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Fußball-KreisligaSV Sistig/Krekel triumphiert im Gemeindederby gegen den Kaller SC

Lesezeit 6 Minuten
Dominik Pütz geht nach einem Kontakt mit einem Kaller Gegenspieler zu Boden.

Zweifachtorschütze und Routinier Dominik Pütz wird hier unsanft gestoppt. Der SV Sistig/Krekel gewann aber souverän gegen Kall.

Der Kaller SC hat immer noch keinen Sportplatz. Jetzt ist die Baufirma insolvent. Außerdem im Artikel: die Kreisliga-A-Ergebnisse.

Kreisliga C: Kaller SC – SV Sistig/Krekel 2:5 (0:3). Das Auswärtsspiel des Kaller SC beim SV Bronsfeld vor einer Woche gewann der Gast zwar 4:3. Doch der Erfolg war teuer erkauft. Kalls Trainer Kevin Seeliger beklagte danach viele Verletzte. „Kein Wunder, bei diesem Acker“, scherzte er. So musste er am Sonntag im Heimspiel gegen die favorisierten Gäste des SV Sistig/Krekel auf einige Spieler verzichten.

Im Gemeindederby zwischen dem Tabellenführer und dem Tabellenvierten war das Kräftemessen praktisch nach dem ersten Durchgang entschieden. Sistig führte nach Toren von Michael Rütt (12., 44.) und Patrick Lingscheidt verdientermaßen. Kalls Trainer Seeliger war enttäuscht von seinen Spielern: „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel reingekommen – und haben bei den Gegentoren richtig gepatzt.“

Nach der Pause trafen auf beiden Seiten die Dominiks

Nach dem Seitenwechsel blieben die Sistiger dominierend. Routinier Dominik Pütz (56., 77.) gelangen die beiden restlichen Tore für den Spitzenreiter. Kall verkürzte mit einem Distanzschuss von Dominik Siemann (75.) und einem verwandelten Foulelfmeter von Dominik Voißel (86.) zum 2:5-Endstand.

Patrick Lingscheit sitzt nach dem Tor auf der Torauslinie.

Ungläubiger Torschütze: Sistigs Patrick Lingscheidt nach seinem 2:0.

Mit dem verdienten Auswärtserfolg baute Sistig seinen Vorsprung in der Tabelle auf sechs Punkte aus. Die Sistiger haben allerdings zwei Spiele mehr als Dreiborn II, die bei Schöneseiffen II mit 1:3 patzten. Der Kaller SC rutschte in der Tabelle ab auf Position sechs.

Auch die Heimspiele des Kaller SC finden auswärts statt

Gespielt wurde übrigens auf dem staubigen Aschenplatz in Scheven. „Trainieren in Keldenich, spielen in Scheven. Natürlich ist das irgendwann ätzend. Wir wollen zurück nach Kall“, sagte Trainer Seeliger. „Wir sind die ewige Auswärtsmannschaft“, ergänzte Kalls Vorsitzender Wolfgang Kirfel.

Seit fast drei Jahren wartet der Verein nach der verheerenden Flut, die die Anlage zerstörte, auf einen neuen Sportplatz. Erstmalig sollte für die Gemeinde Kall ein Kunstrasenplatz her. Der ist auch da, doch es gibt Probleme, wie Kirfel auf Nachfrage berichtete. „Der Platz ist fast fertig, aber es gibt noch einige Mängel.“ Doch die Baufirma hat inzwischen Insolvenz angemeldet.

Wer stellt nun die Mängel ab? Kirfel: „Wir wissen es noch nicht. Wir hoffen, dass die Gemeinde Kall im Zusammenspiel mit anderen Firmen das Ganze nun zu Ende bringen kann, doch dafür sind zunächst vor allen Dingen auch noch juristische Fragen zu klären“, so Kirfel weiter. Mehr als ärgerlich sei dies, denn der Verein habe gehofft, schon längst auf dem neuen Kunstrasenplatz spielen zu können. Kirfel: „Das ist ganz schön bitter. Für alle. Aber natürlich besonders für unsere Fußballer.“

Als Beispiel für einen solchen Mangel nannte er, dass die Zaunanlage noch nicht komplett geschlossen sei. Wesentlich dramatischer sei aber, dass es Unebenheiten im Belag geben würde. Für Kreisliga-Fußballer grundsätzlich nichts Neues. Bei einem neuen Sportplatz im sechsstelligen Euro-Bereich sollte das aber nicht passieren. Kirfel: „Wir hoffen, dass die Probleme noch in der laufenden Saison gelöst werden und unsere Fußballer dann dort spielen können. Wir wissen es aber nicht.“ Einen konkreten Zeitpunkt, wann der Kaller SC sein neues Wohnzimmer betreten und einweihen kann, gibt es also – zum Ärger aller – noch nicht.


Kreisliga A: Nur Ländchen-Sieberath kann im Tabellenkeller punkten

SV Sötenich – SG Flamersheim/Kirchheim 3:1 (2:1). Weil derzeit in Sötenich nicht gespielt werden kann, fand die erste Partie der Kreisliga A schon am Sonntag um 11 Uhr statt, und zwar in Nettersheim. Die echte Auswärtsmannschaft ging sogar mit 1:0 durch den Landesliga-erfahrenen Neuzugang Lukas Heiwolt, der im ersten Spiel für seinen neuen Klub sein erstes Tor erzielte, in Führung (16.). Dann traf nur noch die Auswärtsmannschaft, die das Heimspiel hatte. Jens Knebel (31., 42.) drehte das Spiel mit seinen Saisontreffern 16 und 17. Lukas Hanf traf fünf Minuten nach seiner Einwechslung (65.).

SC Roitzheim – TuS Mechernich 4:2 (1:0). Dramatischer kann eine Schlussphase kaum sein. Dabei fing das Spiel recht ereignislos an. Ein Tor von Dominik Hochgürtel (11.) und vier Gelbe Karten, dann war Halbzeit. Alles, was Mechernich sich dann in der Pause vorgenommen hatte, war direkt nach Wiederanpfiff dahin, weil Hochgürtel sein zweites Tor erzielte. Mechernich steckte aber nicht auf: Die eingewechselten Jens Honnef (67.) und Kevin Mießeler (81.) egalisierten die Roitzheimer Führung. Matti Benden sah innerhalb weniger Sekunden Doppel-Gelb, also Gelb-Rot (85.), Roitzheim nutzte die Überzahl aus. Marcel Heindrichs (88.) und Hochgürtel zum Dritten (90.+7) sorgten für den Endstand. Den Platzverweis sah Roitzheims Coach Thomas Moga als Schlüsselmoment. Am Ende überwog bei ihm die Freude: „Gegen den Abstieg ist das ein ganz wichtiger Dreier.“ Enttäuschung herrschte dagegen bei TuS-Trainer Nico Hohn: Vier Gegentreffer, davon zwei per Kopf nach Standards, seien „eindeutig zu viel“.

SV Schöneseiffen – TuS DJK Dreiborn 3:0 (1:0). Im Derby setzte sich der Favorit standesgemäß durch. Max Jöbges erzielte das Führungstor (28.), Daniel Schmidt (per Strafstoß, 74.) und Marcel Hupp (83.) erhöhten.

SV Frauenberg – SSV Weilerswist 0:1 (0:o). Für Weilerswists Trainer Horst Bartz war es eine angenehme Rückkehr ins Frauenberger Loch, wo er vor Jahrzehnten selbst die Fußballschuhe geschnürt hatte. „Es war ein freundlicher Empfang“, sagte Bartz. Ein gutes Spiel sah er aber nicht, was wohl auch am tiefen Rasen lag. „Man kann dort nicht direkt spielen, man benötigt immer mindestens zwei bis drei Kontakte. Dadurch wird das Spiel langsam und Frauenberg kann verschieben“, so Bartz. Nach einer Ecke erzielte Felix Kortholt (85.) den einzigen Treffer im Spiel. Sebastian Kaiser ärgerte sich, dass sein Team sich nicht für die engagierte Leistung belohnt hatte. Dennoch mache ihm das Spiel Hoffnung, aus dem Tabellenkeller rauszukommen.

SpVg Ländchen-Sieberath – TuS Chlodwig Zülpich II 3:3 (1:1). Was wäre Ländchen-Sieberath nur ohne Mathias Diederichs? Alle drei Treffer machte der Führende in der Kreisliga-A-Torjägerliste, der nun 27 erfolgreiche Abschlüsse zählt. Ländchen ging 1:0 in Führung (21.), Felix Hintzen glich vor der Pause aus (37.). Zülpich ging danach zweimal in Führung durch Leon Seeberger (57.) und Maximilian Krosch (70.), beide Male glich Ländchen aus (66., 73.). „Der Punkt bringt uns hoffentlich das Selbstvertrauen zurück. Es war eine gute Reaktion auf letzte Woche“, sagte Heim-Coach Sebastian Knips, der sein Team für eine gute kämpferische Leistung lobte.

Bliesheimer BC – D-H-O 1:4 (0:1). Kurz vor der Halbzeit brachte Mirco Gernand D-H-O in Führung (43.). Daniel Ohrem gelang der Ausgleich (70.). Die Freude währte aber nicht lange, Adrian Hajdini stellte den alten Abstand wieder her (75.). Die Nachspielzeit hatte es dann in sich. Erst erhielt Bliesheim eine Gelb-Rote Karte (90.), danach trafen Fabian Di Stefano (Strafstoß, 90.+7) und Wael Hassan (90.+8) für Roitzheim. Letztgenannter flog eine Minute später auch noch mit Gelb-Rot vom Platz.

TSV Schönau – SSV Eintracht Lommersum 1:3 (0:1). Die SG Dahlem-Schmidtheim kann den Atem des Verfolgers schon im Nacken spüren. Lommersum gibt sich erneut keine Blöße und gewinnt auch in Schönau. Die Eintracht hat nur noch zwei Punkte weniger als der Tabellenführer – und das bei einem Spiel weniger. Jan-Niklas Runkel brachte die Gäste mit dem Halbzeitpfiff in Führung (45.+2). Stefan Rempel erhöhte zweimal (48., 57.). Schönaus Tenzin Naktsang erzielte den einzigen Treffer des Gastgebers (50.).