Nach dem Ausfall der Rhein-Fähre ist die Zukunft der Verbindung ungewiss. In Köln und Leverkusen wird in den Stadträten diskutiert.
Ausfall von „Fritz Middelanis“Politiker wünschen sich Weiterbetrieb der Hitdorfer Rhein-Fähre
Der politische Rückhalt für die Fährverbindung zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf in ihrer bisherigen Form ist größer, als es noch vor einigen Wochen den Anschein hatte. Nachdem feststand, dass die bislang genutzte, gut 60 Jahre alte Fähre „Fritz Middelanis“ nicht mehr zu reparieren ist, soll die Stadt Leverkusen als einer der beiden Gesellschafter zunächst die Anschaffung einer Fähre ausschließlich für den Personen- und Fahrradverkehr favorisiert haben – Autos wären außen vor geblieben.
In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Leverkusener Stadtrat nun jedoch auf einen Antrag der Fraktionen von CDU, FDP und der Bürgerliste hin dafür ausgesprochen, die Fährverbindung wie bislang auch für Kraftfahrzeuge aufrechtzuerhalten. Als Übergangslösung wird etwa vorgeschlagen, zunächst eine andere, bereits im Gebrauch befindliche Fähre zu mieten – ein konkretes Angebot liegt für die Fähre „St. Michael“ vor, die zurzeit in Hessen im Einsatz ist. Mittelfristig soll eine neue Fähre mit umweltverträglicher Antriebstechnik angeschafft werden. Zur Finanzierung brachte ein Bürgerantrag die Möglichkeit eines Crowdfundings ins Gespräch.
Kölner Stadtrat diskutiert Pläne für Fähre
Im Kölner Stadtrat steht das Thema in der kommenden Sitzung Anfang März auf der Tagesordnung. Hier bringt die SPD-Fraktion den Antrag ein, die Fährverbindung solle sowohl für Zufußgehende und Radfahrende als auch für Autos und den landwirtschaftlichen Verkehr mit einem „geeigneten Fährschiff mit alternativem Antrieb“ wiederaufgenommen werden. „Die Fähre ist für viele Pendlerinnen und Pendler sowie die Landwirtschaft im Kölner Norden unverzichtbarer Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge“, so der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Lukas Lorenz.
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„Deswegen wollen wir die neue Fähre mit einem nachhaltigen Antrieb in eine gesicherte Zukunft führen“. Mattis Dieterich, der Vorsitzende des SPD-Ortsverbands im Kölner Norden, bezeichnete eine mögliche Wiederaufnahme des Betriebs als „große Erleichterung für die Menschen im Kölner Norden, die täglich auf diese Verbindung angewiesen sind. Vier Monate Stillstand sind genug.“
Bis zu 40 Kilometer Umwege für Pendler in Köln
Auch die Grünen im Bezirk Chorweiler stellen sich demonstrativ hinter den Weiterbetrieb in einer Form, die auch Kfz-Nutzern und den landwirtschaftlichen Betrieben der Region zur Verfügung stehe. Sollten diese zukünftig Umwege von bis zu 40 Kilometern in Kauf nehmen müssen, so der Co-Sprecher Marc Kersten, seien auch negative Folgen für den CO2-Ausstoß zu erwarten.