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Corona in KölnOB Reker denkt über verstärkte Beschränkung von Kontakten nach

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Köln – Oberbürgermeisterin Henriette Reker empfiehlt, ab sofort auch im öffentlichen Raum, wo viele Menschen zusammenkommen, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen – das beziehe sich insbesondere auf Fußgängerzonen und Warteschlangen vor Gastronomien oder Geschäften. „Im August waren es noch Schwankungen. Mittlerweile müssen wir aber von einer deutlichen Steigung der Corona-Zahlen sprechen“, sagt Reker nach der Sitzung des Krisenstabs. Weitere Fragen und Antworten im Überblick.

Wo haben sich die Infizierten angesteckt?

Bei einem Viertel der Neuinfizierten handelt es sich um Reiserückkehrer – dabei kommt mit rund 33 Prozent ein Großteil aus der Türkei, gefolgt von Griechenland mit elf Prozent sowie Kroatien und den Niederlanden mit jeweils zehn Prozent. Zudem seien Ausbrüche vor allem auf private Feiern und Gaststätten zurückzuführen, so Reker.

Auch Kontaktpersonen würden zunehmend zu Indexpatienten, also zu positiv Getesteten, werden. Zu den Betroffenen zählen mittlerweile auch immer mehr junge Menschen – zwischen dem 9. und 15. September waren 78 Prozent der Infizierten jünger als 50. Davon machten die 21- bis 30-Jährigen mit 33 Prozent den größten Anteil aus.

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Wie viele Fälle hat es bisher in Schulen und Kitas gegeben?

35 Schüler von 29 Schulen sind aktuell mit Corona infiziert. Allerdings sei diese Zahl im Verhältnis zur Gesamtschülerzahl als gering zu bezeichnen, so Reker. Außerdem habe die Ansteckung der Betroffenen in allen Fällen außerhalb der Schule stattgefunden. In den insgesamt 685 Kitas hat es hingegen erst ein infiziertes Kind gegeben.

Was muss ich als Reiserückkehrer beachten?

Personen, die aus einem vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet zurückkehren, müssen sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Die Quarantänepflicht wird jedoch aufgehoben, wenn ein negatives Testergebnis vorgelegt werden kann. Kostenlose Testmöglichkeiten befinden sich unter anderem am Flughafen Köln/Bonn, am Hauptbahnhof und im Gesundheitsamt am Neumarkt. Doch auch Personen, die aus einem Nicht-Risikogebiet zurückkehren, können sich neuerdings am Flughafen rund um die Uhr testen lassen. Das Testangebot wurde vor Ort erweitert. Allerdings müssen Personen in diesem Fall für den durchgeführten Test selber zahlen.

Kann ich mich auch schon im Ausland testen lassen?

Ja. Allerdings darf der Test frühestens 48 Stunden vor der Ankunft in Deutschland durchgeführt werden.

Welche Kontaktbeschränkungen gelten aktuell in Köln?

Laut der aktuell geltenden Corona-Schutzverordnung dürfen Gruppen im öffentlichen Raum aus maximal zehn Personen bestehen. Mehr als zehn Personen dürfen es nur sein, wenn diese aus lediglich zwei Haushalten kommen. Das Ordnungsamt werde künftig wieder verstärkt Kontrollen durchführen. „Bei weiter steigenden Infektionszahlen behalte ich mir zudem vor, die Kontaktbeschränkung wieder zu verstärken“, so Reker. Über einen weiteren Lockdown denke sie derzeit jedoch nicht nach.

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Was bedeutet das für Veranstaltungen?

Kulturveranstaltungen wie Konzerte und Gottesdienste sind mit einem Belegungskonzept „unkritisch möglich“, so Gerhard Wiesmüller, stellvertretener Leiter des Gesundheitsamtes. Das Spiel des 1. FC Köln gegen Hoffenheim am Samstag darf hingegen trotz Hygienekonzept nicht vor Zuschauern stattfinden. Das entschieden die Stadt und das Land NRW noch am Freitagabend. Der Grund: Der prognostizierte Inzidenzwert für Samstag liegt bei 34,8 – zu nah am Grenzwert von 35.

Für die Martinsumzüge hat die Stadt ein entsprechendes Konzept erarbeitet. Alle Teilnehmer müssen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, die Laternen sollen für die richtige Distanzierung sorgen. Außerdem darf pro Kind nur eine Begleitperson teilnehmen. Die Blaskapellen werden in diesem Jahr nicht Teil der Umzüge sein – sie dürfen ausschließlich am Martinsfeuer spielen.