Die Summe wird als „vergebliche Planungskosten“ behandelt. Die Hohe Domkirche war aus dem gemeinsamen Projekt Anfang des Jahres ausgestiegen.
Historische MitteStadt Köln bleibt auf 13,5 Millionen Euro für abgesagtes Bauprojekt neben dem Dom sitzen
Die Historische Mitte kostet die Stadt 13,5 Millionen Euro – obwohl das Projekt nicht mehr realisiert wird. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Verwaltung an den Finanzausschuss und den Kölner Stadtrat hervor. So wird die für die Planung des Projektes gegründete „GbR Historische Mitte“ aufgelöst.
Historische Mitte hätte 207 Millionen Euro gekostet
Die Historische Mitte wollte die Stadt Köln in Partnerschaft für die Hohe Domkirche realisieren. Am südlichen Ende des Roncalliplatzes sollte sowohl ein neues Gebäude für das Kölnische Stadtmuseum (KSM) entstehen, das aus dem Zeughaus ausgezogen ist. Ein zusätzliches Bürogebäude hätten zudem die Kirche, das Stadtmuseum und das benachbarte Römisch-Germanische-Museum (RGM) gemeinsam genutzt. Das RGM und das KSM sollten durch einen unterirdischen Durchgang miteinander verbunden werden, der 2000 Jahre Kölner Stadtgeschichte zeigen sollte.
Zuletzt wurden Kosten von 207 Millionen Euro veranschlagt, davon hätte die Stadt 80 Prozent und die Hohe Domkirche 20 Prozent übernommen. Am 10. Januar kündigte die Domkirche aber an, sich aus dem Projekt zurückzuziehen. Die Historische Mitte war nach diversen Kostensteigerungen zu teuer geworden. Auch eine Zustimmung des Kölner Stadtrats war nicht sicher.
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Nun wird die für die Realisierung gegründete Gesellschaft bürgerlichen Rechts liquidiert. „Eine Projektrealisierung durch die Stadt Köln in alleiniger Verantwortung scheidet aus, da die städtischen Projektanteile aufgrund der Grundstücksverhältnisse nicht unabhängig errichtet werden können“, heißt es in der Beschlussvorlage.
Stadt prüft, ob Teile des Projekts noch umgesetzt werden können
Da das Projekt bereits mehrere Planungsphasen durchlaufen hatte, sind der Stadt bereits Kosten in Millionenhöhe entstanden. So wurden Architekten und Ingenieure für Entwürfe beauftragt und belastbare Planungs- und Zahlenwerke erarbeitet. Da die Historische Mitte jetzt nicht mehr kommt, werden die Kosten als „vergebliche Planungskosten“ betrachtet. Die Verwaltung prüft nun, inwieweit die Kosten noch über den Jahresabschluss für 2023 oder für das Jahresergebnis 2024 im städtischen Haushalt zu verbuchen sind.
Zudem prüft die Verwaltung aktuell, inwiefern die „kulturkonzeptionellen Aspekte der Historischen Mitte in anderer Weise umgesetzt werden können“. Im Anschluss sei zu untersuchen, wo diese Überlegungen räumlich zu verorten sind und ob hierfür bauliche Maßnahmen notwendig werden. Damit zusammen hängt auch die Sanierung des Studienhauses des RGM. Im Rahmen der Historischen Mitte wäre es abgerissen worden, auch das römische Hafentor und ein barrierefreier Zugang zwischen Roncalliplatz und Kurt-Hackenberg-Platz wäre entstanden. Ob oder wie sich diese Vorhaben nun trotzdem verwirklichen lassen, ist noch offen.