Ein Besuch im Museum Ludwig scheiterte für einen Kölner und seine gehbehinderte Schwester.
„Ich finde das unzumutbar“Menschen mit Gehbehinderung kommen derzeit nicht ins Museum Ludwig
Es sollte ein schöner, entspannter Besuch im Museum Ludwig werden. Doch für Dietrich Garlichs und seine gehbehinderte Schwester, die auf einen Rollator angewiesen ist, scheiterte der Versuch, ins Museum zu gelangen, gleich zweimal. Wie auf der Internetseite des Ludwigs empfohlen, parkte Garlichs mit dem Schwerbehindertenausweis vor der Philharmonie. Gleich neben dem Philharmonie-Eingang befindet sich ein weiterer Eingang, über den Behinderte per Aufzug direkt in das Museum gelangen.
„Doch da stand ein Schild mit dem Hinweis, dass die automatische Tür zu dem kleinen Vorraum der Aufzüge defekt ist, sodass hier kein Zugang zum Museum möglich ist.“ Dietrich Garlichs drückte auf die Klingel an der Tür, es meldete sich ein freundlicher Herr über die Gegensprechanlage, der aber auch nur bestätigen konnte, dass die Tür defekt sei und man den Weg über die Domplatte versuchen sollte.
Garlichs und seine Schwester gingen daraufhin durch den Tunnel zum Bahnhofsvorplatz, um dort mit dem Aufzug auf die Domplatte und so am Dom vorbei zum Museum zu gelangen. Doch auch dieser Aufzug war defekt. Eine Warnbake versperrte den Eingang, innen sah man, dass der Aufzug auf halben Wege wohl steckengeblieben war. Fast schon skurril fand Dietrich Garlichs einen Weg-Vorschlag, den ein freundlicher Museumsmitarbeiter am Ende gemacht hatte: Man könnte zum Rheinufer hinuntergehen und dann über die Serpentinen, die sich neben den Treppen hochschlängeln, zum Heinrich-Böll-Platz fahren. Das wäre aber für die Schwester viel zu anstrengend.
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„Es gibt also zurzeit keinerlei Zugangsmöglichkeit für Menschen, die auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, um ins Museum Ludwig zu kommen. Ich finde das unzumutbar“, sagt Dietrich Garlichs. Er und seine Schwester fuhren frustriert und ärgerlich wieder nach Hause.
Defekte Tür zum Museum Ludwig wird Mitte Januar geprüft
Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt die Stadt, dass Gehbehinderte derzeit „leider nur über die beiden Haupteingänge das Museum erreichen können“. Der ebenerdige Behinderteneingang neben dem Philharmonie-Eingang sei zurzeit leider außer Betrieb, da die automatische Tür defekt sei. „Eine Firma ist bereits beauftragt, die die Außentür Mitte Januar 2024 überprüft und bestenfalls direkt instandgesetzt“, so ein Sprecher. „Nach dieser Reparatur sind dann wieder alle Etagen des Museums mit dem Aufzug erreichbar.“ Hinzu kommt: Es gibt zwei Aufzüge zum Museum, jedoch ist einer davon außer Betrieb. „Die Reparatur ist beauftragt, wird aber wegen Material-Lieferzeiten voraussichtlich erst im März erfolgen können.“
Für den Aufzug zur Domplatte ist die KVB zuständig. Sprecherin Gudrun Meyer sagte auf Anfrage, der Aufzug sei derzeit wegen einer defekten Bremse stillgelegt. „Das Ersatzteil ist bestellt, wir warten derzeit auf die Lieferung.“ Die Reparatur werde dann „zeitnah“ erfolgen. Konkreter eingrenzen könne man den Zeitraum derzeit nicht. Die Schwierigkeiten für Menschen mit Gehbehinderungen werden also noch andauern.
Internetseite des Museum Ludwig weist auf Weg über Domplatte hin
Dietrich Garlichs würde sich wünschen, dass die Verantwortlichen umsichtiger handeln würden, zum Beispiel wenigstens auf der Internetseite über die schwierige Eingangssituation informieren, damit sich Besucher darauf einstellen können. Dieser Wunsch zumindest ist nach der Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfüllt worden. Auf der Internetseite ist nun angegeben, dass die Aufzüge wegen der defekten Glastür derzeit nicht zu erreichen sind. Als Alternative wird der Weg über die Domplatte empfohlen.