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Neuer Anlauf, weniger Studi-WohnungenKölner Politik berät über Verkauf von Grundstück am Bahnhof West

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Das unbebaute Grundstück am Bahnhof West, dort sollte ein Studentenwohnheim entstehen.

Das unbebaute Grundstück am Bahnhof West, dort sollte ein Studentenwohnheim entstehen.

Nach Informationen der Redaktion soll es einen weiteren Anlauf geben, ein städtisches Grundstück am Bahnhof West zu verkaufen. Doch die Konditionen haben sich geändert.

Am Bahnhof West ist noch immer ein prominentes Eckgrundstück unbebaut. Dabei ist schon seit einem Jahrzehnt im Gespräch, ob hier öffentlich geförderte Wohnungen mit einer vergleichsweise niedrigen Miete entstehen können.

Und rund 600 Meter vom Friesenplatz entfernt, wo Venloer und Ludolf-Camphausen-Straße aufeinandertreffen, wäre noch Platz dafür. Bis heute liegt die Fläche aber brach, obwohl es seit Jahren Pläne für ein Studierendenwohnheim gibt.

Politik diskutiert neuen Plan für Grundstück am Bahnhof West

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt es derzeit einen neuen Anlauf: Die Politik soll entscheiden, ob der Immobilienentwickler „Köln-Projekt“ dort bauen darf.

Allerdings haben sich die Konditionen geändert. Demnach liegt dem Liegenschaftsausschuss ein neuer Plan von „Köln-Projekt“ vor. Das Grundstück am Bahnhof West gehört bislang der Stadt, deshalb entscheiden die Ratsmitglieder über seinen möglichen Verkauf. Der neue Plan sieht dem Vernehmen nach vor, dass am Bahnhof West nur noch 50 statt 100 Prozent geförderte Wohnungen entstehen sollen.

Projektentwickler will sich nicht äußern

Vor acht Jahren lautete der Plan von „Köln-Projekt“ noch, ein Wohnheim ausschließlich für Studierende mit erschwinglicheren Mietpreisen zu bauen. 120 Plätze waren einmal geplant, jetzt sollen es nur noch 60 sein. Der Immobilienentwickler will dazu auf Anfrage öffentlich keine Stellung nehmen.

Das Land NRW gibt Projektentwicklern Darlehen, damit diese geförderte Wohnungen bauen. Der Vorteil: Sie müssen in Köln 35 Prozent des Geldes nicht zurückzahlen. Der Nachteil: Die Miete ist im Gegenzug festgesetzt.

Viele Wohnungen verlieren Bindung an feste Miete

Das gilt in der privaten Immobilienwirtschaft häufig als unbeliebt, weil die Mieten unter dem möglichen Niveau des Standorts liegen. Zudem kommt der Wohnungsbau in der jüngeren Vergangenheit unter anderem wegen gestiegener Baukosten nur schleppend voran. Zusätzliche mögliche Einbußen in der Finanzierung wollen Immobilienunternehmen möglichst vermeiden.

Mehr geförderte Wohnungen zu schaffen ist erklärtes Ziel der Politik, insbesondere vor dem Hintergrund, dass bis 2045 53 Prozent der aktuell geförderten Wohnungen aus ihrer Mietpreisbindung fallen.

Studierendenvertretungen beschweren sich

Und diesen Monat erst schrieben die Asten der Kölner Hochschulen der Stadtspitze und Verwaltung einen offenen Brief, weil die Studierenden in Köln keine Wohnungen mehr finden würden. Auf etwa 80.000 sozialbeitragspflichtige Studierende an Kölner Hochschulen kommen weniger als 5000 Wohnheimplätze des Studierendenwerks.

„Köln-Projekt“ würde die Wohnungen bauen und das Kölner Studierendenwerk sie später nutzen, so der Plan.

Schon vor Jahren musste „Köln-Projekt“ die ursprünglichen Pläne eines Rundbaus abschreiben. Wegen der prominenten Lage hatte die Stadt einen Architektenwettbewerb gefordert, aus dem stattdessen ein Entwurf mit zwei Häusern hervorging.

Im nicht-öffentlichen Teil des Liegenschaftsausschusses des Stadtrats am Montagabend hätte darüber diskutiert werden sollen, ob das Grundstück auch zu diesen Konditionen noch dem Projektentwickler überlassen werden soll. Dem Vernehmen nach gab es aber noch Beratungsbedarf. Damit ist unwahrscheinlich geworden, dass eine Entscheidung noch in diesem Jahr fällt.