Köln – Der Fall der Kölner Ärztin und Mutter Katja Theiß, die auf Eigeninitiative Abiturienten am Hansagymnasium auf Corona testen wollte, aber aufgrund der Beschwerde einer Mutter bei der Bezirksregierung davon abgehalten wird, zieht weitere Kreise.
Andere Eltern der Schule hatten sich bereits mit der Test-Aktion solidarisiert. Nun fordert die SPD-Fraktion im Landtag aufgrund des aus ihrer Sicht unangemessenen Verbots die Einführung eines Ideen-Managers im Schulministerium und in jeder Bezirksregierung.
Jochen Ott, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und SPD-Bildungsexperte, sagt dazu: „In der Pandemie ist es der Landesregierung bisher nicht gelungen, innovativen Lösungen vor Ort Raum zu bieten, sie in den Schulalltag zu integrieren und damit der Ausbreitung des Virus an Schulen ein Stück weit entgegenzuwirken. Im Gegenteil: Jede Eigeninitiative ist bisher im Keim erstickt und jedem unkonventionellen Ansatz ein Riegel vorgeschoben worden.“
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Die Bezirksregierung Köln ergänzte unterdessen ihre frühere Stellungnahme mit den Worten, sie befürworte „jedes Engagement, welches dazu beiträgt, dass Präsenzunterricht an Schulen im Rahmen der durch die Corona-Pandemie gegebenen Umstände ermöglicht werden kann“.
Vor dem Hintergrund, dass die Übertragung des Virus durch ein frühzeitiges Erkennen eines Infizierten verhindert und Ansteckungsherde identifiziert werden könnten, seien Schnelltestungen ein hilfreiches Mittel zur Bekämpfung der Pandemie. „Um im Fall eines positiven Corona-Schnelltests die Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, ist das jeweilige Gesundheitsamt hier mit einzubinden“, heißt es in der Erklärung. Eine Sprecherin der Bezirksregierung lobte im Gespräch mit dieser Zeitung das Engagement der Ärztin als „sensationell“.
Ott betont, es sei völlig klar, dass bei all solchen Initiativen die geltende Rechtslage eingehalten werden müsse. „Umso wichtiger ist es, dass innovative Ideen schnell geprüft und im besten Fall im Wege von Öffnungsklauseln unbürokratisch realisiert werden.“