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Kommentar

Kommentar zum Kölner Ordnungsamt
Stadtdirektorin Blome steht jetzt unter Druck

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Lesezeit 2 Minuten
Sessionsauftakt auf der Zülpicher Straße.

Sessionsauftakt auf der Zülpicher Straße.

Um das Kölner Ordnungsamt war es zuletzt nicht gut bestellt. Nun braucht es vor allem Ruhe.

Am Ende der Chaos-Wochen in der Führungsebene des Kölner Ordnungsamtes muss zwar dessen Leiterin Athene Hammerich gehen — aber spätestens seit Dienstag ist klar: Stadtdirektorin Andrea Blome hat mächtig Druck, Ausreden hat sie jetzt keine mehr.

Der Prüfbericht zu den Sicherheitsfirmen an Karneval? Ein Debakel. Der verantwortliche Teil des Ordnungsamtes kommt darin rüber wie ein Hausbesitzer, der sich im eigenen Haus verirrt und nicht weiß, wo Speicher und Keller sind. Blome argumentierte lange, nichts gewusst zu haben, dann aber rasch reagiert zu haben.

Stadtdirektorin Andrea Blome.

Stadtdirektorin Andrea Blome.

Es folgte die missratene Vergabe der Kirmes in Deutz. Blome argumentierte wieder, sie habe davon nichts gewusst. Zudem setzte sie sich Ende Oktober ungewöhnlich klar öffentlich im Stadtrat von Hammerich ab, die danach eine Amtsleiterin auf Abruf war. Es stellt sich die Frage, was es über eine Dezernentin aussagt, die solch wichtige Vorgänge nicht mitbekommt. Sie zog jeweils die Konsequenzen, wechselte das Personal aus oder stellte es frei.

Das bedeutet aber auch, dass Blome nun im Wind steht, es geht auch um eine weitere Amtszeit. Ende 2024 enden die ersten acht Jahre, eine weitere volle Amtszeit ist realistisch nicht, weil sie dann 64 Jahre alt ist. Traut ihr der Rat also zumindest eine halbe Amtszeit zu? Blome selbst wies den Zusammenhang ihrer aktuellen Entscheidungen mit einer weiteren Amtszeit zurück, sie sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Mir ist wichtig, was das Beste für das Amt ist, das leitet meine Entscheidungen.“

Stadtsprecher Alexander Vogel.

Stadtsprecher Alexander Vogel.

Nun übernimmt ein Führungsteam das Ordnungsamt übergangsweise, dazu gehört auch Presseamtsleiter Alexander Vogel, der im Rathaus wahrlich nicht nur Freunde hat. Vogel ist dem Dezernat von Oberbürgermeisterin Henriette Reker zugeordnet und zudem ihr persönlicher Sprecher. Die OB hat also jetzt einen direkteren Zugang in das Ordnungsamt.

Das kommt bei einigen Mitarbeitenden im Amt alles andere als gut an, Vogel wird sich dort erstmal beweisen müssen. Auf kurze Sicht braucht das Ordnungsamt wegen des bevorstehenden Karnevals eine halbwegs geordnete Struktur, damit die Mitarbeitenden ihre teils schwierige Arbeit mache können. Auf lange Sicht braucht das Amt vor allem mehr Ruhe und weniger Chaos als in den vergangenen Wochen.