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Kölner Nachtleben„Boogaloo“-Bar auf der Roonstraße heißt jetzt „Mäurer“

Lesezeit 2 Minuten

F. Birkhahn (l.) , A. Demirhan, V. Möckel sind nun die Mäurer-Bar.

  1. Die „Boogaloo“-Bar hat nun drei neue Besitzer und heißt „Mäurer“ – benannt nach dem Vermieter des Hauses.
  2. Wir haben mit dem alten Besitzer über die Gründe der Schließung gesprochen und die neuen Betreiber besucht.
  3. Wie sieht die Bar jetzt aus? Welche Musik wird gespielt? Was wird aus dem HSV-Fanclub?

Köln – In der neuen Bar „Mäurer“ soll sich alles um die Schallplatte drehen. „Der Fokus liegt auf Musik. Hier in der Ecke ist es sonst eher einseitig: Schlager und Mainstream aus dem Radio“, sagt Valentin Möckel (28), einer der neuen Betreiber. Die Kneipe auf der Roonstraße 19, wo vorher Dawit Abrama 17 Jahre lang Betreiber des „Boogaloo“ war, hat nun gleich drei neue Besitzer.

„Die Zülpicher Straße hat sich verändert. Das Publikum ist immer jünger geworden und ich wollte auch ältere ansprechen. Es hat sich nicht mehr gelohnt“, begründet Abrama die Schließung. Der Kölner mit eritreischen Wurzeln geht wieder seinem eigentlichen Beruf als Kulissenbauer beim Film nach. Er habe es alleine nicht mehr geschafft. „Drei Leute können das alleine stemmen. Ich bin froh, dass die Bar in der Familie bleibt.“

Minimalistische Gestaltung

Familie, das sind neben Möckel, Frederik Birkhahn (34) und Ahmet Demirhan (38). Während Möckel bereits vor zehn Jahren als Schüler hier Musik auflegte, finanzierten sich Birkhahn und Demirhan mit ihrem Job am Tresen des Boogaloo ihr Architekturstudium. Die beiden führen heute ein gemeinsames Architekturbüro.

Statt des roten Retro-Looks, ist der neue Laden minimalistisch gestaltet. Die Tische sind geradlinig, die Wände dunkelgrau. Kunstvolle Fotografien sind Teil der sparsamen Deko. Neben der Theke thront der Plattenspieler, das runde schwarze Logo erinnert an eine Schallplatte.

Lust auf musikalische Entdeckungen

Die Musikauswahl ist Möckels Job. Am Wochenende legen wechselnde DJs auf: Samplebasierte Musik von Soul, Funk, Hip-Hop bis hin zu Jazz sollen den Gästen Lust auf musikalische Entdeckungen machen. In Zukunft planen die drei Partner auch Lesungen. Ein ambitioniertes Ziel, denn entgegen dem Trend möchten die Neo-Kneipiers, dass wieder ein altersdurchmischtes Publikum hier verkehrt. Und bei der Getränkeauswahl verzichten sie gerne auf industrielle Produkte: Stattdessen gibt es lokales Bier von Johann Schäfer und Schnäpse wie Kabänes.

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Nicht alles ist aber neu: HSV-Fans dürfen ihren Fanclub weiterhin behalten, denn auch das Mäurer überträgt alle Spiele der Hanseaten. „Wir haben das Personal übernommen und die Stammgäste sind geblieben“, so Birkhahn. Nicht vergessen darf man die Geschichte zum Namen: Mäurer heißt der Vermieter des Hauses. Auch ihm sei daran gelegen gewesen, das Ladenlokal nicht einem Schlager- oder Shisha-Schicksal zu überlassen. „Wir wollten ihm ein Denkmal setzen“.