Luisa Neubauer kritisiert am Klimastreiktag die Politik scharf für ihre Versäumnisse. Einen Seitenhieb verteilt sie auch gegen die „Bild“-Zeitung.
„Klimastreik, überall! Kommt mit“Luisa Neubauer mobilisiert am Streiktag und rügt Politik
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hat aus Sicht der Aktivistin Luisa Neubauer eindrucksvolle Erfolge erzielt – trotz der Schwierigkeiten während der Corona-Krise und des aktuell starken Fokus auf den Ukraine-Krieg. „Mit einer vereinten Zivilgesellschaft haben wir in den letzten vier Jahren mehr erreicht, als man jemals für möglich gehalten hat“, sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
„Ohne uns gäbe es kein historisches Klima-Urteil vom Bundesverfassungsgericht. Wir haben erfolgreich für ein Klimagesetz gekämpft. Der Kohleausstieg ist in Sicht, und für jeden Konzern sind Klimaziele heute eine Selbstverständlichkeit.“ Auch große Gewerkschaften hätten sich Fridays for Future angeschlossen, Kirchen ebenso, sagte sie.
Luisa Neubauer ruft zum Streik auf: Fridays for Future protestiert auf allen Kontinenten.
Die von der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg inspirierte Bewegung ruft für diesen Freitag erneut zu Protesten im Kampf gegen die Erderhitzung auf. Angekündigt sind Demonstrationen und Kundgebungen auf allen Kontinenten. Protestaktionen in Neuseeland liefen am frühen Freitagmorgen (deutscher Ortszeit) bereits.
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Allein in Deutschland sind mehr als 250 Aktionen geplant, wie Neubauer sagte - auch um die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP unter Druck zu setzen. Auf Twitter rief Neubauer am Freitagmorgen dazu auf, sich am Streik zu beteiligen.
„Klimastreik, überall! Kommt mit“, so die Klimaaktivistin, die den Tweet zu einem Seitenhieb gegen die „Bild“-Zeitung nutzte.
Luisa Neubauer erklärt, warum Klimabewegung und Verdi gemeinsame Sache machen
Die Politik mahnt Neubauer, den Ernst der Lage zu erkennen und endlich zu Handeln. In einem gemeinsamen Gastbeitrag mit Verdi-Chef Frank Werneke für das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) schrieb Neubauer, die Klimakrise warte nicht, „sie setzt ein klares Zeitfenster, in dem jetzt gehandelt werden muss“. Fridays for Future und Verdi gingen gemeinsam für eine Mobilitätswende auf die Straße.
„Klimabewegung und Gewerkschaft lassen sich längst nicht mehr gegeneinander ausspielen. Wir verstehen, dass wir nur gemeinsam die Klimaziele von Paris einhalten und eine sozial und ökologisch gerechtere Gesellschaft schaffen können.“
Luisa Neubauer mahnt die Politik: „Endlich in einen Krisenbewältigungsmodus schalten“
Die Politik müsse „endlich in einen echten Krisenbewältigungsmodus schalten“. Neubauer fügte an, die Bundesregierung sei der Bevölkerung einen Plan schuldig, wie sie den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase in Deutschland bis 2030 „radikal herunterfahren“ und Menschen ausreichend vor der Klimakatastrophe schützen wolle.
Für Deutschland fordert Fridays for Future unter anderem einen Kohleausstieg bis 2030, 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung bis 2035, das sofortige Ende der Subventionen für fossile Energieträger wie Öl, Gas und Kohle sowie einen Ausbaustopp für Autobahnen. (pst mit dpa)