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Kunst über KölnWas es mit der leuchtenden Weltkugel auf sich hat

Lesezeit 3 Minuten
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In den vergangenen 20 Jahren erstrahlte das ursprünglich als Aktionskunst vorgesehen Werk HA Schults auf der DEVK Zentrale.

Köln – Dichter Nebel lag auf dem Köln-Bonner Flughafen, so dass der russische Militärhubschrauber einer Berliner Spezialfirma erst mit eineinhalb Stunden Verspätung starten konnte. Sein Ziel war die Severinsbrücke. Etwa zehn Minuten schwebte er über ihr, bis die Stahlseile an dem 2,7 Tonnen schweren Kunstwerk befestigt waren, das es hochzuhieven galt. Und kaum sieben Minuten dauerte dessen Transport zum Dach der 800 Meter Luftlinie entfernten DEVK-Zentrale in Riehl, wo es abgesetzt und an einer Kante des Gebäudes mit fünfprozentiger Neigung montiert wurde.

Am 15. Oktober ist es genau 20 Jahre her, dass die „Weltkugel“ des Aktionskünstlers HA Schult umzog.

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Ein russischer Militärhubschrauber flog die Kugel zum DEVK-Gebäude. (Archivfoto)

1996 war das Objekt in rund 70 Metern Höhe auf dem Pylon der Severinsbrücke angebracht worden. Es besteht aus Stahlstreben, einem Geflecht aus Neonröhren, die die Kontinente symbolisieren, und einer überdimensionalen menschlichen Figur, die in der Dunkelheit ebenso leuchtet wie die ganze Kugel mit ihren acht Metern Durchmesser. Im Jahr 2000 musste sie ihren Platz räumen, weil die Brücke unter Denkmalschutz steht und die Stadtverwaltung den Nutzungsvertrag nicht verlängerte.

Weltkugel sollte Kölner Flughafen verschönern

Monatelang wurde ein neuer Standort gesucht und unter anderem überlegt, eine andere Stadt als Domizil auszuwählen. Zuletzt wurde erwogen, das Kunstwerk, für das der Kölner Bühnen- und Mediendesigner Michael Zilz im Auftrag von Schult eine spezielle Lichtleitfasertechnik entwickelt hatte, auf den Köln-Bonner Flughafen aufzustellen. Dann bekam die DEVK, die sich eingeschaltet und das Gespräch mit dem Künstler gesucht hatte, den Zuschlag, weil sie sich bereiterklärte, die Kosten des Transports und der weiteren Wartungsarbeiten zu übernehmen.

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Von 1996 bis 2000 thronte die Installation in 70 Metern Höhe auf dem Pylon der Severinsbrücke.

Nachdem die Entscheidung gefallen war, sagte HA Schult, der seit 1991 in Köln lebt: „Die Kölner haben diese Kugel liebgewonnen, sie ist eine soziale Skulptur geworden. Ich bin froh, dass sie in der Stadt bleibt.“ Zum gut sichtbaren Standort in 35 Metern Höhe am Rheinufer sagte er: „So bleibt die Kölner Kugel dem Rheinpanorama erhalten und begrüßt auch die Besucher der Stadt.“

600 Meter Lichtschläuche erleuchten Kölner Weltkugel

Die Weltkugel ist zum Wahrzeichen des Kölner Versicherers geworden. Damit sie nachts in vollem Glanz erstrahlt, werden die Leuchtmittel regelmäßig gewartet. Erst Ende des vergangenen Jahres tauschten Höhenkletterer die insgesamt 600 Meter langen Lichtschläuche mit ihren rund 22 000 LED-Lämpchen aus. Wegen der UV-Strahlung waren die alten Glühbirnen verblasst und zum Teil beschädigt.

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Dagegen konnte eine andere populäre Installation HA Schults abgesehen von zwei Pausen, in denen sie restauriert und der Zeughausturm repariert wurde, an ihrem angestammten Platz in Köln bleiben: das 1989 im Rahmen der Kunstaktion „Fetisch Auto“ geschaffene vergoldete Flügelauto, das seit 1991 auf dem Treppenturm des Kölnischen Stadtmuseums thront. Immer wieder verlangte der damalige Kölner Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes vehement und unter Hinweis auf den Denkmalschutz die Entfernung – vergeblich.