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Satirischer WochenrückblickWie die Kölner per Applaus-App das FC-Spiel beeinflussen

Lesezeit 2 Minuten
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Volle Ränge wird es im Rhein-Energie-Stadion vorerst nicht geben. (Archivfoto)

  1. Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  2. In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal um die neue Applaus-App des 1. FC köln.
  3. Der FC kickt erneut ohne Fans. Ein weiteres Geistersiel? Nicht ganz. Eine App soll die Fangesänge ins leere Stadion bringen. Ein gespenstische Vorstellung – oder?

Köln – Stimmt. Ich bin immer noch gegen diese Geisterspiele. Der Effzeh kickt ohne Fans. Das Trauerspiel von Gladbach wiederholt sich Woche für Woche. Nicht auszuhalten! Die hocken daheim vor dem Flachbildschirm. Im neuen Trikot für Dauerkartenbesitzer, das der Verein als Entschädigung ins Merchandising-Programm aufgenommen hat. Mit einer großen 19 und dem Schriftzug Covid auf dem Rücken. Das wäre doch völlig verrückt, oder?

In der Hand halten sie ihre Smartphones mit der neuen Applaus-App, die jedes Fingerzucken, jede Reaktion der Fans sofort ins leere Stadion überträgt. Jubeln, Klatschen, Singen, Pfeifen. Man kann auch einfach mal den Geißbock meckern lassen, wenn der Kick zu langweilig wird. Im realen Leben meckert Hennes ja nur, um das Einblenden der Zwischenstände auf den anderen Plätzen anzukündigen. Das Prinzip der App, die es im Gegensatz zum Covid-19-Trikot tatsächlich gibt, ist simpel: Je mehr User drücken, desto lauter wird’s im leeren Stadion . Ein gespenstischer Gedanke – oder?

Fangesänge in der Hardcore-Zone der Südtribüne

Nun haben sich die Fangesänge in der Hardcore-Zone der Südtribüne zu Zeiten, als die Bundesliga noch Besucher empfangen durfte, längst vom Spielgeschehen auf dem Rasen entkoppelt. Da ging es um ganz andere Themen. Um die „Fußball-Mafia DFB“ zum Beispiel.

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Das könnte mit der Applaus-App wieder anders werden, am Ende gar das Spielgeschehen beeinflussen. Wenn die mehr als 111.000 FC-Mitglieder zum Beispiel in der 33. Minute beim Heimspiel gegen Mainz auf dem Smartphone die Torjubel-Emotion auslösen, dann kann der Cordoba doch gar nicht anders! Dann muss er das Ding doch versenken.

Dass der Jubel der Hunderttausend im leeren Stadion schon zu hören ist, obwohl auf dem Bildschirm noch gar kein Tor gefallen ist – macht nichts. Hauptsache Stimmung! Sollte sich Cordoba jedoch weigern, binnen fünf Minuten den bereits bejubelten Treffer zu erzielen, drücken wir einfach den Auswechsel-Button. Und lassen vor Frust den Geißbock meckern.