Andrea Blome behält ihren Spitzenposten: Die Stadtdirektorin und Dezernentin für Allgemeine Verwaltung bleibt für weitere eineinhalb Jahre im Amt.
Wiederwahl zur DezernentinKölner Rat bestätigt Andrea Blome erneut als Stadtdirektorin
Der Kölner Stadtrat hat Andrea Blome für weitere eineinhalb Jahre als Stadtdirektorin und Dezernentin für Allgemeine Verwaltung und Ordnung bestätigt. Ihre Amtszeit hätte mit dem Jahreswechsel nach den regulären acht Jahren geendet. Die 64-Jährige bleibt somit bis Juni 2026 im Amt, wenn sie regulär in den Ruhestand geht.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte Andrea Blomes Wiederwahl dem Stadtrat am Mittwoch in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause vorgeschlagen. Sie wurde von 55 der anwesenden 85 Ratsmitgliedern gewählt. 24 stimmten gegen Blome, sechs enthielten sich.
Stadtrat wählt Andrea Blome mit klarer Mehrheit wieder
Blome zeigte sich gerührt. „Ich bin dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen des Rates. Als Beigeordnete weiter zum Wohle der Stadt Köln wirken zu können, ist mir eine besondere Ehre“, ließ sich Blome im Anschluss an die Ratssitzung zitieren. „Ich freue mich sehr darauf, die Herausforderungen und Aufgaben, die vor uns liegen, zusammen mit den vielen engagierten Mitarbeitenden mit ganzem Herzen und Einsatz zu bewältigen.“
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Wie schon bei der Bestätigung von Sozialdezernent Harald Rau im März verzögerte die AfD die Wahl, weil sie eine geheime Abstimmung beantragte. Die Ratsmitglieder mussten einzeln abstimmen und das Ergebnis ausgezählt werden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte nach der Kritik der Partei gegen Blome: „Wenn das so weitergeht, wird sich niemand mehr auf den Posten bewerben.“
Zur Wiederwahl teilte Reker mit: „Sie hat große Verdienste rund um die Themen Sicherheit und Ordnung erworben und ich gratuliere ihr daher zu ihrer Wiederwahl und freue mich auf unsere Zusammenarbeit auch im kommenden Jahr.“
Andrea Blome steht Ordnungsamt, der Feuerwehr und Bürgerämtern vor
Andrea Blome ist studierte Architektin und in Bielefeld geboren. Sie war von 2004 bis 2016 Verkehrsdezernentin in Düsseldorf, als solche holte die CDU-Fraktion sie 2017 nach Köln. 2021 wurde sie Dezernentin für Allgemeine Verwaltung und Ordnung. Das Dezernat umfasst alle städtischen Ämter wie das Ordnungsamt, Bürgerämter und die Feuerwehr. In ihrem Bereich arbeiten mehr als 5000 städtische Mitarbeitende. Blome erhält eine Besoldung von rund 12.000 Euro.
Ebenfalls seit 2021 hat Blome dazu den Spitzenposten der Stadtdirektorin inne und ist damit Vertreterin von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Blome ist die erste Frau in dieser Funktion in Köln. Dieser Posten ist nicht an das Dezernat I gebunden.
Der Stadtrat bestellte Blome mit dem Beschluss am Mittwoch auch erneut als Direktorin der Stadt. Als solche leitet sie den Krisenstab der Stadt Köln, der sich in den vergangenen Jahren mit der Corona-Pandemie, den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und Energiesicherheit befasste. Die Oberbürgermeisterin teilte mit: „Andrea Blome gehört zu den erfahrensten Beigeordneten in unserem Verwaltungsvorstand und ich konnte und kann mich auf sie als meine Stellvertreterin jederzeit verlassen.“
CDU-Fraktion schlug Wiederwahl von Stadtdirektorin Andrea Blome vor
Das Recht, die Besetzung des Dezernats vorzuschlagen, liegt per politischer Verabredung bei der CDU. Das hielten die Fraktionen von CDU, Grünen und Volt im Kooperationsvertrag für ihr Bündnis im Stadtrat fest. Und Blome steht der CDU inhaltlich nahe. Deshalb wechselte sie auch 2021 das Dezernat, weil die Grünen den Bereich Verkehr für sich beanspruchten.
Die Fraktionschefinnen Christiane Martin der Grünen und Jennifer Glashagen von Volt hatten bereits angekündigt, der Vereinbarung des Vorschlagsrechts der CDU zu folgen. Mit 20 CDU-Stimmen, 26 von den Grünen und vier von Volt galt die mehrheitliche Zustimmung für Blome schon vorab als wahrscheinlich: Zusammen kommt das Bündnis bei voller Anwesenheit auf 50 von 90 Sitzen im Rat. 55 Stimmen bedeuten also auch: Nicht nur aus dem Bündnis hat Blome Stimmen erhalten.
Ihre Amtszeit endet nach der Kommunalwahl 2025. Kommt die CDU dann nicht mehr in ein Mehrheitsbündnis, hat sie ihren Zugriff auf das Vorschlagsrecht einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers der Dezernentin verloren. Die CDU hätte jetzt auch eine andere Personalie vorschlagen können und damit einen für die kommenden acht Jahre sichereren Einfluss auf das Dezernat gehabt.