Der Stapellauf war erfolgreich. Die MS St. Angela hat eine neue Kapitänin. Und das Schiff Gottes Segen. Am Dienstagmorgen wurde die Schülerkapelle, die die Flutkatastrophe 2021 trotz ihrer Lage direkt neben der Erft besser überstanden hatte, als man das gedacht hatte, von Diakon Dr. Ulrich Günzel eingesegnet. Viel wichtiger aber noch: Carolin Neswadba wurde offiziell zur neuen Schulleiterin ernannt.

„Wir haben dreimal vom Neubeginn gesungen, ein Ende ist nicht absehbar“, sagte Günzel zu Beginn der ersten Feier, die in der sanierten Kapelle stattfand. „Wir feiern einen Neubeginn: in der alten und neu dekorierten Kapelle und in der Schulleitung“, fasste er zusammen. Der Termin, davon ging er aus, sei vermutlich aus praktischen Gründen gewählt worden: ein Dienstag in der zweiten Schulwoche nach den Ferien. Der fiel auf Mariä Himmelfahrt. „Der Tag der Einführung der neuen Schulleiterin hätte nicht besser gewählt sein können“, war sich Günzel sicher.

Diakon Ulrich Günzel segnete Mauersteine und Gemeinde

Er segnete „die Mauersteine und die Gemeinde“, wie er es nannte. Auch das Weihwasser füllte er wieder am Eingang in die dafür vorgesehene Schale.

Günzel freute sich, dass Carolin Neswadba die Schulseelsorge und deren Neuaufstellung zur Chefinnensache erklärt habe. „Das Angela-Schiff soll seinen rechten Kurs beibehalten“, so Günzel. Alexandra Kühne von der Schulpflegschaft äußerte in den Fürbitten den Wunsch nach „Freude, Zuversicht und Gelassenheit“ für Neswadba im Amt.

Auch das Erzbistum Köln spricht vom Schiff St. Angela

Auch Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule beim Erzbistum Köln, griff das maritime Bild auf. „Es braucht einander, um ein Schiff zu leiten. Ein Schiff geht auf eine lange Reise, die Mannschaft weiß nicht, was wirklich passiert. Und es kommt oft anders als geplant“, sagte sie. Jeder bringe sich ein, wie er kann. Aber es brauche eine Menge Proviant.

Interview mit Bernhard Helfer

„Ich war ein unendlich fauler Schüler“

Von

Thomas Schmitz

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Carolin Neswadba habe viel geleistet: Sie war Lehrerin, Krisenmanagerin, Kommunikatorin und stellvertretende Schulleiterin. „Sie braucht von allen ihr Zutrauen dafür, dass sie ihre Rolle anders macht als als Stellvertreterin oder wie ihr Vorgänger Bernhard Helfer“, so Schwarz-Boenneke, die von den Bildern vom Neubeginn, die Günzel gezeichnet hatte, sichtlich bewegt war. „Das geht ans Herz“, sagte sie.

Carolin Neswadba zeigte nach der offiziellen Ernennung die Zuversicht, die sie auch seit der Flutkatastrophe auszeichnet. Den Grund nannte sie auch: Es sei die Freude, „mit dieser tollen Mannschaft in See zu stechen“. Die neue Schulleiterin des St.-Angela-Gymnasiums ist vom Wiederaufbau, den sie mit Bernhard Helfer geplant hat, überzeugt: „Bald können wir sagen: Wir haben im Umkreis die allertollste Schule.“