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„Umsatz-Totalausfall“Kölner Politik unterstützt finanzielle Forderung des Arena-Chefs

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Ein Bild aus vergangenen Tagen: Die Lanxess-Arena hat seit zweieinhalb Monaten kein Zuschauer mehr betreten.Foto: Alexander Roll

Köln – Stefan Löcher, Chef der Lanxess-Arena, hatte sich am Dienstag im „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit einem klaren Appell an die Landesregierung um finanzielle Hilfe für Deutschlands größte Veranstaltungshalle bemüht (hier lesen Sie mehr). Die Lanxess-Arena wurde am 10. März geschlossen und beklagt seitdem einen „Umsatz-Totalausfall“ mit einem Millionen-Schaden, wie es Löcher beschrieb. Nun erhält der Arena-Chef für sein Ansinnen Unterstützung aus der Kölner Politik. Auch die Stadtverwaltung möchte sich für eine finanzielle Unterstützung der Multifunktionshalle einsetzen.

Für Jörg Frank, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, ist Löchers Forderung „voll und ganz berechtigt“. „Die Eventbranche ist mit am härtesten betroffen und hat keine konkrete Perspektive, wann ein Veranstaltungsbetrieb wieder machbar wäre.“ Eine Unterstützung kleinerer Veranstaltungsorte „bekommen wir kommunal hin. Aber große Veranstalter kann die Stadt nicht stemmen“, sagt Frank. Deshalb solle Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) „direkt vorstellig werden“. Bei bedeutsamen Veranstaltungsstätten wie der Lanxess-Arena „brauchen wir die Rückendeckung des Stadtoberhaupts“.

Kölner Lanxess-Arena als bedeutender Wirtschaftsfaktor

Wie auch die anderen Parteien betont CDU-Parteichef Bernd Petelkau die harten Folgen der Corona-Pandemie für die Branche. „Die Hilfsprogramme von Bund und Land leisten bereits einen wertvollen Beitrag über Lohnfortzahlungen und Kredite. Jetzt gilt es zu prüfen, ob darüber hinaus ergänzende Kapitalzuschüsse oder Hilfen erforderlich sind und aufgelegt werden können“, sagt Petelkau.

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Die Arena ist „nicht nur ein Aushängeschild unserer Stadt, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wir erwarten vom Bund und insbesondere vom Land die entsprechende finanzielle Unterstützung“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Joisten. Überdies müsse man auch andere „für diese Stadt extrem wichtigen Veranstaltungs- und Eventlocations im Blick behalten“.

Bei Hilfszahlungen sind das Land und der Bund gefragt

Jörg Detjen, Fraktionssprecher der Linken, empfiehlt, in der Corona-Krise generell Gewerbetreibenden die Möglichkeit zu geben, Mietzahlungen zu stunden. „Die Lanxess-Arena hat für Köln und für das Rheinland eine große Bedeutung, obwohl sie nicht systemrelevant ist“, betont Detjen. Auch FDP-Fraktionschef Ralph Sterck hofft, dass Löchers „Hilferuf nicht ungehört bleibt“. Bei Hilfszahlungen für die Arena seien das Land und der Bund gefragt.

Nach Angaben von Stadtsprecher Alexander Vogel ist Kölns Wirtschaftsdezernent Markus Greitemann bereits „in persönlichem Kontakt“ mit der Arena-Geschäftsführung. Die Stadt hat bereits Hilfen für die lokale Wirtschaft wie eine Stundung etwa von Gewerbe- und Grundsteuer oder der Kulturförderabgabe ermöglicht. Eine Unterstützung der Arena könne „beispielsweise in Form von struktursichernden Darlehen von Land und Bund geschehen“, so Vogel. Dafür setze sich die Stadt etwa in „bilateralen Besprechungen“ mit NRW-Ministern ein.