Reaktionen auf Domian-GastbeitragDas sagen Leser zum Brief an Greta Thunberg
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Köln – Nachdem der bekannte Moderator Jürgen Domian sich in der vergangenen Woche in einem Gastbeitrag im „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit einem Brief an die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg gewandt hat, haben uns auf allen Kanälen zahlreiche Reaktionen erreicht. Ebenso haben viele im Web über den Brief diskutiert.
Die Meinungen gehen auseinander: Manche Leser stimmen Domian nicht zu oder sind empört. Andere teilen Domians Ansicht. Eine Übersicht der Debatte.
Herr Domian kann diesen Brief nur als Diskussionsanregung geschrieben haben. Ganz ernst kann man ihn nicht nehmen. Nerven tun die CDU-Kanzlerkandidaten-Farce oder die völlig verrückte Thüringen-Wahl. Beide sind vergänglich, werden aber ausgeschlachtet bis zum geht-nicht-mehr. Greta Thunbergs Anliegen ist jedoch ein Dauerproblem, welches von den meisten Politikern immer noch nicht verstanden wird. Geniale Inszenierung? Warum nicht? Wie soll das Mädchen ohne breite Medienunterstützung überhaupt ihre Botschaft weltweit verbreiten? Niemand würde sie beachten, geschweige denn anhören. Gretas Anklagen sind durchaus angebracht. Die ironische Wortwahl von Herrn Domian ist dagegen unangebracht und völlig fehl am Platz. Da lobe ich die Argumentation von Ernst Ulrich von Weizsäcker, der Greta Thunberg hautnah erlebt hat. Seine Einschätzung, dass Gretas Vorschläge genau in die richtige Richtung gehen, politisch aber in vielen Fällen leider nicht durchsetzbar sind, halte ich für seriöser als das Schreiben von Domian.Christian Kautz, Pulheim
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Jürgen Domian hat Recht. Ich selbst bin seit 1990 Parteimitglied der Grünen, sitze seit 1994 im Rat meiner Stadt Elsdorf und kämpfe seitdem mit meinen Parteikollegen gegen den Tagebau Hambach. Trotzdem muss ich sagen, dass Greta Thunberg nervt. Gleichzeitig sage ich aber auch, dass die Jugend weiter auf die Straße muss, um für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Das muss aber nicht immer im Namen von „Fridays for Future“ geschehen.Michael Broich, Elsdorf
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Greta hat nie einen Heiligenschein für sich reklamiert, er wird ihr allerdings von Leuten aus durchschaubaren Gründen angeheftet, die sich im Stillem schämen, trotz besseren Wissens oder Wissenkönnens sich nicht nach umweltbewussten Kriterien verhalten zu haben. Gretas Verdienst ist und bleibt, dass sie mit ihrem Protest erfolgreich auf eines der gravierendsten Probleme unserer Zivilisation hingewiesen hat. Nicht mehr und nicht weniger. Damit ist sie keine Heilige, die aufgeklärte Literaten bekämpfen müssten.Rainer Brückers, Bensberg
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Jürgen Damians Meinung teile ich zu 100 Prozent. Dieser ganze Hype um Greta ist wirklich eine „geniale Inszenierung“, damit die Hintermänner reichlich Geld verdienen. Ich bin gespannt, wann ihr erstes Buch erscheint, das dann in den Bestsellerlisten nach oben schießt und noch mehr Geld in ihre Kassen spült.Hermann-Josef Engelberg, Köln
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Ich frage mich, was Jürgen Domian mit der Provokation in Macho-Manier auf Kosten von Greta Thunberg bezweckt? Wissenschaft findet häufig kein oder zu wenig Gehör. Man muss nerven, das wissen auch Ministerin Giffey und Ursula von der Leyen, die Greta zur Verstärkung ins EU-Parlament holte, denn Greta kann drastisch sein und muss nicht diplomatisch daher kommen. In derselben Ausgabe des „Kölner Stadt-Anzeiger“ beschreibt Ernst Ulrich von Weizsäcker Greta Thunberg nach einer persönlichen Begegnung als ausgeglichen, gescheit, bescheiden und gut informiert. Im Interview sagt er weiter: „Wer ihr unterstellt, den großen Auftritt zu suchen, kennt sie nicht“. Es ist unsere Sache, ihr weder Heiligenschein noch Diffamierung anzutun. Sachlichkeit ist besser als Polemik. Viele dringende Forderungen werden politisch nicht angepackt. Umso wichtiger, dass die junge Generation deutlich darauf hinweist.Elisabeth Fischer, Overath
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Ich bin sehr froh darüber, dass die Generation unserer Enkel kritisch die Entwicklungen in der Welt betrachtet und bereit ist, sich zu engagieren und ihren Protest auf die Straße zu bringen. Niemand kann erwarten, dass diese jungen Menschen alle Aspekte ihres Protests im Gesamtzusammenhang sehen können. Aber sie haben ein Recht auf ihre Wut und ihre Angst vor der Zukunft. Sie sind es nicht, die selbstgerecht in SUVs durch die Stadt fahren und wie die ältere Generation mehrmals im Jahr in den Urlaub fliegen.Christine Gerhards, Köln
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Es ist sehr bedauerlich, dass ein angeblich „tief grün eingestellter“ Journalist die Initiatorin der bisher erfolgreichsten Bewegung beim Thema Klima mit der Feststellung abqualifiziert, dass sie ihm auf die Nerven geht. Seit fast einem halben Jahrhundert hat ein Heer von ernst zu nehmenden Wissenschaftlern die diesbezüglichen Vorgänge auf dem Planeten warnend beschrieben und dabei leider die Nerven der Entscheider in Politik und Wirtschaft ziemlich unberührt gelassen. Erst „Fridays for Future“ und die damit zusammen hängenden Wahlergebnisse haben dort Unruhe gestiftet und zu hoffnungsvollen Absichtserklärungen geführt. Anschuldigungen – wie PR-Hintermänner, haufenweise Geld verdienen zu wollen, gehäufte Auftritte auf der ganzen Welt – gehen ins Leere. Wie anders sollte eine inzwischen globale Bewegung gemanagt werden?
Es werden Greta „auswendig gelernte Antworten und von anderen formulierte Texte“ unterstellt. Meint Herr Domian wirklich, es müsse alles aus dem Hirn und der Tasche der 17-Jährigen kommen? Gott sei Dank beschreibt Ulrich von Weizsäcker Greta Thunberg in derselben Ausgabe des „Kölner Stadt-Anzeiger“ als „ausgeglichen, gescheit, bescheiden, gut informiert. Wer ihr unterstellt, den großen Auftritt zu suchen, kennt sie nicht“. Er sieht wohl keinen Heiligenschein. Man sollte auch darüber nachdenken, wie es ohne „Fridays for Future“ weiter ginge.Dr. Erich Graf, Kerpen
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Lieber Jürgen, Du erlaubst Dir den angesichts der Klimakatastrophe argumentativen Luxus – im allgemeinen Trend liegend –, den Inhalt der Botschaft Greta Thunbergs und ihrer Fridays-for-Future-Freunde weitgehend außer Acht zu lassen und stattdessen die Form der Botschaft zu kritisieren. Auch wenn die Dir auf die Nerven geht: Um sie geht es nicht. Greta und ihre Freunde haben das große Verdienst, die Auseinandersetzung mit der Katastrophe auf der Agenda zu halten. Ob sie dies vorwurfsvoll oder mit „moralinsaurer Miene“ tun, ob dahinter eine „geniale Inszenierung“ steht oder Du dies gar als „hysterisch“ wahrnimmst und meinst, Dich fremdschämen zu müssen, ist völlig unerheblich. Überheblich und verletzend ist es zudem, Gretas Empfinden mit einem Handstreich als „Mittel- und Oberschicht“-Marotte abzutun; ihr obendrein noch in abschätziger Manier einen „Heiligenschein“ anzudichten, den sie entsorgen möge. Und wie kommst Du darauf, das klimaschädigende Verhalten anderer – unaufgeklärter oder gewissenloser – Jugendlicher ausgerechnet den Klimaaktivisten anzulasten? Zu Deinen weiteren Kommentaren: Mach's wie Fridays-for-Future-Aktivisten: die berufen sich auf Wissenschaft und dilletieren nicht mit unausgegorenen eigenen Vorschlägen.Rüdiger Heitmann, Bergisch Gladbach
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Vielen Dank Domian, du sprichst mir aus der Seele. Du bist der erste Prominente, der ausspricht, dass das globale Klima nicht in Deutschland gerettet werden kann. Demonstrationen bei uns sind überflüssig. Eine vernünftige Energiewende ohne Hysterie und unter weiterer Nutzung der Brückentechnologie Kernkraft und bis 2038 auch der Braunkohle sollten zielführend sein.Manfred Hensel, Köln
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Die „Fridays-for-Future“-Bewegung hat sich durch das engagierte Auftreten von Frau Greta Thunberg entwickelt. Dies hat meine ganze Bewunderung. Jedoch stellen sich mir die gleichen Bedenken und Fragen, die Sie, Herr Domian, treffend beschreiben. Dass sich die Jugend organisiert und massiv demonstriert, ist beeindruckend. Es ist sogar ein berechtigter Schlag ins Gesicht der Wohlstandsgesellschaft, die immer mehr Wachstum anstrebt – in allen Lebens-bereichen und besonders in der Wirtschaft. Wir – die Erwachsenen – haben seit Generationen versagt. Nur die Art der Auftritte von „Fridays-for-Future“ und Greta Thunberg ist ein Zuviel und verliert die gewünschte Wirkung. Sie haben Recht mit Ihrer Analyse , besonders zu Panikmache und Ängsteschüren. Gretas berechtigter Wachrüttler hat seine Wirkung im westlichen Mitteleuropa gezeigt, doch nun ist es genug – zuviel ist zuviel. Greta Thunberg sollte wieder zu einem ihrem Alter angepassten Leben finden , wobei ihr Engagement weiterhin hoch einzuschätzen ist.Joachim Hofferek, Lohmar
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Danke für die klaren Worte in Ihrem Beitrag, Herr Domian. Ihr Beitrag wäre geeignet gewesen, eine sachliche Diskussion mit Andersdenkenden zu führen. Weit gefehlt, militante Klima-Faschisten wollen nicht diskutieren, die wollen nur anklagen und mit dem Finger auf andere zeigen und sie brauchen eine „Heilige“, die die Welt rettet.Kalle Kochlowski, Hürth