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Ukrainischer Unabhängigkeitstag in KölnBlau-Gelbes-Kreuz plant Kundgebung – Prorussische Gegendemo angekündigt

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Eine ukrainische Fahne weht vor dem Kölner Dom im Wind.

Im Februar fand auf dem Roncalliplatz eine Großkundgebung zum zweiten Jahrestags des Ukrainekriegs statt.

Unter anderem Mona Neubaur hat sich für die Kundgebung angekündigt. Einen Tag später wollen prorussische Aktivisten durch Köln ziehen.

Für Ukrainerinnen und Ukrainer ist der 24. August einer der wichtigsten Tage des Jahres. Vor 33 Jahren verabschiedete das ukrainische Parlament an diesem Tag seine Unabhängigkeitserklärung. Seit der Annexion der Krim und spätestens seit Putins Angriffskrieg im Februar 2022 steht diese Unabhängigkeit mehr denn je wieder infrage.

„In einem Krieg, der über das Schicksal Europas entscheidet, kommt dem Unabhängigkeitstag der Ukraine eine besondere Bedeutung zu“, meint der deutsch-ukrainische Verein Blau-Gelbes Kreuz und lädt deswegen am Samstag zu einer Kundgebung für Solidarität mit der Ukraine ein. Neben Musik-Acts treten ab 18 Uhr unter anderem die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne), der NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU) und die Vizepräsidentin des Landtags Berican Aymaz (Grüne) auf dem Heumarkt auf.

Prorussischer Autokorso zieht einen Tag später durch Köln

4000 Menschen sind laut Polizei zu der Kundgebung angemeldet. Während der Veranstaltung sammelt das Blau-Gelbe Kreuz Spenden für Krankenwagen und medizinische Ausrüstung für Kinderkliniken in der Ukraine.

Nur einen Tag später haben prorussische Aktivisten um den rechten Anwalt Markus Beisicht vom „Aufbruch Leverkusen“ einen Autokorso durch die Stadt angemeldet. Nach einer Kundgebung an der Deutzer Werft um 12 Uhr wollen die 200 angemeldeten Personen über die Severinsbrücke Richtung Ebertplatz fahren, bevor es von dort aus wieder zurück auf die Deutzer Werft geht, um für „Frieden zwischen Deutschland und Russland“ zu demonstrieren. Unter anderem die Initiativen „City of Hope“ und „Freies Russland NRW“ rufen für Sonntag zu einer proukrainischen Gegendemonstration auf dem Heumarkt auf.

Immer wieder veranstalten prorussische Aktivisten Autokorsos in der Kölner Innenstadt. Die Teilnehmerzahl ist meist geringer als vorher bei der Polizei angemeldet. Im vergangenen Jahr wollten prorussische Aktivisten anlässlich des parallel stattfindenden „Ukraine-Tages“ mit einem Autokorso am Schokoladenmuseum vorbeiziehen. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ukraine-Tages empfanden das als Provokation.

200 Fahrzeuge und 1000 Teilnehmer waren damals unter dem Motto „Frieden mit Russland“ angemeldet – am Ende waren etwa 40 Autos und Motorräder in Köln unterwegs. Den ursprünglichen Plan, auch am Schokoladenmuseum vorbeifahren zu wollen, hatten die Demonstranten spontan wieder verworfen. Die Autos fuhren stattdessen auf einer alternativen Route durch die Stadt. Eine Konfrontation blieb aus.