Nach 26 Vorstellungen verlässt Guido Cantz das Ensemble von „Himmel und Kölle“. Im Gegenzug steigt Henning Krautmacher als Köbes ein.
„Ich werde das sehr vermissen!“Guido Cantz verlässt „Himmel und Kölle“ – Für ihn kommt Henning Krautmacher
Prominenter Personalwechsel im Erfolgsmusical „Himmel und Kölle“: Guido Cantz gibt den Zündschlüssel ab, Henning Krautmacher nimmt den Kölschkranz in Empfang. Der Comedian und Moderator Cantz spielte seit Anfang September im Stück den sächselnden Taxifahrer.
Nach 26 Vorstellungen endet – wie vorab verabredet – sein Engagement in der Volksbühne am Rudolfplatz. „Das war eine fantastische Zeit. Ich habe vor allem die Arbeit im Ensemble total genossen, ich trete ja im Karneval und in meinen Comedy-Programmen solo auf. Ich werde das sehr vermissen.“
Die Volksbühne ist für Krautmacher schon vertrautes Terrain
Ab Februar wird der ehemalige Höhner-Sänger Henning Krautmacher Teil des Ensembles. Nicht als Taxifahrer, sondern als Köbes. Eine Rolle, die ihm liegt. So servierte er beispielsweise 2015 in einer Episode der ARD-Serie „Rentnercops“ den Kommissaren frisch gezapftes Kölsch.
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Auch die Bühne des Theaters an der Aachener Straße (Krautmacher: „Ich sage immer noch Millowitsch-Theater“) ist ihm vertraut. Anfang der 1990er Jahre luden die Höhner dort zu „Komzert-Reihen“ ein. „Zwei Zimmer, Küche, Diele, Bad“, „Wartesaal der Träume“ und „Hahnwaldklinik“ waren eine Mischung aus Komödie und Konzert.
Der Schnurrbart ist wieder an Ort und Stelle
„Ich freue mich riesig, dass ich demnächst mitmischen darf. Das Musical ist großartig“, sagte Krautmacher bei seiner Kurzvorstellung im Theater. Ambitionen auf eine neue Karriere als Musical-Darsteller hege er aber nicht. „Ich bleibe Rentner, bin beim Stück hin und wieder mit dabei. Ich singe auch nicht, ich lasse singen.“ Erkennen werden ihn die Zuschauer im Saal sofort. Denn der Schnäuzer ist wieder da.
Mit seinem Ausstieg bei den Höhnern im Herbst 2022 trennte sich der 66-Jährige von seiner markanten Gesichtbehaarung. Es folgten Experimente mit Dreitagebart, Spitzbart, „ja nix“ im Gesicht. Jeder Wechsel rief ein „bundesweites Echo hervor“, verriet Krautmacher und staunte darüber selber. Jetzt ist der Schnurrbart mit nach oben gezwirbelten Spitzen wieder an Ort und Stelle. „Weil ich meiner Frau so am besten gefalle.“
Das Musical „Himmel und Kölle“, das im Herbst 2020 in der Volksbühne am Rudolfplatz Premiere feierte, steht bis Ende April 2024 auf dem Spielplan. Ob es eine Verlängerung gibt, steht noch nicht fest. Guido Cantz und Henning Krautmacher sind unbedingt dafür, dass die Geschichte des jungen Provinzpfarrers Elmar, der nach seiner Ankunft in der vermeintlich heiligen Domstadt den Kulturschock seines Lebens erlebt, weitergeht.
„Köln hat dieses wunderbare Stück verdient“, sagt Krautmacher, der im Januar mit den Proben beginnen möchte. Der Köbes in Ausbildung kann sich sogar vorstellen, dass sich irgendwann prominente Menschen darum reißen, zumindest einen Kurzauftritt in dem Musical zu ergattern.
„Es könnten ja sogenannte Cameo-Auftritte sein, für die der Regisseur Alfred Hitchcock berühmt war. Eine bekannte Person tritt überraschend auf und verschwindet wieder.“ Guido Cantz schlug spontan Rainer Maria Kardinal Woelki vor, der doch prima die Rolle des Kölner Erzbischofs im Musical übernehmen könnte. Womöglich würde Cantz ihn selber mit dem Taxi zum Auftritt bringen.