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„Glaube nicht, dass sie in Köln bleiben“Gewerkschaft und Ratsparteien irritiert von Gehaltskürzungen bei Feuerwehr-Azubis

Lesezeit 2 Minuten
Feuerwehrleute stehen im Anzug hinter einer Polizeiabsperrung, rechts im Bild steht ein Feuerwehrauto.

Die Kritik an der Stadt wegen gekürzter Azubi-Gehälter bei der Feuerwehr ist groß (Symbolbild).

Weil die Stadt das Gesetz falsch verstanden hat, erhalten 37 Azubis der Kölner Feuerwehr 750 Euro weniger als geplant.

Nachdem Auszubildende bei der Kölner Feuerwehr mit Sonderauszahlungen nach Köln gelockt wurden, die nun um 750 Euro monatlich gekürzt worden sind, fordert die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft, genauso wie viele Parteien aus dem Kölner Stadtrat, dass die Gehälter der Azubis weitergezahlt werden müssen.

Am Mittwoch habe Andreas Jedamzik, Feuerwehrgewerkschafter, noch mit einem der Lehrgangsleiter der 37 betroffenen Azubis gesprochen: „Die Enttäuschung unter den Azubis ist groß, das Vertrauen beschädigt“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Ich glaube nicht, dass jemand von ihnen unter diesen Bedingungen nach der Ausbildung in Köln bleibt.“ Er fordert: „Die Stadt muss dafür sorgen, dass die Gehälter weitergezahlt werden.“

„Falsches Signal“ in Zeiten des Arbeitskräftemangels in Köln

Ähnlich äußern sich Vertreter nahezu aller Parteien im Stadtrat. „Durch die unverständliche Entscheidung, die Sonderzulage für Feuerwehr-Azubis zu kürzen, wird die Attraktivität der Stadt Köln als Arbeitgeber nachhaltig beeinträchtigt“, sagte etwa Volker Görzel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Kölner FDP. Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels sende dies ein falsches Signal aus. Er fordert eine Überprüfung der Gehaltskürzung.

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Auch der verwaltungspolitische Sprecher der SPD, Gerrit Krupp, fordert: „Versprechen sind einzuhalten. Dass die Stadtverwaltung jetzt bei den Azubis der Feuerwehr die Zuschläge kürzt und zunächst auch noch Rückzahlungen einforderte, ist ein Unding.“ Sollten die Zuschläge in ihrer bisherigen Form nicht weiter gezahlt werden können, müsse Stadtdirektorin Andrea Blome andere Wege finden, „damit die Azubis am Ende des Monats weiterhin ihr zugesagtes Gehalt bekommen.“

„Peinlich, dass die Stadt nicht weiß, was sie zahlen darf“

Manfred Richter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kölner Rat, sieht auch das Land NRW in der Pflicht: Die Anstrengungen, Auszubildende für die Kölner Feuerwehr zu finden, seien richtig. „Dabei erwarten wir von der Stadtverwaltung, dass arbeitsvertragliche Zusagen eingehalten werden. Dazu müssen alle Möglichkeiten auf Landesebene geprüft und ausgeschöpft werden.“

CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau meint: „Für uns ist klar, dass eine vernünftige Lösung im Sinne der Auszubildenden gefunden werden muss. Diese Lösung muss die Verwaltung unbedingt liefern.“

Die Sprecherin der Fraktion Die Linke, Güldane Tokyürek, moniert: „Es ist schon peinlich, dass die Stadt nicht weiß, was sie ihren Azubis zahlen darf. Für die betroffenen jungen Leute kann der Wegfall des zusätzlichen Geldes eine private Katastrophe sein.“ Die Stadt müsse prüfen, wie die verursachten Notlagen der Betroffenen aufgelöst werden können.