Die Flughäfen sagen, sie hätten aus dem Chaos 2022 gelernt. Unklar sind die Auswirkungen des Nato-Manövers „Air Defender 23“.
Start der SommerferienNRW-Flughäfen erwarten Ansturm von Millionen Passagieren
Am Donnerstag, 22. Juni, starten in NRW die Schulferien. Es wird an den Flughäfen ein Ansturm erwartet. Im Vorjahr war es sowohl in Köln/Bonn als auch in Düsseldorf zu erheblichen Warteschlangen und Verzögerungen gekommen, zum großen Ärger der Reisenden. Seither beteuern die Airports, sehr viel verbessert zu haben. Ein Überblick:
Wie viele Passagiere erwarten Köln/Bonn und Düsseldorf?
In den kommenden sechseinhalb Wochen rechnet der Airport Köln/Bonn mit rund 1,7 Millionen Fluggästen, was einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die verkehrsreichsten Zeiten sind laut einem Sprecher des Flughafens das erste Hinreisewochenende vom 23. bis 25. Juni sowie das letzte Rückreisewochenende vom 4. bis 6. August mit jeweils mehr als 110.000 Passagieren. Am verkehrsreichsten Tag (4. August) werden mehr als 40.000 Reisende erwartet, die in Köln/Bonn starten und landen.
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Der Flughafen Düsseldorf erwartet rund 21.000 Starts und Landungen mit 3,1 Millionen Fluggästen. Das bedeutet rund zehn Prozent mehr Passagiere als in den vorigen Sommerferien. Besonders groß werde das Passagieraufkommen zu Ferienbeginn und an allen Wochenenden.
Wie wirkte sich die Nato-Übung Air Defender in den vergangenen Wochen aus?
Im Vorfeld des Luftmanövers Air Defender, das noch bis Freitag dauert, waren teilweise erhebliche Einschränkungen des zivilen Luftverkehrs erwartet worden. Das ist in NRW offenbar noch nicht eingetreten. „Bislang gibt es keine spürbaren Auswirkungen von Air Defender auf den Flugbetrieb in Köln/Bonn oder außergewöhnliche Flugereignisse“, sagte ein Airport-Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag.
Wird es wieder zu langen Schlangen wie 2022 kommen?
Sowohl die Flughäfen Köln/Bonn als auch Düsseldorf nennen keine Prognose für Wartezeiten. Im vergangenen Sommer hatte es teilweise mehr als eine Stunde gedauert, bis die Fluggäste die Kontrollstellen passiert haben. Vom Airport Düsseldorf heißt es: „Ob in den Osterferien oder an den noch stärker frequentierten Pfingsttagen – die Abläufe beim Check-in, an den Sicherheitskontrollen sowie bei der Flugzeug- und Gepäckabfertigung erfolgten weitgehend ohne Reibungen. Die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen konnten deutlich reduziert werden, im Durchschnitt passieren 90 Prozent der Fluggäste die Kontrollstellen in weniger als zehn Minuten.“
Nur vereinzelt lägen die Wartezeiten für kurze Zeiträume bislang etwas höher. „Diese Messlatte wollen wir auch durch den Sommer hindurch halten“, gibt Geschäftsführer Lars Redeligx als Losung aus. Auch der Flughafen Köln/Bonn rät seinen Besuchern „mehr Zeit als gewöhnlich für den Check-in und die Sicherheitskontrollen einzuplanen“. Gemeint sind damit etwa zwei Stunden, nicht aber vier oder mehr.
Ob sich das Chaos von 2022 wiederholt, werden die nächsten Tage zeigen. Fest steht aber auch: Zu Ferienbeginn sind viel mehr Passagiere am Airport, die gleichzeitig in den Flieger wollen. Außerdem sind es tendenziell ungeübtere Reisende als sonst. Trotz aller Maßnahmen müssen Passagiere mit größeren Wartezeiten als außerhalb der Ferien rechnen.
Was haben die Airports gegen lange Wartezeiten unternommen?
Köln/Bonn hat zehn Millionen Euro investiert, um die Abläufe zu beschleunigen. So gibt es etwa ein neues Kontrollzentrum für Passagierströme (AOCC). Außerdem können Passagiere online im System CGNGateWay kostenlos Zeiträume für Sicherheitskontrollen buchen. In Düsseldorf heißt das System DUSgateway. Außerdem setzt die Bundespolizei eine zweite Sicherheitsfirma während der Ferien ein.
Tipps für Passagiere, um Wartezeiten zu vermeiden
Köln/Bonn rät zum Online-Check-In, oder bei Eurowings-Kunden zum Vorabend-Check-In. Ideal ist nicht mehr als ein Handgepäck, technische Geräte sollte man noch vor der Kontrolle auspacken. Außerdem sollte man die Gültigkeit der Reisedokumente nicht erst am Flughafen überprüfen.