisenden angesichts ausfallender Züge sei normal, erklärte der Gewerkschaftschef. „Dennoch wissen die Menschen, dass die Gewerkschaften eine wichtige Funktion in diesem Land haben.“ Die Bahn teilte mit, dass sie nach Ende des Streiks am Freitagabend an eine Entspannung im Personenverkehr glaubt. Während des Streiks hatte die Bahn einen Notfallfahrplan eingesetzt.

Die Forderungen der GDL in Kürze

  1. 555 Euro allgemeine Entgelterhöhung sowie eine entsprechend deutliche Entgelterhöhung für Azubis und Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent
  2. Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter ohne anteilige Lohnabsenkung
  3. Steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro, unabhängig ob Teilzeit- oder Vollzeitarbeitnehmer
  4. Fünf Prozent Arbeitgeberanteil für die betriebliche Altersvorsorge
  5. Einführung der Fünf-Schichten-Woche für Arbeitnehmer im Schichtdienst

Die GDL hatte den Streik im Personenverkehr der Deutschen Bahn am Mittwochmorgen begonnen, im Güterverkehr wird seit Dienstagabend gestreikt. Mit dem Arbeitskampf will die Gewerkschaft den Druck auf die Bahn erhöhen, um im Tarifkonflikt mit dem Konzern unter anderem eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich zu erreichen.

Die Bahn lehnt das bisher ab, auch wenn DB-Personalvorstand Martin Seiler nach seinen Aussagen bereits einen Schritt auf die GDL zugegangen ist. Die Lokführer-Gewerkschaft bezeichnete das vermeintliche Angebot als „eine weitere Nebelkerze“. (mab mit dpa)