Die Klimaschutzinitiativen „Grannies for Future“ und „Health for Future“ fordern beim Aktionstag gegen Hitze stärkere Hitzeschutzmaßnahmen.
Aktionstag gegen HitzeKölner Aktivisten warnen vor tödlichen Folgen des Klimawandels
Zusammengekauert und reglos liegen zehn Personen auf der Domplatte, eine weitere hängt schlaff in einem Rollstuhl. Die Gruppe zieht die Blicke auf sich. Die Menschen gehören zu den Kölner Ortsgruppen der Klimaschutzinitiativen „Grannies for Future“ und „Health for Future“ und wollen die steigende Gefahr durch starke Hitze symbolisch darstellen. Anlass ist der erste bundesweite Aktionstag gegen Hitze am 5. Juni, bei dem die Aktivistinnen und Aktivisten darauf aufmerksam machen, dass steigende Temperaturen und Klimawandel in einem direkten Zusammenhang stehen.
„Laut Statistik sind in Deutschland im vergangenen Jahr rund 4500 Menschen an den Folgen von Hitze verstorben, in Europa sind es etwa 60.000 gewesen“, erläutert Sonja Schmalen den umstehenden Leuten sowie Passanten. Es müsse „schnell und stärker auf diese dramatische Entwicklung reagiert und der Druck auf Politik und Entscheidungsträger erhöht“ werden.
Viele der Aktivistinnen arbeiten im Gesundheitssystem. Sie gehen mit einem Megafon um die „Leichen“ auf der Domplatte herum, andere zeichnen mit Kreide die Konturen der „Hitzeopfer“ nach, deren Anzahl im Laufe der Aktion mit der Zeit immer weiter wächst.
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Performance in Köln: Aktivisten fordern Einhalten der Klimaziele
Einer der Aktivisten ist Wolfgang Kissenbeck von den Kölner „Grannies“. Wenn es draußen besonders warm sei, sagt der 75-jährige Kölner, „dann verkrieche ich mich in meiner Wohnung und bin kaum aktiv.“ Dabei seien noch ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen besonders von hohen Temperaturen betroffen – insbesondere sei dies natürlich in urbanen Umgebungen ein umso größeres Problem.
„Hitze und Klimawandel sind lebensbedrohlich“, oder „Stoppt das stille Sterben der Hitzeopfer“ steht auf Schildern und Bannern. Die Gruppen verteilen Infomaterial und kommen mit den Menschen ins Gespräch. Die globalen Klimaziele dürften nicht aufgeweicht werden, Hitzeschutzkonzepte, wie sie auch die Stadt Köln und andere bereits erstellt haben, müssten ausgeweitet werden, fordern Sonja Schmalen und „Health for Future“.
Mehr Trinkbrunnen, Schutzräume vor Hitze und eine bessere Begrünung von Gebäuden und Flächen seien lokal umsetzbare und wichtige Aspekte. „Die Reaktionen der meisten Menschen auf unsere Aktionen fallen positiv aus“, sagt die 40-Jährige. Insgesamt hätten die unter dem Dach „Kölle for Future“ versammelten Klimagruppen bei ihren monatlichen Treffen stetigen Zulauf.
Sonja Schmalen und die Menschen auf Kölner Domplatte hoffen, dass angesichts des beginnenden Sommers und Katastrophen wie der aktuellen Hochwasserlage in Süddeutschland schnell etwas passiert – und „dass der Klimawandel endlich als die existenzielle Gefahr für die Gesundheit begriffen wird, die er bereits ist“.
Weitere Informationen zu den Klimaschutz-Gruppen der „for Future“-Bewegung in Köln sowie ihre Forderungen und Veranstaltungen sind im Internet zu finden.