Jutta Schulte aus Baasem hat die Suppenküche 1996 gegründet und wird bei ihrer Arbeit in Köln auch von Schulen unterstützt.
Für BedürftigeEifeler Gesamt- und Grundschüler helfen bei „Juttas Suppenküche“ am Dom

Die Aktion von „Juttas Suppenküche“, die Jutta Schulte (2.v.l.) gegründet hat, unterstützen die Schulen in Blankenheim und Dahlem.
Copyright: Stefan Lieser
Sechs Kinder aus der Gesamtschule Eifel in Blankenheim und der Grundschule Dahlem sind kleine Engel. So loben sie einige der dankbaren Beschenkten bei der Aktion von „Juttas Suppenküche“ auf der Kölner Domplatte. Von den Kindern haben sie einen Schuhkarton voller kleiner nützlicher Geschenke erhalten.
Annika, Nika und Lena tragen eine rote Nikolauszipfelmütze und stehen mit ihrer Lehrerin Vera Nibus vor einem kleinen Berg aus bunt verpackten, großen und kleinen Schuhkartons.
Die drei Schülerinnen der Gesamtschule haben einen besonderen Exkursionstag. Er führt sie unter das tiefe Vordach des Domforums am Rand der Domplatte. Das Trio wurde ausgelost, denn eigentlich wollten 16 Schüler aus der 7b der Gesamtschule dabei sein, so Lehrerin Nibus.
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„Juttas Suppenküche“ versorgt Bedürftige in Köln
Das hätte den Rahmen am Ende der Ausgabekette von „Juttas Suppenküche“, die übers Jahr 14-tägig immer freitags vor Ort ist und im Dezember jeden Freitagmittag, schlicht gesprengt. 20 ehrenamtliche Helfer rund um die Initiatorin Jutta Schulte aus Baasem haben ohnehin alle Hände voll zu tun, mehr als 100 Bedürftige zu versorgen. Es können aber auch bis zu 200 sein, die zu ihr kommen, berichtet Schulte.

Gerührt nahmen die Bedürftigen ihren „Schuhkarton“ von den Kindern entgegen.
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Seit 1996 macht sie das Angebot. Damals habe sie das Schicksal eines Obdachlosen auf dem Weg zum Kölner Weihnachtsmarkt am Dom gerührt: „Keine Wärmestube für Obdachlose“ habe auf seinem Pappschild gestanden, mit dem er am Straßenrand stand. Da sei für sie klar gewesen: „An Weihnachten bringen wir für diese Menschen eine warme Suppe.“ An die 40 Bedürftige kamen. Schnell wurde daraus in jeder Beziehung mehr.
Schüler aus der Eifel unterstützen wohltätigen Verein
Das erzählte sie auch Annika, Nika und Lena, den drei Zwölfjährigen, sowie ihren Klassenkameraden der 7b an im Advent. Der Besuch war Teil des Lernprojekts „Bedürfnisse, Armut und Obdachlosigkeit“. Danach wurden in der Klasse die Schuhkarton-Geschenke gepackt. Körperhygieneartikel, Kekse, eine Decke, ein Kissen oder Handwärmer kamen hinein, manchmal vor allem jede Menge Süßes.
Das Eifel-Trio komplettiert so nach der eigentlichen Ausgabezeit für eine wärmende Suppe die nachfolgende Ausgabekette mit Grundnahrungsmitteln und Bekleidung, die von Einzelpersonen, Geschäften und Betrieben gespendet werden. Auch Tierfutter ist dabei, denn viele der Obdachlosen haben einen treuen Vierbeiner an ihrer Seite, oftmals als Schutz vor Dieben.
„Obdachlose sind keine Penner, sondern Menschen mit Gefühlen!“ Was Annika wie selbstverständlich feststellt, ist es für manch anderen nicht. Auch deshalb sind neben dem Trio aus der 7b Hanna, Emily und Jakob, drei Grundschüler aus Dahlem, mit ihrer Lehrerin Alice Neuwaldt schon zum dritten Mal zum Suppenküchen-Termin nach Köln gekommen. Dazu gesellt sich die 15-jährige Sophia aus Stadtkyll, die spontan Jutta Schultes Hilfsprojekt unterstützen will.
Die Beschenkten bedanken sich freudestrahlend
„Ihr seid kleine Engelchen.“ Beate, eine der nach und nach zur Ausgabe Gerufenen, die sich anhand von Nummernzettelchen ausweisen müssen, damit alles seinen geordneten Gang gehen kann, ist ein bisschen fassungslos vor Glück, als sie ihren Schuhkarton von einem der Kinder entgegennimmt.

Auch Jewgenij (r.) aus der Ukraine und Andrej aus Russland freuen sich über die Geschenkkartons der Schulkinder aus der Eifel.
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Beate ist nicht obdachlos, aber eine der Bedürftigen in der langen Warteschlange, in der auch Andrej und Jewgenij stehen. „Ja, ihr seid Engelchen. Wie schön, dass auch heute noch Kinder so sind, dass sie einfach helfen wollen“, sagt Andrej freudestrahlend. Er ist Russe, Jewgenij Ukrainer – eine in diesen Zeiten bemerkenswerte Schicksalsgemeinschaft draußen. Nachts irgendwo in der Nähe des Hauptbahnhofs.
„Wir bleiben hier, solange wir noch etwas haben und solange noch jemand etwas von uns haben will“, sagt Andrea aus dem Helferteam. Manchmal, fügt sie an, gehe ihr das Schicksal derjenigen, die da vor ihr stehen, besonders nahe. Und sie nehme das, was sie in einem der kurzen Gespräche erfahre, mit nach Hause. Dass sie betroffen ist, gehört eben auch dazu, hier am Rand der Domplatte. Auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz seien die, denen das Helferteam seit nun 28 Jahren etwas Gutes tut, nicht gern gesehen. Unter dem Vordach des Domforums, unweit der Portale des mächtigen Doms, werden sie geduldet.