Köln – Lange hatte es so ausgesehen, als würde im Inneren Grüngürtel eine neue größere Sportanlage für Streetbasketball entstehen. Doch in der jüngsten Ratssitzung fiel ein entsprechender Antrag der Verwaltung durch. Die Ratsmehrheit von Grünen, CDU und Volt votierten gegen das Papier und überstimmten damit die Befürworter aus SPD und FDP. „Wir wollen nicht, dass im Grüngürtel weitere Flächen versiegelt werden“, sagte der sportpolitische Sprecher der Grünen, Ralf Klemm, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Zuvor hatte sich die Bezirksvertretung Innenstadt gegen das Vorhaben ausgesprochen.
Konkret geht es um einen bestehenden Basketballplatz im Inneren Grüngürtel zwischen Venloer Straße und Vogelsanger Straße. Auf einem ehemaligen Helikopterplatz wurde im Jahr 1995 eine Sportanlage errichtet, die aber mittlerweile Gebrauchsspuren zeigt: Der Belag sei durch die Witterung „wellig und spröde“ geworden, so die Stadt. Zudem sei der Platz viel zu klein für den regen Zuspruch, den der Court vor allem unter Jugendlichen hat. Statt die alte Anlage nun zu sanieren, hätte die Verwaltung die Anlage also lieber ausgebaut.
Alter Platz ist marode
Entstehen sollte unweit der alten 400 Quadratmeter großen Anlage ein neuer Sportpark mit zwei Plätzen. Neben einem 17 mal 16 großen Halfcourt, der als Trainingsgelände und für die Basketballspielart Drei gegen Drei genutzt werden sollte, wurde ein 17 mal 30 Meter großer Fullcourt für Spiele geplant. Insgesamt hätte die neue Anlage 1200 Quadratmeter Platz beansprucht.
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Dies hätte obendrein auch noch kostengünstig geschehen können. Denn das Unternehmen Snipes, ein Sportartikelhersteller mit Sitz in Köln, wollte im Rahmen eines Sponsoring-Vertrages die Baukosten von 415.000 Euro übernehmen. Die Stadt hätte nur noch den Unterhalt bezahlen müssen. Im Gegenzug hätte Snipes sein Logo auf dem Platz anbringen sowie fünf Veranstaltungen pro Jahr durchführen dürfen. Eine Win-Win-Situation also, meint SPD Ratsherr Oliver Seek.
Grüne gegen Werbung im Grüngürtel
„Der Innere Grüngürtel ist an vielen Stellen ohnehin angeknabbert“, begründet dagegen Ralf Klemm die Ablehnung der Grünen. „Wir müssen sorgsam mit dem öffentlichen Raum umgehen.“ Klemm stößt auf, dass für den Bau dreimal so viel Fläche versiegelt werden müsse wie bislang und zudem ein Baum versetzt werden soll. Zudem solle der Innere Grüngürtel werbefrei bleiben, schließlich handele es sich um eine Naherholungsfläche. Statt eines Neubaus soll nun die alte Anlage saniert werden. Vorstellbar sei auch, dass ein zusätzliches Angebot im Bereich der Bezirkssportanlage Prälat Ludwig Wolker in der Nähe der Zentralmoschee geschaffen werde.
SPD-Politiker Seek kritisiert dagegen, dass nun die Planungen von vorne beginnen müssten. „Wir fangen bei null an.“ Die Argumente der Kritiker versteht Seek nicht. „Wenn der Bedarf vorhanden ist, können wir nicht beim Status quo bleiben.“ Bei den geplanten Plätzen handele es sich um eine wasserdurchlässige Fläche. Man könne also nicht von einer Flächenversiegelung sprechen. Und Werbung im öffentlichen Raum gebe es schließlich ausreichend – man denke etwa an das Rhein-Energie-Stadion.