Köln – Die Stadtverwaltung will bis 2027 rund 1,7 Milliarden Euro in den Bau und die Sanierung von Schulen investieren. Die Liste umfasst 48 Vorhaben an 24 bestehenden Bildungsstandorten sowie den Neubau zweier Gesamtschulen in Deutz und Ossendorf.
Mit den Planungen, denen der Stadtrat am kommenden Donnerstag zustimmen soll, will die Verwaltung annähernd 4000 zusätzliche Schulplätze schaffen. Mehr als 9000 vom Wegfall bedrohte Plätze sollen zudem erhalten werden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sprach am Montag vom „größten Schulbau-Programm in der Geschichte der Stadt Köln“.
Angebot reicht nicht aus
Insbesondere das Angebot an weiterführenden Schulen reicht im Stadtgebiet seit langem nicht mehr aus. Ein 2017 beschlossenes Instandsetzungs- und Erweiterungsprogramm im Umfang von 520 Millionen Euro deckt den Bedarf nur unzureichend ab. Um die Vorhaben schnell umzusetzen, will die Verwaltung mittels europaweiter Ausschreibung überwiegend sogenannte Totalunternehmer beauftragen. Das sind Baufirmen, die sowohl Planungen als auch deren Ausführung übernehmen. Durch die Zusammenarbeit mit solchen Unternehmen könne die städtische Gebäudewirtschaft die Zeit- und Kostenrisiken „deutlich minimieren, wenngleich auch nicht komplett ausschalten“, sagte Baudezernent Markus Greitemann.
Kostenerhöhungen aufgrund von unvorhergesehen Problemen im Verlauf der Sanierungen sind in der Schätzung ebenso wenig berücksichtigt wie steigende Baupreise. Weitere Ausgaben fallen später für Mobiliar und technische Ausstattung der Unterrichtsräume an.
Kölner Ratsherr: „Zweites starkes Kraftpaket für den Schulbau“
„Das Tempo, das wir im Schulbau wollen, können wir nur über diesen Weg erreichen“, sagte Reker. Zwar investiere die Kommune allein in diesem Jahr 274 Millionen Euro in Großprojekte. Mit dem angekündigten Sonderprogramm wolle man jedoch „einen Flaschenhals bei der Realisierung vermeiden“. Im Unterschied zur ersten Auflage seien diesmal „mehr Maßnahmen im Bestand vorgesehen“. Dadurch werden voraussichtlich mehr Übergangsbauten notwendig, in die die Klassen während der Arbeiten an den bisherigen Standorten ausweichen können. Schuldezernent Robert Voigtsberger mahnte zur Eile: „Wir können und sollten jetzt keine weitere Zeit verstreichen lassen und dieses Paket so schnell wie möglich angesichts der Aufgaben, die noch auf uns warten, an den Start bringen. Allein unsere Schulbaumaßnahmenliste weist aktuell 192 Projekte aus.“
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Der Vorsitzende des Bauausschusses, CDU-Ratsherr Martin Schoser, bezeichnete das Programm als „zweites starkes Kraftpaket für den Schulbau – so wie von uns in der letzten Ratssitzung gefordert“. Die Beauftragung von General- und Totalunternehmern sei „genau der richtige Weg“. CDU-Finanzpolitikerin Anne Henk-Hollstein: „Wir sind Baudezernent Markus Greitemann sehr dankbar, dass er das Tempo im Schulbau so deutlich angezogen und uns so schnell dieses zweite Maßnahmenpaket vorgelegt hat.“ Der so gelobte Spitzenbeamte ist ebenfalls Mitglied der CDU.
Diese Schulen stehen auf der Liste
Stadtbezirk Innenstadt: Gemeinschaftsgrundschule Gilbachstraße; Gesamtschule Im Hasental und Realschule Im Hasental; Gymnasium Thusneldastraße.
Chorweiler: Katholische Grundschule Gutnickstraße.
Ehrenfeld: Gesamtschule Fitzmauricestraße; Gymnasium Rochusstraße; Gesamtschule Tollerstraße; Gemeinschaftsgrundschule Görlinger Zentrum.
Kalk: Gemeinschaftsgrundschule und Katholische Grundschule Albermannstraße; Förderschule Hachenburger Straße; Gesamtschule Nürnberger Straße; Grundschule Schulstraße.
Lindenthal: Gesamtschule Alter Militärring; Gesamtschule Berrenrather Straße; Gemeinschaftsgrundschule Berrenrather Straße.
Mülheim: Katholische Grundschule Thurner Straße; Gymnasium Graf-Adolf-Straße; Gymnasium Kattowitzer Str.
Nippes: Gesamtschule Paul-Humburg-Straße.
Porz: Schulzentrum Heerstraße; Gemeinschaftsgrundschule Hohe Straße; Katholische Grundschule Kupfergasse.
Rodenkirchen: Gesamtschule Raderthalgürtel.