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RatsentscheidKöln soll ein virtuelles Bürgerbüro bekommen

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Für die meisten Anträge müssen Kölner nach wie vor persönlich ein Bürgeramt oder Kundenzentrum, wie sie in Köln heißen, betreten (Symbolbild).

Für die meisten Anträge müssen Kölner nach wie vor persönlich ein Bürgeramt oder Kundenzentrum, wie sie in Köln heißen, betreten (Symbolbild).

Der Kölner Stadtrat beschließt die Einführung eines virtuellen Bürgerbüros, um die Digitalisierung der Verwaltung zu fördern.

Köln bekommt ein virtuelles Bürgerbüro, das hat eine breite Mehrheit im Stadtrat am Donnerstag entschieden. Die Verwaltung soll bestehende und zukünftige Bürgerservices, die Kölner online erledigen können, auf einer Webseite bündeln. Auch sollen Videosprechstunden für Bürger mit städtischen Mitarbeitenden ermöglicht werden.

Manuel Froh, Ratsmitglied von Volt und Vorsitzender des Digitalisierungsausschusses, sagte: „Auf dem Papier haben wir die digitalste Verwaltung Deutschlands geschaffen.“ Köln belegt im aktuellen Smart City Index des Branchenverbands Bitkom den ersten Platz in der Kategorie „Digitale Verwaltung“. Froh sagt aber: „In der Realität sind viele digitale Services kaum bekannt.“ Mit einem virtuellen Bürgerbüro soll die Stadtverwaltung „barrierefrei und bürgernah“ werden. Für die meisten Anträge müssen Kölner nach wie vor persönlich ein Bürgeramt oder Kundenzentrum, wie sie in Köln heißen, betreten.

Eine Abfrage dieser Zeitung hatte im Sommer ergeben, dass einige Anträge bereits online bei der Stadt eingereicht werden können. Das ist über den Urkundenservice möglich, auch ihren Hund können Bürger in Köln online anmelden, es gibt das Anmeldeverfahren für Kindertagesstätten in Köln über das Online-Portal „Little Bird“, und Fahrzeuge können online über das Portal „i-KfZ“ an-, ab- und umgemeldet werden. Bisher müssen Kölner diese Angebote einzeln auf den entsprechenden Unterseiten des städtischen Internetauftritts suchen.

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Kölner sollen Bürgerservices über eine App erledigen können

Neben einer übersichtlicheren Darstellung der Angebote, in dem fraktionsübergreifenden Antrag als „Sofortmaßnahme“ deklariert, sollen sie mittelfristig auch in einer App zur Verfügung stehen. Zudem soll die Stadt die BundID wirksamer bewerben, das zentrale Nutzerkonto für sämtliche digitale Dienste in Deutschland. Es ist Voraussetzung, um sich digital auszuweisen. Auch will der Rat, dass sich Anwender per Videoident identifizieren können.

Die Idee einer städtischen App und der Erweiterung digitaler Verwaltungsdienstleistungen ist nicht neu. Auch arbeitet die Stadt bereits daran, auf ihrer Seite einen Chatbot anzubieten, der auf Nachrichten von Nutzern technisch oder mit künstlicher Intelligenz Antworten geben kann. Der Rat will die Projekte jetzt unter dem Konzept des virtuellen Bürgerbüros zusammenziehen.