Die Polizei meldet im Zusammenhang mit einem geplanten Terroranschlag in Köln neue Festnahmen.
Polizei nennt DetailsWeitere Verdächtige nach Anschlagsplänen auf Kölner Dom festgenommen
Der im Zusammenhang mit einem geplanten Terroranschlag auf den Kölner Dom in Gewahrsam genommene 30-jährige Mann soll im Zentrum eines größeren Netzwerks gestanden haben. Dieses Geflecht umfasse auch Personen in anderen Bundesländern und in anderen europäischen Staaten, sagte der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns am Sonntag im Polizeipräsidium am Walter-Pauli-Ring während einer Pressekonferenz.
Weitere Personen nach Terrorwarnung an Kölner Dom festgenommen
Am Sonntagvormittag seien drei weitere Personen festgesetzt worden. Der Anschlag habe mit einem Auto verübt werden sollen. Das „vermeintliche Anschlagsmittel“ sei ein Pkw, teilte die Polizei am Sonntag in Köln mit. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach auf der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz von „islamistischen Personen und Personengruppen“, die „im Moment aktiver sind als sonst“. Der NRW-Innenminister Herbert Reul sprach von einem „Erfolg, wofür ich mich bei den Ermittlern bedanke“.
Reul zeigte sich überzeugt von der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen. „Die Polizei hat alle Vorkehrungen getroffen, damit Bürgerinnen und Bürger ein sicheres Silvester feiern können“, sagte der CDU-Politiker. „Ich glaube, in Köln kann man heute ruhig feiern.“
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Islamistische Extremisten seien immer aktiv gewesen, aber derzeit aktiver als sonst. „Die Polizei bemüht sich immer, ein paar Schritte voraus zu sein.“ Die etwa 1000 Polizisten, die an Silvester rund um den Dom im Einsatz seien, täten alles, um die Sicherheit der Feiernden zu gewährleisten. Bisher sei nichts Auffälliges gefunden worden.
Anschlag auf Kölner Dom geplant: Verdächtige in NRW festgenommen
Die Zugriffe seien in Duisburg, Herne und in Nörvenich im Kreis Düren erfolgt. Dort seien auch Wohnungen durchsucht worden. Die Polizei hatte kurz vor Weihnachten Hinweise auf einen geplanten islamistischen Terroranschlag auf den Kölner Dom erhalten.
Nach den Hinweisen auf islamistische Anschlagspläne am Kölner Dom zu Silvester steht zum Jahreswechsel 2023/24 die Sicherheit der Feiernden und Passanten besonders im Fokus.
Nach dem Terroralarm für den Kölner Dom und Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr bereitet sich die Polizei in NRW auf einen Großeinsatz in der Silvesternacht vor. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Zahl der Einsatzkräfte nach Angaben des Innenministeriums noch einmal aufgestockt. Insgesamt seien mehr als 6600 Polizistinnen und Polizisten eingeplant, erklärte das Haus von Minister Herbert Reul (CDU).
Silvester in Köln: Polizei am Kölner Dom im Großeinsatz
Innenminister Reul weilt am Sonntagabend in Köln, wo die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Kölner Dom nach wie vor besonders streng sind. Nach Angaben der Kölner Polizei hatten sich die Anschlagspläne auf Silvester bezogen. Ein 30-Jähriger war bereits vor einer Woche „zur Gefahrenabwehr“ in Gewahrsam genommen. Der Tadschike wird verdächtigt, den Dom ausgespäht zu haben.
An Silvester will der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki inmitten dieser angespannten Gemengelage um 18.30 Uhr mit Gläubigen eine Messe zum Jahresabschluss feiern.
Messe am Silvesterabend im Dom – Polizei mit über 1000 Kräften allein in Köln
Man werde sich so vorbereiten, dass man „möglichen Anschlägen“ begegnen könne, hatte der Kölner Einsatzleiter der Polizei, Martin Lotz, vor dem Wochenende erklärt. Der Dom selbst sei nur sehr schwierig zu beschädigen, daher habe man auch das Umfeld im Blick. Für den Jahreswechsel sei die Polizei gut aufgestellt, „für alles, was da kommen mag“, sagte er. Es könne auch sein, dass man Polizistinnen und Polizisten mit Maschinenpistolen sehen werde.
Wer verdächtige Dinge beobachte, solle sich nicht scheuen, einen Hinweis zu geben. Etwa „Menschen, die sich seltsam verhalten oder mit Gepäck rumlaufen in auffälliger Art und Weise“, sagte Lotz.
Böllerverbotszone und feuerwerksfreie Zone: Diese Regeln gelten zu Silvester in Köln
Im Allgemeinen gelten zum Jahreswechsel die größten Städte im Land als Hotspots. Köln reagierte nach den Erfahrungen vor einem Jahr besonders deutlich und weist erstmals eine große Böllerverbotszone in der kompletten linksrheinischen Innenstadt aus. Rund um den Dom wird darüber hinaus erneut eine komplett feuerwerksfreie Zone eingerichtet, in der sogar Wunderkerzen verboten sind.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker appellierte, sich an die Feuerwerks- und Böllerverbote zu halten. Gleichzeitig bestärkte sie die Kölner darin, sich von Terrorwarnungen, wie Köln sie aktuell erlebt, nicht einschüchtern zu lassen. (mit dpa)