AboAbonnieren

Besuchsverbot wegen Omikron?Diese Regeln gelten in den Kliniken in Köln und Region

Lesezeit 5 Minuten
Neuer Inhalt (1)

In den Dortmunder Krankenhäusern gilt seit dem 10. Januar wegen der Omikron-Variante ein Besuchsverbot.

Köln – Seit Montag, dem 10. Januar gilt aufgrund der verschärften Corona-Lage in Dortmunder Krankenhäusern ein Besuchsverbot. Wie das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund mitteilte, dürfen für zunächst zwei Wochen grundsätzlich keine Besuche mehr stattfinden. Ausnahmen werden nur in bestimmten Einzelfällen gestattet, zudem gelte dann die 2G-Plus-Regel. „Aufgrund der aktuell stark ansteigenden Infektionszahlen sehen die Leitungen der Dortmunder Krankenhäuser mit Sorge auf die weitere Entwicklung“, erklären die Kliniken der Stadt Dortmund die Maßnahme.

Der Besuchsstopp soll den Patienten und dem Personal einen besseren Schutz vor der sich derzeit stark ausbreitenden Omikron-Variante bieten. Wie handhaben die Krankenhäuser in Köln und der Region derzeit ihre Besucherregelungen? Gibt es auch hier ähnliche Einschränkungen? Und wie bereitet man sich auf mögliche personelle Engpässe durch stark steigende Infektionszahlen vor? Ein Überblick.

Köln

In den Kölner Kliniken gelten weiterhin die Besuchsregeln der vergangenen Wochen: Jede Patientin und jeder Patient darf in der Regel einmal pro Tag besucht werden – von einer Person. Besucherinnen und Besucher müssen unabhängig von ihrem Impfstatus einen aktuellen Negativtest vorlegen. „Wir überprüfen die Lage mehrfach wöchentlich“, sagte eine Sprecherin der Städtischen Kliniken dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag. „Es ist uns wichtig, Besuche zu ermöglichen, wenn es irgendwie geht. Das tut den Patienten und den Angehörigen gut.“ Auch die Uniklinik versicherte, die Lage ständig zu beobachten und die geltenden Regeln entsprechend zu überprüfen. Bislang ergeben sich durch die Omikron-Lage jedoch keine neuen Besuchsregeln. Allerdings gilt in der Uniklinik jetzt eine FFP2-Maskenpflicht für Besucher.

Kreis Euskirchen

Anders ist die Lage im Kreis Euskirchen: „Besuchsverbote gibt es bei uns in allen Kliniken“, sagt ein Sprecher des Kreises dieser Zeitung. So gelte der Besuchsstopp im Kreiskrankenhaus Mechernich mit den beiden Standorten Schleiden und Mechernich seit Ende November. „Kleine Lockerungen gab es nur an den Feiertagen. Das Marienhospital Euskirchen hat seit dem 7. Januar die Türen zu“, so der Sprecher weiter. In allen Häusern seien in begründeten Fällen und nach Absprachen Ausnahmen möglich.

Rhein-Erft-Kreis

Auch an den Krankenhäusern in Frechen und Bedburg ist grundsätzlich ein Besuchsstopp erlassen worden. Es gibt allerdings einige Ausnahmen, beispielsweise für Palliativ-Patienten und bei Entbindungen. Für Besucher gilt in diesen Fällen die 2G-Plus-Regel: Sie müssen neben einem Impfnachweis auch einen negativen Corona-Test mitbringen. Dies wird in Zelten vor dem Eingang kontrolliert.

Für den Fall, dass wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante große Teile des Personals ausfallen, gebe es ein Notfall-Konzept, um zu gewährleisten, dass die grundlegende medizinische Versorgung aufrechterhalten werden kann. „Derzeit ist die Situation aber noch nicht dramatisch, es gibt keine großen Personalausfälle“, berichtete Christine Stemmermann, Sprecherin der Krankenhäuser in Frechen und Bedburg.

Im Bergheimer Maria-Hilf-Krankenhaus ist die Personallage aktuell noch nicht so angespannt, dass man Dienste umverteilen müsse, berichtet Krankenhaus-Sprecherin Ronja Läufer. Weil es trotz der Omikron-Welle noch keine größeren personellen Ausfälle gegeben habe, habe man den Regelbetrieb bisher aufrecht erhalten können. Sollten noch mehrere Kräfte zeitgleich ausfallen, müsse man situativ reagieren. Das lasse sich schwer planen, sagt Läufer. Für Besucherinnen und Besucher gilt die 2G-Plus-Regel, dabei soll es erst einmal bleiben.

Auch für Besuche im Brühler Marienhospital gilt die 2G-Plus-Regel. Gleiches gilt für Besuche im Hürther Sana-Krankenhaus. Dort dürfen Patienten außerdem pro Tag nur einen Besucher für höchstens eine Stunde empfangen.

Leverkusen

Im Klinikum Leverkusen gilt derzeit zwar kein Besuchsverbot, es gilt jedoch die 3G-Plus-Regel. Das heißt, Besucher müssen unabhängig von ihrem Impfstatus immer einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorweisen. Zudem dürfen Patienten pro Tag nur einen Besucher für maximal eine Stunde empfangen. Gleiches gilt im St. Remigius und im St. Josef Krankenhaus.

Rhein-Sieg-Kreis

In Troisdorf dürfen Besucher Patienten zwar weiterhin besuchen, es gelten aber verschiedene Vorsichtsmaßnahmen. So sind Besuche grundsätzlich auf 90 Minuten begrenzt. Zudem darf ein Patient am Tag höchstens zwei verschiedene Personen empfangen. Es dürfen sich auch höchstens zwei Besucher gleichzeitig im Zimmer aufhalten. Für Besuche in den beiden Häusern St. Josef und St. Johannes der GFO-Kliniken Troisdorf müssen außerdem Impfung und ein tagesaktueller Test nachgewiesen werden. Im Helios Klinikum Siegburg hingegen gilt unverändert die 3G-Regelung.

Rhein-Berg-Kreis

In den Bergisch Gladbacher Kliniken gilt bereits seit Dezember die 2G-Plus-Regel. Besucher müssen also geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen. Zudem bereitet man sich auf eine mögliche Notsituation durch die Omikron-Variante vor: „Wir haben natürlich Pläne für den Katastrophenfall. Zum Beispiel die Umstellung der Dienstpläne auf 12-Stunden Schichten“, sagt Jörg Zbick, Unternehmenssprecher der GFO-Kliniken (Vinzenz-Pallotti und Marienkrankenhaus).

Die ersten Personalausfälle durch Omikron seien derzeit sowohl in der Zentralen Notfallambulanz, auf Intensiv sowie auf den Stationen ärztlich wie pflegerisch kompensiert. Ähnliches berichtet auch Thomas Stokowy, Pflegedienstleiter im Evangelischen Krankenhaus. „Bei der Arbeit im Haus ist das permanente Tragen von FFP2-Masken selbstverständlich. Wir appellieren aber trotzdem immer wieder an die Kollegen, streng darauf zu achten.“ Dennoch: „Wir können bei dieser rasanten Entwicklung maximal eine Woche vorausschauen.“ Im Ernstfall „müssen wir Stationen vom Netz nehmen“. Das heißt: nicht notfallbedingte Operationen, etwa im Bereich der Endoskopie, verschieben.

Oberbergischer Kreis

Auch in den Häusern des Klinikums Oberberg ist ein Besuchsverbot noch kein Thema. Jedoch sind Besucher aufgefordert, persönliche Kontakte auf das absolut Nötige zu beschränken, damit das Virus nicht ins Haus getragen wird. Um das zu verhindern, halte das Klinikum auch die Belieferungs- und Beschaffungswege im Blick. Die Lager seien krisensicher aufgefüllt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zudem bereite man sich für den Fall vor, dass die noch ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus für größere Personalausfällen sorgt. Um die Klinikmitarbeitenden vor einer Ansteckung zu schützen, seien zusätzliche Angebote für Booster-Impfungen geschaffen worden, teilt das Klinikum auf Anfrage mit. Falls wegen Omikron trotzdem eine große Zahl an Mitarbeitern ausfällt, entweder weil sie selbst infiziert oder als Kontaktpersonen in Quarantäne sind, und vermehrt Patienten eingeliefert werden, solle das Personal innerhalb der Krankenhäuser so umgeordnet werden, dass der Betrieb weiterhin möglich ist. „Entsprechende Schulungskonzepte existieren“, schreibt das Klinikum.

Die Notfallpläne sehen vor, dass Patienten unterschiedlicher Disziplinen zusammengelegt und dann Stationen geschlossen werden. Zum Beispiel könnten dann internistische und chirurgische Patienten auf einer gemeinsamen Station versorgt werden, so dass weniger Personal benötigt werde. Im Ernstfall könnten zudem aufschiebbare Behandlungen zurückgestellt werden, sofern das medizinisch vertretbar sei. „Das schafft zusätzliche Betten- und Personalkapazitäten“, so das Klinikum.