Köln – Der Rodenkirchener CDU-Abgeordnete Heribert Hirte kann nach einer parteiinternen Abstimmungsniederlage bei der Bundestagswahl im kommenden September nicht wieder antreten. An seiner Stelle soll die Unternehmerin Sandra von Möller im Wahlkreis Lindenthal, Rodenkirchen, südliche Innenstadt kandidieren. Das ist das Ergebnis einer Delegierten-Versammlung der Kölner CDU, die an diesem Samstag im Gürzenich ihre Bewerberinnen und Bewerber für die Bundestagswahl benannte.
Vier Bewerbungen
Vier Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich für den Wahlkreis beworben, in dem Hirte bei der vorigen Wahl ein Direktmandat erreicht hatte. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte die Entscheidung unter besonderen Regeln, es durften nur insgesamt 36 Delegierte aus dem Wahlkreis abstimmen. Jura-Professor Hirte, der in Berlin den Rechtsausschuss kommissarisch leitet, erhielt im ersten Wahlgang sechs Stimmen. Er schied damit ebenso aus wie Ex-Ratsherr Martin Schoser, der es ebenfalls auf sechs Stimmen brachte.
Aus im ersten Wahlgang
In der anschließenden Stichwahl setzte sich von Möller, von 2015 bis 2020 Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer, mit 24 zu 12 Stimmen gegen den Hochschullehrer Detlef Gysan durch, Leitender Arzt in einem kardiologischen Rehabilitationszentrum. „Dass es für Heribert Hirte schwierig werden würde, zeichnete sich ab, als drei Gegenkandidaturen angemeldet wurden“, sagte ein CDU-Vorstandsmitglied. „Aber dass er gleich im ersten Wahlgang ausgeschieden ist, hat mich dann doch etwas überrascht.“
Was die Kandidaturen in den Bundestagswahlkreisen für den linksrheinischen Kölner Norden und den rechtsrheinischen Südosten betrifft, war die Entscheidung bereits vorher klar. Die Bundestagsabgeordneten Gisela Manderla (Nippes/Ehrenfeld/Chorweiler) und Karsten Möring (Innenstadt, Kalk, Porz) wurden ohne Gegenkandidaten mit Zustimmung von jeweils mehr als 85 Prozent nominiert.
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Die Abstimmung für den Wahlkreis Mülheim/Leverkusen erfolgte bereits vor einigen Wochen. Dort wird sich die nordrhein-westfälische Staatssekretärin für Integration, Serap Güler, um ein Mandat im Bundestag bewerben. „Die Kölner CDU hat in vier Wahlkreisen drei Frauen aufgestellt, damit können wir sehr zufrieden sein", sagte Parteichef Bernd Petelkau im Anschluss an die Versammlung im Gürzenich.