Der Linken-Fraktion dauert die Prüfung des Privatdozent-Titels von Ulrich Vosgerau zu lang.
„Warum handelt die Uni nicht?“Linke fordert sofortige Trennung von rechtem Kölner Privatdozenten

Dr. Ulrich Vosgerau lehrte jahrelang der Uni Köln. Von der Titellehre ist er seit 208 befreit.
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Seit über zwei Wochen ist das Entsetzen über ein Geheimtreffen rechtsextremer Funktionäre in Potsdam groß. Auch Jurist Ulrich Vosgerau hatte daran teilgenommen und dort über Thema der Briefwahl referiert. Vosgerau ist offiziell Privatdozent der Uni Köln, seit 2018 ist er jedoch von der Titellehre befreit. Dennoch führt er seinen Titel prominent auf der eigenen Homepage an. Nachdem das Treffen bekannt geworden war, kündigte die Uni Köln umgehend ein Überprüfungsverfahren an. Die Prüfung geht der Linken-Fraktion im Kölner Stadtrat aber nicht schnell genug.
In einer Mitteilung am Freitag (26. Januar) fordert sie nun die Uni auf, dass sie sich „von Dr. Vosgerau trennen muss“. Angesichts der bereits verstrichenen Zeit, „muss sich die Universität Köln fragen lassen, warum sie nicht handelt.“
Linken-Fraktion weist auf abgewiesene Professur hin
Die Linken-Fraktion weist außerdem darauf hin, dass Vosgerau 2016 eine Anstellung an der Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup verweigert wurde.
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Ulrich Vosgerau, Prozessbevollmächtigter der AfD, äußert sich bei einer Pressekonferenz der AfD-Bundestagsfraktion zur geplanten Organklage der AfD.
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Vosgerau macht daraus kein Geheimnis, auf X (vormals Twitter) schrieb er im Oktober: „Bereits 2015 hatte ich im ‚Cicero‘ verlangt, Asylbewerber, die auf dem Landweg nach Deutschland einreisen wollen, bereits an der Grenze zurückzuweisen (ganz einfach, weil das die geltende Rechtslage ist). 2017 konnte ich deswegen eine bereits zugesagte Professur an der Universität der Polizei in Münster-Hiltrup nicht antreten.“
Ratsmitglied Jörg Detjen warnt vor rechtsextremen Dozenten an Unis
Ratsmitglied Jörg Detjen warnt vor extrem rechten Dozenten, „die an die Universitäten drängen oder dort bereits eine Anstellung gefunden haben“. Die Universitätsleitung müsse darüber nachdenken, dass dies kein Einzelfall sei. Auch Studierende hätten berichtetet, dass es weitere rechtsextreme Dozenten gebe, so die Linken-Fraktion.
Ob es jedoch zu einer schnellen Überprüfung oder gar zum Titel-Entzug kommen wird, ist nicht klar. Die Uni Köln hatte auf Anfrage dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ das Prozedere erläutert: Für das Verfahren sei die juristische Fakultät verantwortlich. Der zuständige Habilitationsausschuss, bestehend aus allen Jura-Professorinnen und Professoren, habe Donnerstag, 18. Januar, erstmals in der Sache getagt. „Die Prüfung hat sich insbesondere an den Vorgaben der Habilitationsordnung, des Hochschulgesetztes NRW und des Grundgesetzes zu orientieren“, hatte der Unisprecher gesagt.