NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gibt einen Großteil des Geldes aus dem Investitionsprogramm zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung nach Köln.
Ausbau in MerheimLand NRW fördert Kölner Gesundheitscampus mit 250 Millionen Euro
Das Land NRW bezuschusst den Ausbau des Gesundheitscampus in Merheim mit 250 Millionen Euro. Die Einzelförderung stammt aus dem Investitionsprogramm der Landesregierung zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Die drei derzeitigen Standorte städtischer Krankenhäuser Riehl, Holweide und Merheim werden im Rechtsrheinischen zu einem neuen Komplex zusammengezogen.
Der Ausbau des neuen Campus soll 590 Millionen Euro kosten, wie die Stadt 2022 zuletzt bezifferte. Mehr als 40 Prozent davon übernimmt nun das Land. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) übergab den städtischen Kliniken und weiteren acht Krankenhäusern des Landes am Dienstag ihre Förderbescheide. Von den insgesamt mehr als 400 Millionen Euro des Programms ging der Großteil nach Köln – „ein großer Erfolg“, sagte CDU-Landtagsabgeordneter Florian Braun. Entscheidendes Kriterium sei die Konzentration von Leistungsbereichen zu einem „Maximalversorger“ gewesen, sagt Axel Goßmann, Geschäftsführer der Kliniken Köln.
Kölner Gesundheitscampus soll „Vorreiter“ sein
Ralf Unna (Grüne), Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Kliniken, sagte, damit nähmen die Kliniken eine „Vorreiterrolle“ im Land ein. Seine Kollegin aus der Volt-Fraktion im Stadtrat, Jennifer Glashagen, sprach von einer Bestätigung der „Richtungsentscheidung“ für einen konzentrierten Gesundheitscampus des Rats durch das Land.
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Der Stadtrat hat 2023 beschlossen, mit dem neuen Komplex die hohen finanziellen Verluste der Kliniken reduzieren zu wollen. In mehr als einem Jahrzehnt beliefen sie sich in Summe auf rund 450 Millionen Euro. Die Hoffnung ist, dass der neue Campus sie auf 2,5 Millionen Euro jährlich verringern kann. Es gab auch Überlegungen zu einem größeren Klinikverbund mit der vom Land geführten Uniklinik, die bisher zu keinem Ergebnis kamen. Wie berichtet, sollen Stadt und Land aber demnächst wieder für ein Gespräch zusammenkommen.
Die Krankenhäuser Holweide und das Kinderkrankenhaus in Riehl an der Amsterdamer Straße sollen in den kommenden fünf bis acht Jahren nach Merheim ziehen, teilten die Kliniken mit. Die Sanierung des Bettenhauses in Merheim begann bereits im Oktober 2024. Erste Rückbauten in Merheim seien ab 2025 geplant, mit den Neubauten soll nach derzeitigem Stand im Jahr 2026 begonnen werden. Für einen „unbelasteten wirtschaftlichen Neustart“ schlug die Kölner Stadtverwaltung mit dem Haushaltsplanentwurf bereits vor, den Kliniken ihre Schulden in Höhe von 533 Millionen Euro bei der Stadt zu erlassen, wir berichteten. Der Rat muss darüber noch entscheiden. (juh)