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„Torpediert Klimaziele“Luisa Neubauer teilt gegen FDP aus – Lacher bei Frage zu „hart aber fair“

Lesezeit 3 Minuten
Die deutsche Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer vor einem Fenster. Auf ihrer schwarzen Jacke trägt sie ein gelbes X, um sich mit dem Widerstand gegen den Abriss des Braunkohledorfs Lützerath zu solidarisieren.

Die deutsche Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer kritisiert Bundesverkehrminister Volker Wissing und die FDP harsch.

Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer kritisiert Bundesverkehrsminister Volker Wissing harsch. Vor allem seine Autobahnpolitik sei unverantwortlich.

Die deutsche Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing für seine Autobahn-Politik harsch kritisiert. „Es gibt keinen Minister in Deutschland, der seine Klimaziele so torpediert wie Volker Wissing“, sagte die „Fridays for Future“-Aktivistin dem „Tagesspiegel“.

Wissing habe kein Konzept, mit dem er die von der Bundesregierung gesteckten Klimaziele erreichen wolle, mit dem Ausbau der Autobahnen sei eine rote Linie überschritten worden. „Der Expertenrat der deutschen Bundesregierung sah vergangenes Jahr nicht mal die Möglichkeit, den Klimaschutz im Verkehr überhaupt zu bewerten – denn es gab ihn praktisch nicht“, moniert Neubauer weiter.

Luisa Neubauer: Harsche Kritik an Verkehrsminister Volker Wissing

Neubauer kritisiert, dass es in etwas mehr als einem Jahr, seitdem Wissing das Amt von Andreas Scheuer (CSU) übernommen hatte, keinerlei Maßnahmen gegen CO₂ -Emission gegeben habe. „Schnelle Wirkung zeigen, würde beispielsweise ein Tempolimit. Dessen Einführung könnte Volker Wissing auch erklären – die Studienlage hat sich geändert: Ein Tempolimit ist viel effizienter als noch bei den Verhandlungen des Koalitionsvertrags angenommen.“

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Die FDP sperrt sich nach wie vor gegen eines von den Grünen gefordertes Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen, auch große Teile der SPD würden diesem zustimmen. Bisher hatten die Liberalen eine Einführung abgelehnt und damit begründet, dass damit die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger stark beschnitten würden.

Luisa Neubauer wirft FDP „Verkehrspolitik für ein Paralleluniversum“ vor

„Vielleicht wäre es gut, wenn die FDP Verkehrspolitik für das Jahr 2023 machen würde und nicht für irgendein Paralleluniversum“, teilt Luisa Neubauer weiter aus. Die Partei von Volker Wissing begründet die Weiterführung des geplanten Autobahnausbaus mit der steigenden Zahl an Elektroautos in Deutschland, für die diese auch in Zukunft notwendig seien.

Neubauer sieht das anders, es gebe derzeit nur etwa eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland. Stattdessen schießt die Klimaschutzaktivistin weiter gegen die Liberalen aus: „Es mangelt der FDP nicht an politischer Kreativität. Derzeit setzt sie diese anscheinend primär dafür ein, Ausreden zu finden, um eine schnelle und effiziente Klimapolitik zu verhindern.“

Luisa Neubauer schmunzelt bei Frage zu „hart aber fair“-Moderator Louis Klamroth

Neubauer selbst fahre manchmal auch gerne Auto, bei der Mobilität der Zukunft gehe es aber um Freiheit: „Es geht darum, die Freiheit zu haben, auch ohne Auto oder ohne eigenes Auto mobil sein zu können“, erklärt die Klimaschutzaktivistin weiter.

Im Interview mit dem „Tagesspiegel“ äußert sich die Klimaschutzaktivistin auch kurz zu ihrer Beziehung zu „hart aber fair“-Moderator Louis Klamroth, die zuletzt sogar Thema im WDR-Rundfunkrat war. Auf die Frage, ob es sie ärgere, in der Sendung nicht mehr über Klimapolitik diskutieren zu können, antwortete sie schmunzelnd: „Ich glaube, ich komme klar.“ Klamroth hatte erklärt, es sei verstehe sich von selbst, dass Neubauer durch die gemeinsame Beziehung nicht in die Sendung eingeladen werde. (shh)