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Unternehmen in NRWWo in der Region bereits die Industrie 4.0 gelebt wird

Lesezeit 3 Minuten

Industrieroboter in der Automobilproduktion

Köln – Das Schlagwort Industrie 4.0 ist in aller Munde. Und es ist wenig verwunderlich, dass der Begriff in NRW als industriereichstem Bundesland besonders oft zu hören ist. Aber was ist Industrie 4.0 überhaupt? Und wo in NRW wird sie gelebt?

Klar ist im Land von Karl Benz und Rudolf Diesel: Industrie 4.0 ist eine deutsche Erfindung, zumindest der Begriff selbst. Erstmals verwendet wurde er zur Hannovermesse 2011. Das kryptische Zahlenpaar am Ende erinnert an neue Generationen von Computerprogrammen und ist doch auch historisch. Denn die Wortschöpfer sehen in den Kapiteln 1.0 bis 3.0 die drei industriellen Revolutionen. Die erste ist demnach die Erfindung der Dampfmaschine in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie prägte erst England, und dann wie kaum eine andere Gegend die Region an Rhein und Ruhr, das heutige Nordrhein-Westfalen. Industrie 2.0 ist geprägt von Massenfertigung mit Hilfe von Fließbändern und elektrischer Energie, sowie daran anschließend die enorme Verbreitung des Automobils. Man denke an Ford und Deutz und erkennt, auch diese zweite industrielle Revolution prägte die Rheinschiene und Köln. Industrie 3.0 schließlich ist die Automatisierung der Produktion mit Hilfe von Computern und dem Aufkommen des PC.

Bauteile kommunizieren

Wenn Bauteile eigenständig mit der Produktionsanlage kommunizieren und bei Bedarf selbst eine Reparatur veranlassen oder Material nachbestellen, wenn sich also Menschen, Maschinen und industrielle Prozesse intelligent vernetzen, dann spricht man in der Ökonomie von Industrie 4.0.

Und die ist gar nicht in weiter Ferne. Bei Aachen etwa steht eine neue Fabrik für den Elektrowagen E.go, bei der Maschinen via 5G-Netz gesteuert werden. Die Firma Voestalpine, Österreichs größter Industriekonzern, betreibt in Meerbusch ein Forschungszentrum für den automatisierten 3D-Druck. Dabei wird jedoch nicht Kunststoff eingesetzt, sondern man setzt auf Stahl oder andere Metalle.

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Auch der Mittelstand setzt aufs Digitale. „Auftrags- und Personalplanung sowie Materialeinsatz laufen bei uns komplett digital über Tablet, Arbeitskarten aus Papier sind Geschichte“, sagt David Zülow, Chef der Firma Zülow Elektronik aus Neuss, ein Handwerksbetrieb mit 350 Mitarbeitern. Dass der Mittelstand die Digitalisierung verschlafen habe, sei eine Mär. „Wer nicht digital denkt, ist längst vom Markt verschwunden“, sagt Zülow, der auch Vorsitzender des Verbands der Familienunternehmer ist.

Wirtschaftspreis

Preis: Kölner Stadt-Anzeiger und DuMont verleihen die Wirtschaftspreise Rheinland in den Kategorien Mensch, Umwelt und Technologie. Bewerben können sich alle Unternehmen aus dem Rheinland. Im Anschluss an den Bewerbungsprozess wählt eine hochkarätig besetzte Jury die Top-3-Firmen in jeder Kategorie aus. Die Finalisten werden zur Wirtschaftsnacht Rheinland eingeladen. Bewerbungen bis zum 7. April im Netz unter:

wirtschaftsnacht-rheinland.de

„Das Überdenken unser Produktion mit Hilfe neuester, innovativer Digitalisierungstechnologie ist keine Option, sondern die dringende Notwendigkeit für Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen“, sagt Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. Smart Factories mit durchgängiger Vernetzung ermöglichten auch künftige Kundenanforderungen.