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Strom wird teurerIn diesen Regionen rund um Köln zahlen Sie im kommenden Jahr mehr

Lesezeit 3 Minuten

In einigen Orten in der Region müssen Verbraucher ab dem 1. Januar 2020 mehr für ihren Strom bezahlen.

  1. Rund um Köln erhöhen im neuen Jahr viele Grundversorger ihre Strompreise.
  2. Teils steigen sie um bis zu neun Prozent.
  3. Ein Überblick, welche Regionen betroffen sind – und was Verbraucher beim Abschluss von Stromverträgen beachten sollten.

Köln – Verbraucher müssen im kommenden Jahr mit Strompreiserhöhungen rechnen: 419 Grundversorger haben nach Angaben des Vergleichsportals Check24 angekündigt, die Preise zum Jahreswechsel anzuheben. Das sei mehr als jeder zweite Grundversorger in Deutschland.

Auch in den Regionen rund um Köln kommt es zu Erhöhungen. So müssen Verbraucher in Wuppertal (9,2 Prozent), Remscheid (6,8 Prozent), Dormagen (6,3 Prozent), Troisdorf (sechs Prozent), Nümbrecht (4,8 Prozent), Brühl (4,7 Prozent) und Monheim (vier Prozent) ab dem 1. Januar 2020 mehr für ihren Strom bezahlen, wenn sie diesen vom ortsansässigen Grundversorger beziehen. Bei der Rheinenergie in Köln ist keine Preiserhöhung geplant.

Durchschnittlich wird Strom in der Bundesrepublik um 5,4 Prozent teurer. Mitgezählt sind auch Versorger, die bereits in den vergangenen Wochen erhöht haben. Ein Haushalt mit einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden im Jahr, der von einem der erhöhenden Anbieter Strom bezieht, müsse laut Check24 im Schnitt 84 Euro im Jahr mehr zahlen. Wie stark die Erhöhung tatsächlich ausfällt, hängt aber vom einzelnen Anbieter ab.

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Frist für Erhöhungen abgelaufen

Spätestens sechs Wochen vor der Erhöhung müssen Anbieter ihre Preisveränderungen öffentlich machen. Diese Frist ist in der vergangenen Woche abgelaufen. Preissenkungen habe bisher kein Stromanbieter vorgenommen oder angekündigt, sagt Check24. Zuletzt hatte es im ersten Quartal 2019 viele Erhöhungen gegeben. Auch Rheinergie, Belkaw, Aggerenergie und die Energieversorgung Leverkusen gehörten damals zu den Unternehmen, bei denen der Strom teurer wurde.

Als Grund für die Strompreisanhebungen hatten die Versorger gestiegene Umlagen und Netzgebühren angegeben. Die beiden Positionen machen knapp die Hälfte des gesamten Strompreises aus. Die EEG-Umlage war zuletzt im Oktober um 5,5 Prozent auf 6,756 Cent pro Kilowattstunde gestiegen.

Ein Wechsel kann sich mitunter deutlich lohnen. Die günstigsten Alternativen in den sieben genannten Städten sind Yello Strom (Wuppertal), Grünwelt Energie (Remscheid, Nümbrecht) und Eon Energie (Dormagen, Troisdorf, Brühl, Monheim).

Bestehende Verträge prüfen

Check24 betont: „Aufgrund der aktuellen Rekordpreise für Strom sollten Verbraucher unbedingt bestehende Verträge prüfen und bei Bedarf zu einem günstigeren Anbieter wechseln.“ Doch nicht nur Preise haben bei der Anbieterwahl einen großen Stellenwert. Auch auf Tarifinhalte wie Preisgarantien, Kündigungsfristen und Laufzeiten solle geachtet werden, sagt Check24. Das Vergleichsportal empfiehlt eine Vertragslaufzeit von maximal zwölf Monaten und eine Kündigungsfrist von maximal sechs Wochen. Zudem schütze eine mindestens zwölfmonatige Preisgarantie vor Preiserhöhungen während der Vertragslaufzeit. Bei der Art der Preisgarantie solle es sich mindestens um eine Preisfixierung handeln.

Außerdem solle sich ein Vertrag bei einer automatischen Verlängerung maximal um zwölf Monate verlängern, Check24 empfiehlt zudem eine monatliche Zahlung. „Vorauskasse-Tarife sind absolut nicht zu empfehlen“, betont das Vergleichsportal. Wer seinen exakten Stromverbrauch nicht kenne, solle bei Pakettarifen aufpassen. „Ansonsten zahlen Sie gegebenenfalls für Strom, den Sie gar nicht verbrauchen.“. Bei einer möglichen Insolvenz des Stromanbieters läuft der Verbraucher zudem Gefahr, sein Geld zu verlieren.

Vergleichsrechner können helfen

Wer einen neuen Vertrag abschließen will, dem helfe ein Vergleichsrechner, bei dessen Verwendung Verbraucher Tarife nach eigenen Wünschen und Vorgaben filtern können.

Unterstützen können auch sogenannte Tarifoptimierer. Diese Angebote richten sich an Verbraucher, die nicht selber vergleichen und überprüfen wollen. Tarifoptimierer berechnen zwar einer Provision, behalten Strom- und Gastarife der jeweiligen Nutzer aber im Fokus und optimieren diese automatisch, falls es ein besseres Angebot gibt. Außerdem achten die Tarifoptimierer auf mögliche Preiserhöhungen und wehren diese ab.

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Wer Ökostrom beziehen will, muss meist nicht mehr bezahlen als für herkömmlichen Strom. Bei der Auswahl eines solchen Vertrags sollten Verbraucher auf das „Grüner Strom“-Label oder das „OK-Power“-Label achten, sagt Check24. Der günstigste Versorger ist in allen sieben genannten Städten Grünwelt Energie. (mit dpa)