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Mindestlohn, Rente, Strompreis34 Dinge, die sich im Jahr 2024 für Verbraucher ändern

Lesezeit 6 Minuten
Feuerwerk ist in der Silvesternacht am Rhein über dem Dom zu sehen.

Mit viel Getöse wird das alte Jahr in Köln verabschiedet – und was kommt dann im neuen Jahr? Ein Überblick.

Neues Jahr, neue Regeln: Auf Verbraucher kommt 2024 einiges zu. Wir verraten, was teurer, günstiger, einfacher oder komplizierter wird.

Viele große und kleine Änderungen stehen im Jahr 2024 für Verbraucherinnen und Verbraucher an. Das Durcheinander um den Bundeshaushalt hat das nicht gerade übersichtlicher gemacht. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Änderungen – nach dem Stand, den die Haushaltsverhandlungen bis Mitte Dezember hergeben.

1. Mindestlohn und Minijob

Der gesetzliche Mindestlohn steigt am 1. Januar von 12 auf 12,41 Euro brutto pro Stunde. Weil sich die Verdienstgrenze im Minijob daran orientiert, steigt auch sie: von 520 auf 538 Euro pro Monat.

2. Bürgergeld

Ein Jahr nach der Einführung werden die Regelsätze des Bürgergelds angehoben. Für alleinstehende Erwachsene gibt es mit 563 Euro monatlich 61 Euro mehr als bislang. Auch die Unterstützung für Schulkinder wird angehoben.

3. Elterngeld

Für Kinder, die ab April 2024 geboren werden, bekommen Eltern nur noch dann Elterngeld, wenn das zu versteuernde Einkommen im Kalenderjahr vor der Geburt maximal bei 200.000 Euro gelegen hat. Für Alleinerziehende liegt die Grenze bei 150.000 Euro. Zudem wird der Zeitraum begrenzt, in dem beide Eltern gleichzeitig Basiselterngeld beziehen können.

4. Kinderkrankentage

Corona-bedingt war die Anzahl der Kinderkrankentage hochgesetzt worden. 2024 wird sie angepasst: auf 15 pro Elternteil beziehungsweise 30 bei Alleinerziehenden.

5. Höhere Freibeträge

Bei der Einkommenssteuer wird am Grundfreibetrag geschraubt: Er wird 2024 auf 11.784 Euro angehoben. Der Kinderfreibetrag klettert auf 6612 Euro.

6. Inflationsausgleichsprämie

Noch bis Ende 2024 können Arbeitgebende ihren Angestellten eine Inflationsausgleichsprämie auszahlen. Das Besondere daran: Die maximal 3000 Euro sind steuer- und abgabenfrei.

7. Arbeitnehmer-Sparzulage

2024 wird die Einkommensgrenze für die Arbeitnehmer-Sparzulage angehoben: für Alleinstehende auf 40.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen, für Verheiratete auf 80.000 Euro.

8. Renteneintrittsalter

Zum Jahreswechsel steigt die reguläre Altersgrenze für den Renteneintritt auf 66 Jahre. Das gilt für Rentenversicherte, die 1958 geboren wurden. Für später Geborene erhöht sich das Renteneintrittsalter in Zwei-Monats-Schritten.

9. Finanzielle Unterstützung für Pflegebedürftige

2024 gibt es mehr Geld für Menschen, die sich mit Pflegegrad 2 oder höher in häuslicher Pflege befinden. Außerdem steigen die Zuschüsse für das Pflegeheim und das Pflegeunterstützungsgeld kann künftig einmal pro Kalenderjahr statt einmalig beantragt werden.

10. Krankenkassenbeiträge

Der Bund hebt den durchschnittlichen gesetzlichen Zusatzbeitrag für 2024 um 0,1 Punkte auf 1,7 Prozent an. Die genaue Höhe legen die Krankenkassen für sich jeweils selbst fest, sie können also auch gänzlich auf eine Anhebung verzichten.

11. Höhere Sozialabgaben für gut Verdienende

In der gesetzlichen Renten- und der Arbeitslosenversicherung sollen 2024 Beiträge bis zu einem Betrag von im Westen 7550 Euro pro Monat und von im Osten 7450 Euro fällig werden. Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung soll auf 5175 Euro pro Monat steigen.

12. Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Um die Schäden der Corona-Krise einzudämmen, hatte der Bund die Mehrwertsteuer in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Ab 2024 sind wieder 19 Prozent fällig. Gut möglich, dass das auf die Preise in Restaurants und Co. durchschlägt.

13. Gebäude- und Kfz-Versicherung

Die Beiträge für Gebäude- und Autoversicherungen werden wohl erneut steigen. Die NRW-Verbraucherzentrale geht von mindestens zehn Prozent aus.

14. Gebühren für Abfallentsorgung

In einigen Städten müssen Bürgerinnen und Bürger 2024 höhere Gebühren für die Abfallentsorgung zahlen. Gründe sind unter anderem Personal- und Logistikkosten. Auch in Köln werden die Abgaben erhöht.

15. Kosten für Kabel-TV

Fürs Kabel-TV zahlten bislang häufig alle Mietenden, auch wenn sie es nicht nutzten. Dieses Nebenkostenprivileg fällt nun spätestens nach Ende der Übergangsfrist im Juli weg. Dann müssen nur noch die Mietenden zahlen, die auch TV über Kabel schauen – für sie wird es dann wahrscheinlich teurer, andere sparen sich die Zahlung.

16. CO₂-Preis

Eigentlich sollte der CO₂-Preis in diesem Jahr von 30 auf 40 Euro pro Tonne steigen. Der neu verhandelte Haushaltsentwurf sieht eine Erhöhung auf 45 Euro vor. Bemerkbar machen wird sich das beim Tanken sowie Heizen mit Öl oder Gas.

17. Preisbremsen

Die staatlichen Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom laufen mit dem Ende des Jahres 2023 aus.

18. Netzentgelte für Strom

Ein eigentlich für 2024 vorgesehener Bundeszuschuss zu den Entgelten für das Stromnetz wurde gestrichen. Dadurch verteuert sich der Strompreis, zu dem die Netzentgelte gehören. Wie die Übertragungsnetzbetreiber mitteilten, verdoppeln sich die Netzentgelte für 2024 auf im Mittel 6,43 Cent pro Kilowattstunde.

19. Mehrwertsteuer für Fernwärme, Gas und Strom

Die gesenkte Mehrwertsteuer für Wärme und Gas wird zum 1. März von 7 wieder auf den alten Satz von 19 Prozent hochgesetzt. Laut Stiftung Warentest könnten auch Kundinnen und Kunden mit Preisgarantie von dieser Erhöhung betroffen sein, da viele Verträge geänderte Steuern von der Garantie ausschließen würden.

20. Heizungsgesetz

Nach langem Hin und Her ist es soweit: Am 1. Januar tritt das Heizungsgesetz in Kraft, die ersten Regelungen greifen. Allerdings gibt es einige Übergangsfristen und Ausnahmen.

21. Assistenzsysteme für Autos und Lkw

Nach einer EU-Vorgabe sind Hersteller ab 2024 dazu verpflichtet, einige Fahrassistenten in neue Pkw, Transporter und Lkw einzubauen. Dazu zählen unter anderem Notbremslichter, Rückfahr- und Geschwindigkeitsassistenten sowie Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner. Ab dem 7. Juli muss außerdem eine Blackbox eingebaut sein, mit deren Daten sich ein Unfall besser rekonstruieren lassen kann.

22. Winter- und Ganzjahresreifen

Ab Oktober müssen Autofahrerinnen und -fahrer ihren Autos bei Winterwetter Winter- und Ganzjahresreifen mit dem Alpine-Symbol aufziehen. Die sogenannten M+S Reifen (Matsch und Schnee) sind dann nicht mehr zulässig.

23. Deutschlandticket

Noch unklar ist, wie sich 2024 der Preis für das Deutschlandticket entwickelt. Die 49 Euro im Monat waren als Einführungspreis gedacht. Der Betrag könnte also im Laufe des Jahres steigen. Was aber feststeht: Am 1. Januar startet im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) das Deutschlandticket Sozial. Es kostet 39 statt 49 Euro. Für den Erwerb ist ein Berechtigungsnachweis erforderlich.

24. VRS-Preise

Der VRS erhöht zum Jahreswechsel die Preise. Alle Bus- und Bahnfahrenden, die nicht mit dem Tarif des Deutschlandtickets unterwegs sind, zahlen dann durchschnittlich 10,4 Prozent mehr.

25. Kinderreisepass

Ab dem 1. Januar 2024 wird es den Kinderreisepass nicht mehr geben. Alte Pässe werden nicht verlängert, neue nicht herausgegeben. Stattdessen erhalten Kinder einen normalen Reisepass. Für einige Reisen genügt aber auch ein günstigerer Personalausweis.

26. Klinik-Atlas

Ab April soll das sogenannte Transparenzverzeichnis Informationen über Leistungen und Behandlungsqualität von bundesweit rund 1700 Krankenhäusern bereitstellen.

27. E-Rezept

Vertragsärzte sind ab Januar verpflichtet, für verschreibungspflichtige Arzneimittel E-Rezepte auszustellen. Zur Einlösung haben Versicherte drei Optionen: per App, Papierausdruck oder mit ihrer Krankenkassenkarte.

28. Brustkrebs-Früherkennung

Die Altersobergrenze der kostenlosen Brustkrebsvorsorge für gesetzlich Versicherte wird von 69 auf 75 Jahre angehoben. Umgesetzt werden soll die Neuregelung zum 1. Juli 2024.

29. Herkunftskennzeichnung Fleisch

Ab dem 1. Februar muss auch bei unverpacktem Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel eine Kennzeichnung über die Herkunft vorhanden sein. Zuvor galt das nur für verpacktes Fleisch und unverpacktes Rindfleisch.

30. Tethered Caps

Vom 3. Juli an sind lose Verschlusskappen bei bestimmten Getränken verboten. Das betrifft Einwegverpackungen, die ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen – etwa Saftkartons oder Einweg-PET-Flaschen – mit einem Volumen bis zu drei Litern.

31. Pfand für Milchverpackungen

Die Pfandpflicht greif zum 1. Januar auch für Milch oder Milchmischgetränke, wenn sie in Plastikflaschen zwischen 0,1 und 3 Litern verkauft werden. Der Pfandbetrag beträgt 25 Cent.

32. Einheitliche Ladekabel

Hersteller von Smartphones, Tablets und anderen elektronischen Geräten werden zum einheitlichen Ladekabelstandard USB-C verpflichtet. Die entsprechende Vorschrift greift ab dem 28. Dezember 2024. Laptop-Hersteller haben bis 2026 Zeit.

33. Wahlen

Am 9. Juni 2024 findet die Europawahl statt. Außerdem werden im kommenden Jahr in Sachsen, Brandenburg und Thüringen neue Landtage gewählt. Im November wird in den USA dann ein neuer Präsident gewählt.

34. Sportereignisse

Vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 wird in Deutschland ein neuer Fußball-Europameister bei den Männern gesucht, kurz danach finden die Olympischen Spiele in Paris statt. Schon im Januar steigt die Handball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland. Hier zählt Köln, wie beim Fußball, zu den Austragungsorten. (mit dpa)