Köln – Die Lage in den Kölner Senioren- und Pflegeheimen gibt laut Stadt Köln aktuell keinen Anlass zur Beunruhigung. In der vergangenen Woche gab es in den Einrichtungen 23 Infizierte, davon allerdings 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und lediglich drei Bewohner, von denen einer im Krankenhaus behandelt wurde. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte während einer Pressekonferenz des Krisenstabs, sie sei „sehr froh darüber, dass wir die Lage in den Heimen bisher weiterhin gut unter Kontrolle haben und nur sehr wenige Heimbewohner infiziert sind“. Alle Pflegekräfte würden weiterhin turnusgemäß getestet, um Infektionen früh zu erkennen.
Im Frühjahr hatte es mehrere schwere Covid-19-Ausbrüche in Kölner Senioren- und Pflegeheimen gegeben. Allein im Seniorencentrum Maternus in Rodenkirchen waren mindestens 24 Bewohner mit Coronainfektion gestorben (hier lesen Sie mehr) Weil ein Großteil der bislang 116 Kölnerinnen und Kölner, die nach einer vorherigen Erkrankung gestorben sind, in Heimen lebten, gelten dort bis heute besondere Hygieneregeln.
Eine Auswertung des Landes NRW der gemeldeten Corona-Fälle in Köln im Verlauf der vergangenen sieben Tage (Stand Sonntag, 20. September) zeigt, dass sich besonders viele Menschen im Alter von 20 bis 39 Jahren mit dem Virus infiziert haben.
Mehr junge Erwachsene mit Corona infiziert
Gut 48 Prozent der Infektionen finden in dieser Altersgruppe statt, während es bei Kindern und Jugendlichen nur elf Prozent und bei den Menschen über 60 Jahren nur zwölf Prozent sind. Gut 28 Prozent der Infektionen kommen bei Menschen von 40 bis 59 Jahren vor.
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Damit ist die Anzahl der Infizierten im September in der Altersgruppe der jungen Erwachsenen angestiegen, bei den Älteren zurückgegangen. Stand 21. September hat das Land 4503 Corona-Fälle in Köln gezählt, davon entfielen etwa 40 Prozent auf die Gruppe der 20 bis 39-jährigen Kölner und 18 Prozent auf Menschen ab 60 Jahren.
Bei den Kindern und Jugendlichen lag der Wert für den gesamten Pandemie-Zeitraum in Köln bei knapp neun Prozent.
Ein großer Teil der Infektionen gerade bei jüngeren Erwachsenen gehen vermutlich auf das Reisen und auf das Freizeitverhalten zurück. Experten sorgen sich, dass sich im Verlauf einer möglichen zweiten Welle verstärkt nun auch wieder ältere Menschen anstecken könnten und das Virus auch wieder in Seniorenheimen grassieren könnte.