Der Ausbau des Glasfasernetzes in Köln geht in den kommenden Jahren einen großen Schritt voran.
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) übergab Oberbürgermeisterin Henriette Reker einen millionenschweren Förderbescheid.
Der Vorsitzender des Digitalisierungsausschusses Manuel Jeschka spricht im Interview über die Chancen auf schnelles Internet für alle in der Stadt.
Köln – Herr Jeschka, warum fühlt es sich in der Stadt oft so an, als hätten wir langsames Internet? Jeschka: Diese Frage hat viele Dimensionen. Zum einen gibt es Vorbehalte in der Bevölkerung gegen 5G. Wir sind schon sehr weit, allerdings sind noch deutlich mehr Antennen notwendig, die erst noch gebaut werden müssen. Und viele ältere Handys können 5G einfach nicht.
5G geschieht durch die Luft. Aber wo steht Köln beim Breitbandausbau, also den Leitungen im Boden?
Manuel Jeschka (35) ist Vorsitzender des Digitalisierungsausschusses. Den Ausschuss gibt es erst seit der Kommunalwahl 2020. Jeschka sitzt für die Partei Volt im Rat und ist als Projektierer im Netzbau tätig. (og)
Auch Übergangslösungen kosten Geld. Sollte man nicht warten, bis das richtige Glasfasernetz fertig sein könnte?
Es lohnt sich auf jeden Fall. Die digitale Transformation funktioniert nicht ohne sehr viel Geld. Und wir verbrennen das Geld ja nicht, sondern es wird den Kölner Bürgerinnen und Bürgern weiterhelfen. Mit weniger als 100 Mbit im Internet surfen ist im Jahr 2022 schwer erträglich. Aber wir sind in gutem Austausch mit der Stadt, dass die Grauen und Weißen Flecken in den kommenden drei Jahren übergangsweise verschwinden.
Warum ist der Glasfaserausbau für Köln so wichtig?
Ohne Glasfasernetz ist Köln in der Zukunft nicht konkurrenzfähig. Wir brauchen es nicht nur für private Haushalte, Betriebe und die Verwaltung, sondern auch, um mit der Digitalisierung Themen wie Verkehrswende und Klimaschutz voranzubringen. Ein praktisches Beispiel, wie es schon funktioniert, ist die Parkraumbewirtschaftung in Nippes, die es ohne Digitalisierung nicht geben würde. Hier können schon sehr viele Daten in kurzer Zeit bewegt werden, und man kann in Echtzeit sehen, wo freie Parkplätze sind. Und deshalb gibt es auch weniger Parkraumsuchverkehr, was wiederum besser für das Klima ist.