Köln – Am Tag nach der Landtagswahl steht der Kölner CDU-Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau vor einem Scherbenhaufen. Die Grünen haben in Köln die vierte Wahl hintereinander gewonnen, während die CDU unter Petelkaus Führung zum vierten Mal hintereinander ein denkbar schlechtes Ergebnis hinnehmen musste.
Nur ein einziger Landtagsabgeordneter der CDU wird mit Florian Braun die Interessen Kölns in Düsseldorf vertreten. Petelkau selbst hat sein Landtagsmandat verloren. Besonders bitter ist es für die Union, dass sie Köln knapp zwölf Prozentpunkte weniger bekommen hat als im Landesdurchschnitt – das spricht eine deutliche Sprache.
CDU Köln überzeugt urbane Bevölkerung nicht
Die CDU Köln versteht es zurzeit nicht mehr, eine urbane Bevölkerung von sich und ihren politischen Inhalten zu überzeugen. Genau das muss in einer Metropole wie Köln aber die Aufgabe sein, wenn eine Partei die Stadt wirklich gestalten will. Die Union wird auch diese Wahlniederlage analysieren. Die Frage bleibt, wer nach der Auswertung die Verantwortung für die herbe Schlappe übernimmt.
Sicher ist Bernd Petelkau nicht alleine dafür verantwortlich, dass das Ergebnis in Köln so dürftig ausgefallen ist. Aber der mächtige Partei- und Fraktionschef wird sich sicher die Frage stellen müssen, ob er die Mittel zur Hand hat, die CDU in Zukunft wieder zu Wahlsiegen zu führen.
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Grundsätzlich sind Niederlage gute Gelegenheiten für einen Neuanfang, sei es inhaltlicher oder personeller Art. Hinter der vorgehaltenen Hand gibt es in Kölns CDU viele, die den Parteichef kritisieren. Wenn es aber darum geht, die Deckung zu verlassen und in die offene Konkurrenz zu treten, lichten sich die Reihen sehr schnell. Es fehlt denjenigen, die jetzt einen Anspruch auf eine Führungsposition erheben könnten, ganz offensichtlich am nötigen Mut, das auch tatsächlich zu machen.
Petelkau selbst scheint davon überzeugt zu sein, die richtigen Lösungen auf dem Weg zu neuen Erfolgen zu kennen. Wenn sich kein Herausforderer findet, wird er sich daran messen lassen müssen.