Zur größten Computerspielmesse der Welt werden erstmals mehr als 1400 Aussteller in Köln erwartet. Die Messe öffnet am Mittwoch, 21. August.
Größte Gamingmesse der WeltDie Gamescom in Köln wächst und erwartet einen Ausstellerrekord
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Messebesucher testen ein Computerspiel auf der Kölner Videospielmesse Gamescom. Die Messe startet am Dienstag, 20. August.
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In der kommenden Woche wird Köln wieder zur Welthauptstadt der Computerspieler und -hersteller. Laut Kölns Messechef Gerald Böse werden erstmals mehr als 1400 Aussteller erwartet. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von rund 15 Prozent. „Das weltweit größte Gaming-Event wächst weiter“, sagte Böse bei einer Pressekonferenz vor dem Start der Gamescom. Die Zahl von 1400 stellt somit einen neuen Ausstellerrekord dar.
Die Aussteller kommen aus 64 Ländern, die Fläche der Messe bleibt mit 230.000 Quadratmetern in etwa gleich zum Vorjahr. Die Zahl der Länderpavillons steigt mit 48 aus 37 Ländern aber nochmals deutlich – ebenfalls ein neuer Rekord. Zum Vergleich: 2023 waren es noch 33 Pavillons aus 26 Ländern.
Bemerkenswert ist zudem, dass die Gamescom insgesamt internationaler geworden ist: Zeigten sich im vergangenen Jahr 26 Staaten und Regionen in den Pavillons dem Publikum, so sind es in diesem Jahr 37. Hinzugekommen sind beispielsweise die Länder Indien, Mauritius, Portugal, Schweden, Bulgarien und Südafrika.
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Die Gamescom ist von Mittwoch, 21. August, bis Sonntag, 25. August geöffnet. Die Auftaktveranstaltung findet am Vorabend des Messestarts, also am 20. August, auf dem Messegelände in Köln-Deutz statt.
Gamescom öffnet am Mittwoch, 21. August
Die Gamescom ist eine Publikumsmesse. Im vergangenen Jahr strömten insgesamt rund 320.000 Menschen in die Kölner Messehallen. Auch in diesem Jahr dürfte der Andrang groß sein – der Samstag (24. August) ist laut dem Veranstalter bereits ausverkauft.
Felix Falk vom Branchenverband Game, der das Event zusammen mit der Messe Köln ausrichtet, wertet die deutlich höheren Ausstellerzahlen als Beleg für das wachsende Interesse an der Branche. Die Branche habe zudem positive Aussichten, in Deutschland hat sie allerdings im ersten halben Jahr 2024 erstmals seit langem ein Umsatzminus von sechs Prozent hinnehmen müssen.
Die Gamescom ist der beste Indikator, dass es in der Zukunft positiv in der Branche weitergehen wird
Der Umsatz sank Falk zufolge von 4,5 auf 4,3 Milliarden Euro. Einen größeren Anteil daran hat der Rückgang der gekauften Hardware. Dagegen hätten reine Online-Spiele mit einem Umsatzsprung von 413 auf 516 Millionen Euro zulegen können. Das reichte aber nicht, um das Minus auszugleichen, so Falk. Einer der Gründe für den Rückgang gegenüber dem Vorjahr sei auch, dass 2023 im ersten echten Nach-Corona-Jahr besonders viele Spiele-Neuheiten auf den Markt gekommen seien.
„Die Gamescom ist der beste Indikator dafür, dass es sehr positiv in der Zukunft weitergehen wird“, sagt Falk. Die Dynamik vergangener Jahre werde wieder einsetzen. Auch Politik-Prominenz hat sich angesagt, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), sowie NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU), SPD-Vorsitzende Saskia Esken und Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) wollen kommen.
Eine aktuelle Umfrage soll mit gängigen Klischees über die Spieleszene aufräumen. So ergab laut Falk eine Umfrage unter Deutschen, dass 62 Prozent der Befragten sich von weniger Einsamkeit durchs Computerspielen sprechen. 79 Prozent sagten, sie lernten so Menschen aus aller Welt kennen. 82 Prozent sagten, es sei egal, wo die Spieler herkämen.
Computerspiele helfen gegen Einsamkeit
65 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass in Deutschland die Wettbewerbsbedingungen für die Spielebranche gestärkt werden. Da gibt es laut Game-Verband noch erhebliche Wettbewerbsnachteile. „In Deutschland Spiele zu entwickeln ist in etwa 30 Prozent teurer als in anderen westlichen Industrieländern, das bringt handfeste Wettbewerbsnachteile mit sich“, sagte Felix Falk.
Von Donnerstag bis Sonntag bietet die neue Social Stage in Halle 11.3 ein international besetztes Programm und soll damit für das Festival-Feeling auf der Gamescom sorgen. Besucherinnen und Besucher können sich auf Live-Podcasts, Karaoke, Musik-Acts und vieles mehr freuen. Zu den Highlights zählen laut den Veranstaltern der internationale Live-Podcast „Friends per Second“ mit Ralph von SkillUp, Jake von Gameranx und Lucy von Gamespot/Giant Bomb, Gaming-Soundtracks auf dem Piano mit Benyamin Nuss sowie ein Live-Pen-and-Paper-Abenteuer mit Alex von den Dice Actors.
Tagestickets für die Gamescom kosten 29,50 Euro, ermäßigt 21 Euro. Abendtickets kosten 9,50 Euro und Familientickets 65 Euro.