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Kosten und ZeitplanWas Sie über die Pläne für die Vollendung des Kölner Grüngürtels wissen müssen

Lesezeit 3 Minuten
Das Autonome Zentrum Köln an der Luxemburger Straße.

Wo auf diesem Bild von 2021 noch das Autonome Zentrum steht, befindet sich in einigen Jahren eine völlig neue Parkanlage.

Dieses Projekt verändert Köln für die kommenden Generationen wie kein zweites. Wir beantworten die offenen Fragen.

Das Jahrhundertprojekt Grüngürtel steht vor der Vollendung. Bis Kölnerinnen und Kölner tatsächlich durch die neue Parkanlage gehen können, wird noch einige Zeit vergehen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den Plänen.

Was ist geplant?

Vor über 100 Jahren begann der Bau der Parkflächen und Sportanlagen, die Kölner heute als Grüngürtel kennen. Sie gehen auf eine Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer zurück und wurden nach einem Plan des Architekten Fritz Schumacher umgesetzt. Adenauer verfolgte das Ziel, den Kölnerinnen und Kölnern ein Naturerlebnis in der Stadt zu bieten, das Generationen überdauern würde. Mit der nun geplanten Vollendung des Grüngürtels schließt sich die Kölner Stadtverwaltung diesem Ziel an.

Der Grüngürtel beginnt in Niehl am Rhein und endet derzeit an der Luxemburger Straße auf Höhe des neuen Historischen Archivs und des Autonomen Zentrums. Dort, wo Letzteres heute noch steht, soll der letzte Teil des Inneren Grüngürtels anschließen. Er wird in mehreren Abschnitten angelegt: Der erste Bauabschnitt reicht vom Rhein bis zur Bonner Straße, der zweite von dort bis zur Vorgebirgstraße, der dritte von dort bis zum Höninger Weg/Eifelstraße. Planungsrechtlich ist die Lücke von dort bis zur Luxemburger Straße, in der das Autonome Zentrum liegt, ein eigenes Vorhaben unter der Überschrift „Eifelwall Parkstadt Süd“, rein faktisch gehört alles zusammen.

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Etwa 32,5 Hektar groß und 2,5 Kilometer lang ist die neue Kölner Grünfläche. Sie beinhaltet unter anderem Sportanlagen für alle Altersklassen, 20.000 Quadratmeter Spielplätze, offene Rasenflächen, unzählige neu gepflanzte Bäume und einen neuen See nahe der Bonner Straße.

Der Großmarkt mit der unter Denkmalschutz stehenden Markthalle

Wo sich heute noch der Großmarkt befindet, entsteht ein Park mitsamt See.

Unklar ist derzeit noch, ob in der Nachbarschaft zum Südstadion die Gewerbeflächen zum sogenannten Sporthof mit Angeboten für den Freizeitsport umgebaut werden – das wäre die Vorzugsvariante. Alternativ entstünde an der Stelle ein Fußballfeld für den Vereins-, Schul-, insbesondere aber den Unisport.

Wie teuer wird das?

In der Beschlussvorlage für den Kölner Stadtrat ist derzeit die Rede von Gesamtkosten in Höhe von rund 75 Millionen Euro, inklusive Planungs- und Baunebenkosten. In der Rechnung noch nicht berücksichtigt sind beispielsweise Schallschutzmaßnahmen, Preissteigerungen aufgrund der Marktentwicklung, Grabungen im Bereich der Bodendenkmäler wie dem Fort II auf dem Gelände des heutigen Großmarkts, eine mögliche Radpendlerroute und Durchgänge, etwa zum Volksgarten oder zum Rheinufer. Die Kosten werden also noch steigen. Hinzu kommen nach aktuellem Stand rund 6,15 Millionen Euro für das Vorhaben Eifelwall.

Wann entscheidet die Politik über die Pläne?

Ab Ende Oktober beraten die Ausschüsse und die betroffenen Bezirksvertretungen über die Beschlussvorlagen, die die Verwaltung erstellt hat. Abschließend sollen die Politikerinnen und Politiker im Stadtrat am 14. November eine Entscheidung fällen.

Wie ist der Zeitplan für den Bau des Grüngürtels?

In den Ratsvorlagen für den Grüngürtel und für den Bereich Eifelwall finden sich dazu unterschiedliche Informationen. Für den weitaus größeren Abschnitt vom Rhein bis zur Rudolf-Amelunxen-Straße soll die Entwurfsplanung bis voraussichtlich Frühjahr 2028 abgeschlossen sein. Der tatsächliche Baubeginn wird aktuell für das Frühjahr 2030 angestrebt. Wie lange dann gebaut wird, ist aktuell nicht seriös zu ermitteln, zu viele Detailfragen sind noch offen.

Ein Baustart wird in der Vorlage nicht genannt. Nach gesicherter Finanzierung werde mit einem weiteren Jahr für die noch erforderlichen Planungen und einem weiteren Jahr für die Vergaben gerechnet. Für den ersten, 30.000 Quadratmeter großen Teil des Parkabschnitts am Eifelwall wird anschließend eine Bauzeit von rund zwei Jahren angepeilt.