Wer führt die Kölner CDU? Karl Alexander Mandl tritt wohl zur Wahl an. Ein anderer Partei-Promi hat demnach abgesagt.
MachtkampfWer führt die CDU in Köln ab März?
Karl Alexander Mandl kandidiert nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am 25. März für das Amt des Parteichefs der Kölner CDU. Der Vorsitzende der Kölner Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) wollte das am Freitag nicht bestätigen und verwies auf eine Pressekonferenz am kommenden Montag.
Mandl ist Kopf der parteiinternen Oppositionsgruppe „Zukunft jetzt“, sie fordert seit Sommer 2020 unter anderem eine Trennung von Partei- und Fraktionsvorsitz, seit Jahren hat Bernd Petelkau beide Ämter inne.
Bernd Petelkau schweigt zu Ambitionen
Laut „Zukunft jetzt“ muss die CDU seit 2015 im Mehrheitsbündnis mit den Grünen und seit 2020 zusätzlich mit Volt zu viele inhaltliche Kompromisse im Stadtrat eingehen und fährt deshalb bei Wahlen historisch schlechte Ergebnisse ein.
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Gegen wen Mandl antritt, ist bislang unklar. Seit 2012 führt Petelkau die Partei, von 2017 bis Mai 2022 war Petelkau als NRW-Landtagsabgeordneter Berufspolitiker, doch dann flog er aus dem Landtag. Aktuell sucht er einen neuen Job. Zur Frage, ob er wieder kandidiert, äußerte er sich am Freitag nicht.
Seit 2014 ist Petelkau Fraktionschef im Kölner Stadtrat. Wären Job sowie beide Ämter zeitlich zu leisten? Eine Möglichkeit wäre, dass Petelkau einen eigenen Kandidaten präsentiert, beispielsweise sind der Landtagsabgeordneter Florian Braun und Bundestagsmitglied Serap Güler stellvertretende Vorsitzende in der CDU.
Der erste Kandidat von „Zukunft jetzt“, Thomas Breuer, war Petelkau bei der Wahl am 4. September 2020 in der Abstimmung über den Parteivorsitz knapp mit 48 zu 52 Prozent unterlegen. Zu Mandls Team für den Vorstand sollen Janina Jänsch und Konrad Adenauer zählen, sie waren schon 2020 dabei.
Oliver Kehrl will nicht antreten
Eine andere Option als Kandidat der Gruppe wäre der frühere Landtagsabgeordnete und aktuelle Chef des CDU-Stadtbezirksverbandes Rodenkirchen, Oliver Kehrl, gewesen – doch dem Vernehmen nach wollte er nicht. Anfang Dezember hatte der Unternehmer zur Frage, ob er sich eine Spitzenkandidatur oder eine Rolle bei „Zukunft jetzt“ vorstellen könne, gesagt: „Ich schätze Karl Alexander Mandl sehr. Wichtig ist ein gemeinsamer Aufbruch, in dem sich alle in der Kölner CDU wiederfinden.“
Seit Monaten verhandeln „Zukunft jetzt“ sowie Petelkau und seine Unterstützer um eine gemeinsame Lösung – doch Mandl und sein Team haben jetzt genug. Petelkau sagte: „Wir führen Gespräche mit dem Ziel, eine einvernehmliche Lösung zu finden.“
Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte „Zukunft jetzt“ Petelkau angeboten, dass Mandl als gemeinsamer Kandidat antritt und die anderen Posten im Parteivorstand paritätisch zwischen den Lagern aufgeteilt werden. Allerdings: Mandl und seine Unterstützer haben bislang noch keine parteiinterne Wahl gewonnen, Petelkau etliche. „Wenn nicht jetzt, wann dann? Sonst ist eine Veränderung nicht gewollt“, ist aus Teilen der Partei zu hören.