Große Konzerte, Kultur- und Sportveranstaltungen, Promis, große und kleine Besonderheiten – wir wagen einen Parforceritt durch ein Vierteljahrhundert Lanxess-Arena.
JubiläumObama, Darkroom, Pittermännchen – Kurioses aus 25 Jahren Lanxess-Arena von A bis Z
25 Jahre Lanxess-Arena heißt unzählige Sportveranstaltungen, Konzerte und andere Events, heißt aber auch: 25 Jahre Verrücktheiten, Rekorde und Unterhaltsames. Ein Überblick von A bis Z:
Ausreißerpferd, das
Im Mai 2016 büxt ein Pferd aus der Show „Apassionata“ aus und trabt in der Dunkelheit am Polizeipräsidium Kalk vorbei. Die Beamten verständigen einen Mitarbeiter der Show, und nachdem es zunächst heißt, das Tier sei kein Show-Pferd, kommt dann raus: Der Ausbüxer war Hengst „Trigueno El Estribo“.
Bono
Am 17. Oktober 2015 geht ein Rechtsextremist mit einem Messer auf Henriette Reker los, verletzt die Frau, die am Tag darauf zur Kölner Oberbürgermeisterin gewählt werden wird, schwer. Am Abend dieses Tages spielt die irische Band U2 in der Lanxess-Arena – und Sänger Bono widmet Reker eigens einen Song.
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CSD, der
Im Rahmen eines Christopher Street Days in Köln sollte in der Arena eine After-Show-Party stattfinden, und es gab den Wunsch, einen Darkroom einzurichten. Der Wunsch wurde erfüllt: Einer der Clubräume wurde für diesen Abend zum Arena-Darkroom.
Dauergast, der
Ganze elfmal war Panikrocker Udo Lindenberg bislang zu Gast in der Arena, die damit in der persönlichen Bedeutung dem Hotel Atlantic, Lindenbergs Wohnsitz in Hamburg, sicher nahekommen dürfte. Auch gern und oft gesehen: Herbert Grönemeyer. Der trat bislang sieben Mal hier auf.
Eisfläche, die
Was viele, die zu Konzerten in die Lanxess-Arena kommen und im Innenraum stehen, nicht wissen: Eigentlich stehen sie auf Eis. Denn die Fläche, auf der die Kölner Haie zu Hause spielen, liegt immer in der Halle. Dementsprechend muss immer wieder umgebaut werden: Aus einer Konzert- eine Eisfläche zu machen, dauert rund sechs Stunden.
Fischer, Helene
Helene Fischer dürfte nur milde lächeln bei Lektüre von „D wie Dauergast“: Denn sie ist allein im August gleich siebenmal in der Kölner Lanxess-Arena aufgetreten – alle sieben Abende waren laut Arena-Angaben ausverkauft. Damit haben insgesamt mehr als 100.000 Fans die Konzerte der Schlagersängerin in Köln besucht.
Gefährt, das
Im Frühjahr 2007 liefert sich Moderator, Sänger und Entertainer Stefan Raab erneut einen Boxkampf mit Weltmeisterin Regina Halmich und hat die wilde Idee, mit einem Panzer-Nachbau in den Innenraum zu fahren. Raab guckt aus der Luke heraus, trägt Mütze, Sonnenbrille und Tarn-Bademantel – und bekommt danach von Halmich mächtig auf die Mappe.
Henkelmännchen, das
So nennt der Volksmund gern die Arena, die seit Juli 1996 gebaut und im Herbst 1998 eröffnet wurde.
Innenraum, der
Der Innenraum kann auf rund 4100 Quadratmeter erweitert werden, wenn die Teleskoptribünen eingefahren sind. Bei ausgefahrenen Tribünen ist der Innenraum etwa halb so groß.
Jobs
Rund 10.000 Jobs hängen direkt oder indirekt an der Kölner Arena.
Kleinkrankenhaus, das
Die Arena kooperiert mit den Johannitern, das Kleinkrankenhaus, das sich in den Katakomben der Halle befindet, ist stets mit Notfallmedizinern und Notärzten besetzt. Der Schlüssel, also: Wie viele Mediziner vor Ort sind, ergibt sich aus der Besucherzahl. Es steht immer ein Krankenwagen vor Ort, sodass Patienten oder Patientinnen schnell in eine Klinik gebracht werden können, sollte das nötig sein. Bei Sportveranstaltungen gibt es noch einen zusätzlichen Krankenwagen für die Sportler.
Längste Polonaise der Welt
Drei Anrufe bringen im Februar 2003 die Arena ins Wanken. Die Botschaft: In der Kölnarena (wie das Gebäude damals noch heißt) ist eine Bombe. Um 20.54 Uhr entscheiden Polizei und Veranstalter: „Wir müssen evakuieren. Sofort.“ Unter dem Vorwand, es werde die „längste Polonaise der Welt“ gebildet, werden die Besucher ins Freie geführt. Um 23.37 Uhr dann die Entwarnung: Es gibt keine Bombe. Der anonyme Anrufer war offenbar wütend, weil ihm der Zutritt zu der Karnevalsparty verweigert worden war.
Maße, die
Die Maße der Arena sind enorm: Die Gesamtfläche beträgt 83.700 Quadratmeter, das entspricht der gern zitierten Größe von zwölf Fußballfeldern. Der Innenraum ist 140 Meter lang und 120 breit, das Dach allein hat eine Fläche von 16.000 Quadratmetern. Wer sich fit halten will, müsste sich theoretisch nur täglich die Treppen in der Arena vornehmen: Es gibt 94 mit insgesamt 4000 Stufen.
Name, der
Zunächst hieß die große Mehrzweckhalle in Deutz Kölnarena. Im Juni 2008 bestätigte der damalige Kommunikationschef des Leverkusener Spezialchemie-Konzerns, dass sie künftig „Lanxess-Arena“ heißen werde. Kölns damaliger Oberbürgermeister Fritz Schramma sprach von „einer gesunden Hochzeit“: Lanxess sei ein Wirtschaftsmotor der Region.
Obama, Barack
Einen früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten hat man nicht alle Tage im Haus und den daran hängenden Secret Service auch nicht. 2019 passierte in Köln aber genau das: Barack Obama saß im Rahmen des „World Leadership Summit“ auf der Bühne in der Arena. Henriette Reker, die rund zehn Minuten mit Obama verbringen durfte, sei vorher – so geht die Legende – ein wenig aufgeregt gewesen, hätte sich intensiv vorbereitet. Die Aufregung war unnötig, wie sich nach dem Treffen herausstellte – sie habe sich gefühlt wie beim Bäcker nebenan.
Pittermännchen, das
Seit 1965 gibt es die „Lachende Kölnarena“, die zu Beginn noch „Lachende Sporthalle“ hieß und bei der sechs Stunden lang die Top-Karnevals-Acts auftreten. Alle Besucher können ihre eigenen Fresskörbe mitbringen, Bier wird häufig vor Ort gekauft. Der Beweis: 18.000 Pittermännchen, also Zehn-Liter-Kölsch-Fässer, werden pro Jahr verkauft. Das entspricht rund 900 Badewannen voll Kölsch.
Qual, die
Während die Kölnerinnen und Kölner (also die meisten von ihnen) friedlich in ihren Betten liegen, wird in der Arena gearbeitet – und das fast jede Nacht. Der Grund: Bei etwa 200 Veranstaltungen im Jahr kommen rund 320 Betriebstage zusammen.
René Peter Baumann
Wenn Sie den Mann unter diesem Namen kennen, sind Sie ein absoluter Profi – besser bekannt ist er als DJ Bobo. Der Schweizer durfte 1998 das Premierenkonzert in der neu eröffneten Arena spielen. Dumm: Der damalige Veranstalter verschwand mit der Ticketkasse aus dem Vorverkauf. Die Arena verzichtete auf die Miete, DJ Bobo auf die Gage.
Schnitzelbaguette, das
In 25 Jahren Arena ist einiges an Essen über die Theke gegangen, darunter rund 125.000 Schnitzelbaguettes. Der Renner unter Arena-Besuchern sind allerdings Würstchen (3.700.000 Stück), Pommes (mehr als 3 Millionen Portionen) und Burger (rund 1.750.000).
Tradition, die
20 Mal (und DAS ist ja wohl eine amtliche Tradition) haben die Bläck Fööss seit 1999 am 31. Dezember in der Arena zum Silvester-Konzert geladen, das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt. Im vergangenen Jahr traten die Gründungsmitglieder Bömmel Lückerath und Erry Stoklosa zum letzten Mal auf. Sie gehören seit diesem Jahr nicht mehr zur Band.
Urinal, das
177 Urinale sind in den Arena-Toiletten verbaut, außerdem 420 Waschtische und 390 Toiletten.
Vorverkauf, der
Als Pop-Göttin Madonna Anfang des Jahres ankündigte, nach acht Jahren wieder auf Tour gehen zu wollen, war die Nachfrage nach Tickets für die Kölner Show riesig. Im August war die Rede von Restkarten, die noch zu haben seien – für schlappe 400 bis 500 Euro. Die Tickets für „günstigere“ Kategorien zwischen rund 55 und 300 Euro waren innerhalb weniger Stunden bereits ausverkauft.
Wunsch, der
Fragt man Arena-Chef Stefan Löcher danach, welche Künstler er sich noch auf der Arena-Bühne wünschen würde, nennt der Bon Jovi, Guns’n‘Roses oder die Rolling Stones. Sämtliche Bands waren schon in Köln (die Stones unter anderem im Juli 1982 im Müngersdorfer Stadion mit BAP als Vorgruppe) – aber eben nicht in der Arena.
Xaver
2013 machte Sturmtief Xaver in Köln mächtig Arbeit – und das auch an der Arena. Minütlich gingen Anrufe bei der Kölner Feuerwehr ein, das Sturmtief sorgte für insgesamt 87 Einsätze. An einem Parkhaus der Lanxess-Arena riss sich ein Werbebanner los, und die angrenzende Gleisstrecke musste gesperrt werden.
„You’ll be in my heart“
„You'll be in my heart“... war einer der populären Songs, die Phil Collins bei seinen fünf Konzerten in der Lanxess-Arena 2017 nicht gespielt hat – und dennoch zog der Superstar die Zuschauer in Köln in seinen Bann. Dabei stand das Konzert lange auf der Kippe: Collins hatte es nicht einfach gehabt in den vergangenen Jahren: Nervenleiden, eine Rücken-OP, der rechte Fuß ohne Gefühl, die Hände zittrig. Im vergangenen Frühling kam Collins erneut nach Köln, diesmal mit seinen alten Kumpels von Genesis. Er ging am Stock und sang im Sitzen – und tackerte sich trotzdem – oder vielleicht genau deswegen – an und nach diesem Abend in jedes einzelne Herz in der Arena.
Zwei Millionen
Pro Jahr kommen rund zwei Millionen Besucher in die Kölner Lanxess-Arena. Ein Blick zurück ins erste Halbjahr 2019: Mit rund 700.000 Zuschauern bei Konzerten und Shows hat die Kölner Halle Konkurrenten wie den Madison Square Garden in New York hinter sich gelassen.