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Bahnverkehr steht stillZweitägiger Warnstreik im kommunalen NRW-Nahverkehr gestartet

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ARCHIV - 02.02.2024, Nordrhein-Westfalen, Essen: Ein Poster, auf dem «STREIK» steht, klebt auf einer Bahn im Depot der Ruhrbahn in Essen.

In Nordrhein-Westfalen bleiben seit dem frühen Donnerstagmorgen wegen eines zweitägigen Warnstreiks in rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben vielerorts die Straßenbahnen und U-Bahnen in den Depots.

Millionen Menschen in NRW müssen sich wieder eine Alternative für den Weg zur Arbeit oder zur Schule suchen.

In Nordrhein-Westfalen bleiben seit dem frühen Donnerstagmorgen wegen eines zweitägigen Warnstreiks in rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben vielerorts die Straßenbahnen und U-Bahnen in den Depots. Nur ein kleiner Teil der Linienbusse fährt erfahrungsgemäß in den Streikregionen, die von privaten Subunternehmen betrieben werden. Zu den Arbeitsniederlegungen hat die Gewerkschaft Verdi NRW aufgerufen.

Der zweitägige Warnstreik habe planmäßig mit dem Schichtbeginn in der Regel zwischen 3 und 4 Uhr begonnen, sagten Dennis Kurz vom Verdi-Bezirk Ruhr-West, Dirk Seibel vom Bezirk Düssel-Rhein-Wupper und Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank-Michael Munkler für die Bereiche Aachen-Düren-Erft und Köln-Bonn-Leverkusen der Deutschen Presse-Agentur am frühen Donnerstagmorgen. Die Streikbeteiligung der Beschäftigten sei erneut hoch. Die Straßenbahnen und U-Bahnen führen nicht. Bei der Ruhrbahn und den Stadtwerken Oberhausen legten nach Kurz' Angaben ungefähr 1300 Beschäftigte ihre Arbeit nieder.

Auch Kölner Verkehrsbetriebe von Streik betroffen

Nahezu alle großen kommunalen Nahverkehrsbetriebe in Nordrhein-Westfalen wie KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund), die Stadtwerke Münster und moBiel (Bielefeld) werden wieder bestreikt. Allerdings hat Verdi die Beschäftigten diesmal zu Arbeitsniederlegungen über rund 48 Stunden für Donnerstag und Freitag aufgerufen. Der Warnstreik ende am Freitagabend oder in der Nacht zum Samstag mit dem Schichtende.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Bereits Anfang und Mitte Februar ist der öffentliche Nahverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland durch zwei jeweils eintägige Warnstreiks weitgehend lahmgelegt worden.  Eine große Ausnahme ist wie bei den Warnstreiks zuvor das Aachener Verkehrsunternehmen ASEAG, für das ein Haustarifvertrag gilt. Auch einige andere Betriebe wurden nicht bestreikt.

Hintergrund des Streiks in NRW sind Tarifverhandlungen

Die betroffenen kommunalen Verkehrsbetriebe informieren im Internet und in ihren Apps über die Auswirkungen. Sie verweisen auch darauf, dass der Bahnverkehr mit den RE-, RB- und S-Bahn-Linien nicht vom Warnstreik betroffen ist. Millionen Menschen müssen sich für Donnerstag und Freitag eine Alternative für den Weg zur Arbeit oder zur Schule suchen.

Hintergrund der erneuten Warnstreiks in NRW sind Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in kommunalen Verkehrsbetrieben. Zwei Verhandlungsrunden zum sogenannten Manteltarifvertrag sind bislang ohne Ergebnis geblieben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 11. und 12. März vereinbart.

Verdi fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um die Beschäftigten zu entlasten und die Berufe attraktiver zu gestalten.  Es herrsche ein dramatischer Arbeitskräftemangel. Täglich fielen in allen Tarifbereichen Busse und Bahnen aus, weil es nicht genug Personal gebe. Verdi hat nahezu bundesweit eine Warnstreikwelle im Nahverkehr begonnen.

Der Arbeitgeberverband KAV NRW hat in dem Tarifkonflikt auf Landesebene auf einen engen Finanzspielraum und darauf verwiesen, dass die Gehälter zum 1. März wie vor längerer Zeit vereinbart deutlich steigen. Zusätzliche freie Tage würden bei dem Fahrermangel dazu führen, dass die dann noch vorhandenen Fahrer mehr belastet würden. Der Verband zeigte sich optimistisch, in der dritten Tarifrunde ein „Gesamtpaket“ vereinbaren zu können. (dpa)