Der Gesundheits- und Sozialdezernent bleibt wohl in Köln. Die Abstimmung in der Grünen-Fraktion war allerdings nicht einstimmig.
Entscheidung bei Kölner Grünen gefallenPolitische Mehrheit für zweite Amtszeit von Dezernent Rau steht
Harald Rau soll eine weitere Amtszeit als Sozial- und Gesundheitsdezernent bekommen. Das teilte die Grünen-Fraktion im Kölner Stadtrat am Dienstag mit, nachdem der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet hatte, dass sich eine zweite Amtszeit abzeichnet.
Die Grünen haben laut der Bündnisvereinbarung mit CDU und Volt das Vorschlagsrecht für den Posten, die drei Fraktionen verfügen über eine Mehrheit im Rat. CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau hatte bereits angekündigt, dieser Vereinbarung zu folgen und Rau zu unterstützen, wenn die Grünen ihn für eine weitere Amtszeit vorschlagen sollten.
Rau ist seit 2016 im Amt
CDU und Grüne hätten auch ohne Volt die nötige Mehrheit. Raus Wahl ist für die Sitzung des Rates am 21. März vorgesehen. Rau ist seit August 2016 im Amt, eine Amtszeit dauert regulär acht Jahre. „Harald Rau hat in seiner jetzigen Amtszeit das Dezernat für Soziales, Gesundheit und Wohnen erfolgreich weiterentwickelt und dazu beigetragen, das soziale Gefüge in Köln stabil zu halten“, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Martin zur Entscheidung.
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„Sein hervorragendes Management während der Corona-Pandemie hat bundesweite Anerkennung erfahren. Besondere Beachtung gilt auch seiner Arbeit im Bereich Flüchtlingsunterbringung, der Ausweitung der Winterhilfe für Obdachlose und dem Aufbau der Drogenkonsumräume“, so Martin weiter. „Wir bedanken uns bei Harald Rau für sein bisheriges Engagement für unsere Stadt und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in den nächsten Jahren.“ Rau, der bei der Wahl 62 Jahre alt sein wird, hatte im Vorfeld angekündigt, dass er sich vorstellen kann, die gesamte Amtszeit zu absolvieren und damit später als regulär in den Ruhestand zu gehen.
Rau beliebt bei Gesundheitsexperten, im Sozialbereich aber umstritten
Die Abstimmung in der Grünen-Fraktion war nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ nicht einstimmig. Die Gesundheitspolitiker hatten dem Vernehmen nach keine Einwände gegen ihn. „Ich bin sehr froh, dass Harald Rau im Aufsichtsrat der städtischen Kliniken sitzt und dort seine Kompetenzen einbringt. Ich arbeite sehr gerne weiter mit ihm zusammen“, sagte etwa Ralf Unna, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses und Aufsichtsratschef der städtischen Kliniken.
Anders war die Stimmung unter den Sozialpolitikern, die dem Vernehmen nach nicht vollständig zufrieden mit Rau sind. Im Hintergrund wird ihm fehlendes Engagement für sozialpolitische Themen vorgeworfen.
Harald Rau selbst sagte im Vorfeld der Entscheidung: „Ich merke, dass ich nach den ersten Jahren jetzt immer wirksamer in meinen Themen werde. Ich habe die Verbindung zwischen politischen Anliegen und Verwaltungshandeln inzwischen verinnerlicht und weiß, wie ich die von mir verantworteten Themen, das Soziale, die Gesundheit und das Wohnen, für Köln gestalten kann.“