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Kommunalwahl im SeptemberBUND stellt Forderungen an die Kölner Stadtpolitik

Lesezeit 2 Minuten
Helmut Röscheisen und Jörg Frank vor dem Kölner Rathaus

Helmut Röscheisen (l.) und Jörg Frank vom BUND stellen vor dem Kölner Rathaus die Vorschläge ihrer Initiative an die Parteien vor.

Die Umweltorganisation BUND fordert mit Blick auf die Kommunalwahl, Umweltpolitik mit dem sozialen Zusammenhalt in Köln zu verbinden.

Etwas mehr als ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl im September 2025 hat die Kreisgruppe Köln der Umweltinitiative BUND zu bedeutsamen Bereichen der Stadtpolitik Stellung bezogen und Vorschläge für die demokratischen Parteien erstellt. „Damit möchten wir Impulse für die Programme der Ratsparteien zur Kommunal- und Oberbürgermeisterin-Wahl im Herbst setzen und werden diese den Spitzen der im Rat vertretenen Parteien und Fraktionen zuleiten“, sagt Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied der Bund-Kreisgruppe Köln.

In fünf übergeordnete Bereiche hat der BUND Anregungen unterteilt, sie umfassen die Themengebiete Bauen und Wohnen, den Stopp des Verlustes der biologischen Vielfalt, den kommunalen Klimaschutz sowie die geplante Mobilitätswende und den Punkt „Kooperation mit der Zivilgesellschaft“. Eine „Verbindung von Umweltpolitik mit dem sozialen Zusammenhalt in Köln“ ist das Ziel, hebt Jörg Frank hervor, ebenfalls BUND-Mitglied und ehemaliges Mitglied der Grünen-Fraktion im Kölner Stadtrat.

Bestand und Sanierung statt Abriss und Neubau

„Vor allem im Bausektor muss bis Jahresende eine verbindliche Strategie verfolgt werden, wie der Boden- und Flächenverbrauch bis 2030 auf Netto-Null sinkt“, sagt Röscheisen. Geplante neue Stadtteile wie Kreuzfeld oder großflächige Siedlungserweiterungen wie Zündorf-Süd seien damit unvereinbar. „Stattdessen kann zusätzlicher Wohnraum durch Aufstockungen vorhandener Gebäude im Innenbereich sowie Überbauung eingeschossiger Bauwerke geschaffen werden“, sagt der Kölner BUND-Vorstand. Das in Köln vielerorts praktizierte Konzept von Abriss und Neubau müsse durch Bestandserhaltung und Sanierung ersetzt werden.

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Mindestens 50 Prozent Grünfläche im Stadtgebiet

Zusätzlich müsse der Grünflächenanteil im Stadtgebiet mindestens 50 Prozent sowie der Anteil der Naturschutzgebiete an der Gesamtfläche zehn Prozent betragen, „damit der Verlust biologischer Vielfalt in Köln gestoppt werden kann“, fordert Röscheisen. Darüber hinaus sei ein „Paradigmenwechsel in der Mobilitätspolitik nötig“, der über eine zwar verbesserte Rad-Infrastruktur hinaus auch den „desaströsen Zustand“ im Angebot des öffentlichen Personen-Nahverkehrs Kölns beseitige.

Helmut Röscheisen sei der Ansicht, dass „der Stadtrat den faktischen Notbetrieb bei den Kölner Verkehrs-Betrieben“ schnell beenden muss. Die von einigen der Parteien im Stadtrat beantragte erweiterte Tunnellösung für die sogenannte Ost-West-Achse, verbunden mit einem Metro-Liniennetz, ist Frank zufolge „angesichts der desolaten städtischen Finanzlage unseriös“ und würde „die Mobilitätswende abwürgen“.

Solarenergie auf Dächern und versiegelten Flächen

Beim kommunalen Klimaschutz wünscht sich der BUND in Köln die Reduzierung des Energieverbrauchs insgesamt und den Ersatz fossiler durch erneuerbare Energie, um das 2021 vom Stadtrat beschlossene Ziel der Klimaneutralität Kölns bis 2035 erreichen zu können. Ausreichend Einsparpotenziale seien vorhanden, Solarenergie auf Dächern und versiegelten Flächen sieht der BUND dabei als besonders geeignet an.