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Unendliche GeschichteKölner Rat stimmt über Wallraf-Richartz-Museum ab

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Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums – gemäß dem Entwurf der Architekten Christ & Gantenbein

Köln – Wenn der Rat an diesem Donnerstag unter Tagesordnungspunkt 10.17 über die „Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums (WRM) und Fondation Corboud und Randbebauung – Baubeschluss“ abstimmt, wird der gefühlt unendlichen Geschichte dieses Bauvorhabens ein weiteres Kapitel hinzugefügt.

Denn auch wenn die Stadt auf ihrer Homepage ankündigt, mit der Erweiterung werde „eine wahre Schatztruhe für die kostbaren Sammlungen des ältesten Museums der Stadt“ geschaffen, war das Vorhaben viele Jahre vor allem durch eines geprägt: Stillstand. Doch jetzt soll Bewegung in die Sache kommen, damit das Projekt 2024 endlich zu einem Abschluss kommt.

Wir dokumentieren vor der Ratsentscheidung was bisher geschah.

Alles zum Thema Wallraf-Richartz-Museum

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Der Neubau des Wallraf-Richartz-Museums wird eingeweiht. Der Schweizer Sammler Gérard Corboud und seine in Köln geborene Frau Marisol übergeben der Stadt mehr als 170 Gemälde als Dauerleihgabe. Die verspricht dafür einen Erweiterungsbau.

2012

Der Rat der Stadt beschließt die Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud. Ein Architektenwettbewerb, für den der Stifterrat des Museums 450 000 Euro zur Verfügung stellt, wird europaweit ausgeschrieben.

2013

Unter 145 Bewerbern setzt sich das Baseler Architekturbüro Christ + Gantenbein durch. Die Stadt geht von einer Fertigstellung im Jahr 2018 aus. Das Bauvorhaben soll als Wettbewerb unter privaten Investoren ausgeschrieben werden. Das geht schief.

2017

Gérard Corboud lehnt die Kölner Ehrenbürgerwürde ab. Im März stirbt er 91-jährig. Marisol Corboud droht, Werke aus der „Fondation Surpierre“aus Köln abzuziehen. Die Stadt meldet eine Verzögerung des Baus auf unbestimmte Zeit.

2018

OB Henriette Reker kündigt einen Baubeginn für das Jahr 2021 an. Allerdings müsse 2020 erneut im Rat abgestimmt werden. Im November kündigt Marisol Corboud an, die verbliebenen 19 Bilder der „Fondation Surpierre“ aus Köln abzuziehen.

APRIL 2019

Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, die Generalplanung des Erweiterungsbaus durch das bereits beauftragte Architekturbüro Christ & Gantenbein umsetzen zu lassen. Er bewilligt 17,33 Millionen Euro an Planungskosten, um mit einem Generalplaner weiterzumachen. Der angekündigte Abzug von 19 Bildern der Sammlung Surpierre aus dem Kölner WRM wird dennoch umgesetzt.

NOVEMBER 2019

Ein „Gemeinsames Verständnis“ genanntes Papier, auf das sich die Stadt Köln, der Stifterrat des Wallraf-Richartz-Museums, Fondation Corboud und die Architekten Christ & Gantenbein geeinigt haben, sieht vor, den Erweiterungsbau bis 2024 fertigzustellen. Eine Ausschreibung für den Bau einschließlich der Randbebauung soll bis spätestens Frühjahr 2021 erfolgen. Daraus ergebe sich als Baubeginn das Frühjahr 2022. Die Fertigstellung soll Spätherbst 2024 erfolgen.

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MAI 2020

Einer Baubeschlussvorlage der Verwaltung für die Ratssitzung am 18. Juni zufolge werden die Kosten für den Neubau mit rund 76,1 Millionen Euro veranschlagt. Die Zahl ist das Ergebnis der qualifizierten Kostenschätzung auf der Grundlage des Vorentwurfs des Architekturbüros Christ & Gantenbein. Dazu kommen noch die Kosten eines möglichen Grunderwerbs sowie ein Risikozuschlag in Höhe von 25 Prozent der Baukosten, also rund 19 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Baukosten damit auf rund 95,1 Millionen Euro.

JUNI 2020

Es wird bekannt, dass es Versuche aus dem Kreis der Corboud-Erben gibt, den Status der Stiftung und die Beheimatung der einschlägigen Gemäldekollektion im Wallraf-Richartz-Museum zu erschüttern und die Sammlung oder einzelne Bilder „zurückzuholen“. Wie zu hören ist, stützen sie sich unter anderem auf den Vorwurf, die Stiftung sei „insolvent“ und das WRM als Standort ungeeignet. „Ich als Präsidentin habe“, stellt Marisol Corboud fest, die „absolute Verantwortung, und ich stelle mich schützend vor die Fondation, für die es schließlich einen festen unanfechtbaren Vertrag gibt.“

Das gelte umso mehr, als der „hängende“ Erweiterungsbau für das WRM jetzt endlich auf die Zielgerade komme.