Warum sich der Verkehrsdezernent weigert, sich endlich mit Kölns hässlichstem Platz zu beschäftigen.
Satirischer WochenrückblickGute Nacht, Barbarossaplatz!
Seien wir nachsichtig. In einer Stadt, deren Führungskräfte sich außerhalb der Fastenzeit das gesamte Jahr über damit beschäftigen, wie Köln den nächsten Elften im Elften ohne großflächige Zerstörungen überstehen soll, bleiben zwangsläufig Dinge liegen.
Die Ratspolitiker empören sich mal wieder über ihren Verkehrsversuchsdezernenten, dessen Behörde sich seit drei Jahren weigert, untersuchen zu lassen, wie der Barbarossaplatz aussehen müsste, damit die Kölner ihm beim Überqueren zu Recht einen guten Morgen wünschen können.
Doch was macht Ascan Egerer? Nimmt sich die Deutzer Freiheit heraus und sagt, dass sich das nicht lohnt. Erst müssten die Nord-Süd-Stadtbahn und der Südbahnhof fertig und das Drunter-oder-Drüber bei der Ost-West-Achse entschieden sein. Gute Nacht, Barbarossaplatz! Mit dieser Einstellung wäre Kölns Wiederaufbau nach dem Krieg vermutlich noch in vollem Gange.
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Das war jetzt unfair. Vielleicht hat sich Kölns oberster Verkehrsplaner ja vorab sachkundig gemacht, ins Aktenarchiv begeben und dort feststellen müssen, dass die Regale mit Machbarkeitsstudien, Masterplänen und Planungsentwürfen für Kölner Plätze kurz vor dem Ebertplatzen sind.
Sein Versuch, durch Auslagerung der Altbestände wenigstens etwas Barbarossaplatz zu schaffen, ist an der Weigerung des Stadtarchivs gescheitert. Die Übernahme der Bestände sei wegen ihrer historischen Bedeutungslosigkeit und der Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts nicht zu rechtfertigen.
Das könnte beim Zülpicher Platz in ein paar Jahren schon anders aussehen. Allein die Ausstellung historischer Absperrgitter, Ordnungskräfte-Uniformen und Verkehrslenkungshilfen nach 50 Jahren des heroischen Elften-im-Elften-Abwehrkampfes gegen die Partyvölker aus aller Herren Bundesländer rund um den Zülpi dürfte europaweit für Aufsehen sorgen. Von den Ausgrabungen wertvoller Kronkorken und Überresten kleiner Feiglinge auf den Uniwiesen ganz zu schweigen. Zülpi, so bist Du!