Jeder zehnte Kölner ist LSBTIQKöln ist eine Hochburg schwul-lesbischen Lebens
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Der große CSD? Ist doch nur eine von unzähligen Partys an diesem Wochenende in Köln. Kommt alle her!
Copyright: Max Grönert
Köln – Köln gilt als Hochburg schwul-lesbischen Lebens. Dies wird durch eine neue Studie mit Zahlen belegt. Die Regenbogenflagge ist ein enormer Wirtschaftsfaktor. 10,6 Prozent der Kölner zwischen 18 und 75 Jahren bezeichnen sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter oder queer, kurz: LSBTIQ, wie es Experten abkürzen. Das sind mehr als 87 000 Kölner. Der Anteil in Köln liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt (6,9 Prozent).
53 Prozent aller Kölner finden diese Tatsache gut, lediglich 17 Prozent bewerten es negativ, so die 100 Seiten dicke Studie, die die Stadt auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender in Auftrag gegeben hat. Der Ruf des toleranten Köln zieht Menschen an. Beachtlich ist, dass überdurchschnittlich viele LSBTIQ (78 Prozent) nicht in Köln geboren wurden, sondern im Erwachsenenalter hierher gezogen sind. Die eigene sexuelle Orientierung war mit 51 Prozent der meistgenannte Umzugsgrund.
Auch bemerkenswert: LSBTIQ haben im Schnitt ein höheres Einkommen als Heteros und geben mehr Geld aus – besonders für Kultur, für Städtereisen und in der Gastronomie. Das schwul-lesbische Leben ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, die Untersuchung kann das belegen, wie der „Express“ berichtet – 86 Prozent der befragten Unternehmen-Chefs in Köln sagen: „Das Klima von Toleranz und Weltoffenheit macht Köln attraktiv für hoch qualifizierte Fachkräfte.“
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Eine Mehrheit der Unternehmen (53 Prozent ) sagt, dass dies bei der Entscheidung, sich in Köln anzusiedeln, wichtig gewesen sei. Bei jüngeren Unternehmen sind es sogar 67 Prozent.
Die Studie wurde von „Wenzel Marktforschung“ erstellt. Die Experten geben auch Empfehlungen. Köln dürfe sich nicht selbstzufrieden ausruhen: „Damit Köln noch stärker in der nationalen und internationalen Geschäftswelt als attraktiver Wirtschaftsstandort wahrgenommen wird, sollte der LSBTIQ-freundliche Markenkern deutlicher hervorgehoben werden.“ Die Experten regen eine eigene „Willkommenskultur“ an, etwa durch Regenbogenfahnen am Hauptbahnhof. Auch solle Köln mehr klare Kante gegen (Rechts-)populismus zeigen. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass LSBTIQ und das tolerante Image Kölns zusammenhängen und ein ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor für Köln sind“, erklärt Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass dieses vielfältige und bunte Klima für alle auch in Zukunft erhalten bleibt.“ (red)