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Stichwahl in KölnReker und Kossiski werben um die Stimmen der Unterlegenen

Lesezeit 3 Minuten
Reker Kossiski Stichwahl Plakate

Wahlplakate für die Stichwahl in Köln

  1. Henriette Reker bekam am 13. September nicht die volle Unterstützung der CDU- und Grünen-Wähler.
  2. Andreas Kossiski schnitt dagegen besser als seine Partei, die SPD, ab.
  3. Für beide Kandidaten geht es vor allem darum, CDU-Wähler zu überzeugen – aber auch die Unterstützer kleiner Parteien.

Köln – Im Zweikampf um das Rathaus geht es bis zur Stichwahl am 27. September für Oberbürgermeisterin Henriette Reker und SPD-Herausforderer Andreas Kossiski darum, möglichst viele Wähler von sich zu überzeugen. Beide konkurrieren dabei vor allem um die Wähler der CDU.

Ein Vergleich der Wahlergebnisse zeigt, dass Reker rund 21.000 Stimmen weniger erhielt als die sie unterstützenden Parteien Grüne und CDU bei der Wahl des Stadtrats. Wie zu erfahren war, bekam Reker dabei mehr Unterstützung von den Grünen-Wählern als von den Anhängern der Union. Rund ein Drittel der CDU-Wähler soll dem Vernehmen nach am vergangenen Sonntag nicht für Reker gestimmt haben. „Es ist aus unserer Sicht normal, dass eine Parteilose nicht 100 Prozent der Parteianhänger einsammelt“, sagte Rekers Wahlkampfmanager Frederik Schorn dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Donnerstag. „Wir sind zuversichtlich, dass wir viele derjenigen überzeugen können, die einen dritten Kandidaten gewählt haben.“

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SPD-Kandidat Andreas Kossiski erhielt am vergangenen Sonntag zwar insgesamt 76.000 Stimmen weniger als Reker, schnitt aber deutlich besser ab als seine Partei. Die SPD bekam demnach rund 90.000 Stimmen, während Kossiski 111.000 Wähler von sich überzeugen konnte. Als ehemaliger Polizeibeamter wirbt er auch intensiv um CDU-Wähler – das für sie traditionell wichtige Thema Sicherheit spielte in seinem bisherigen Wahlkampf eine zentrale Rolle und wird von Kossiskis Team auch mit Blick auf die Stichwahl forciert. Wer etwa seine Internetseite besucht, wird dort zuerst mit dem Slogan „Auf der sicheren Seite“ begrüßt. „Als Polizeibeamter, Gewerkschafter und Landtagsabgeordneter bringt Andreas Kossiski die Führungsstärke, die es erfordert, Köln nach vorne zu bringen und den Stillstand zu beenden“, teilt Kossiskis Wahlkampfteam auf Anfrage mit. Diese Eigenschaften würden offensichtlich auch die Wählerinnen und Wähler anderer demokratischer Parteien überzeugen.

Reker und Kossiski konkurrieren um Wähler der kleinen Parteien

Das Erreichen der Stichwahl sorgt bei den vom eigenen Wahlergebnis enttäuschten SPD-Unterstützern für eine hohe Motivation. Ähnlich sieht es bei den Grünen aus, die sich als deutlicher Wahlsieger dafür engagieren, dass die von ihnen unterstützte Oberbürgermeisterin eine zweite Amtszeit erhält.

Die CDU wird ebenfalls versuchen, ihre Unterstützer davon zu überzeugen, Reker zu wählen – ist es doch für die Christdemokraten die einzige Option, sich unter Führung der Grünen als Juniorpartner an einem Bündnis im Stadtrat zu beteiligen. Mit Reker hätten Grüne und CDU eine Mehrheit von einer Stimme. Sollte Kossiski die Stichwahl für sich entscheiden, würde dasselbe für ein grün-rotes Bündnis gelten.

Jenseits der CDU konkurrieren Reker und Kossiski auch um die Wähler der weiteren Parteien – vor allem um die derjenigen, die ihre Stimme am vergangenen Sonntag einem anderen OB-Kandidaten wie Jörg Detjen (Linke) oder Olivier Fuchs (Volt) gegeben haben, die Platz drei beziehungsweise vier erreichten. Detjen erhielt knapp 30000 Stimmen, Fuchs rund 18500. Interessant wird auch sein, in welche Richtung sich die Wähler von Nicolin Grabysch (Klimafreunde), die immer noch rund 14400 Stimmen erhielt sowie jene von Thor Zimmermann (GUT) mit seinen rund 8600 Stimmen orientieren werden.