Die giftigen Abfälle werden nicht in Bürrig abgelagert, sondern nach Erftstadt gefahren.
Hochgiftige und krebserregende AbfälleMehr als zehn Tonnen Blei stecken im Anstrich der alten Leverkusener Brücke

Stahlbeton von der alten Brücke liegt auf der Fahrbahn. Um die Entsorgung, auch der Stahlteile mit bleihaltigem Anstrich kümmert sich das Abbruchunternehmen.
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Dass die hochgiftigen und Krebs erregenden Abfälle, die beim Autobahnbau und beim Abbruch der Leverkusener Brücke anfallen, auf der Bürriger Deponie abgelagert werden, gilt nun nicht mehr. Die mit Blei, Chrom und Zink belasteten Sandstrahl-Abfälle werden auf einer Deponie in Erftstadt endgelagert.

Die alte (vorne) und die neue Leverkusener Brücke.
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Das geht aus einer Anfrage der Grünen hervor, die die Stadtverwaltung mithilfe der Autobahn GmbH jetzt beantwortet hat. Die vormals geltende Sicherheitsregel, dass giftige Stoffe, zum Beispiel schwer belasteter Bodenaushub, der beim Autobahnbau in der Bayer-Altlast anfiel, in der nahen Sondermülldeponie Bürrig abgelagert werden, wird heute nicht mehr angewendet.
Alte Leverkusener Brücke: Elf Tonnen Blei im Anstrich
Im Anstrich der alten Autobahnbrücke sollen laut der Mitteilung etwa zehn bis elf Tonnen Blei und ein Kilogramm PCB stecken. Zuerst will die Firma den giftigen Anstrich im Hohlkasten abstrahlen, in dem kürzlich neben der Autobahn aufgebauten Zelt werden anschließend die ausgebauten Stahlteile von außen sandgestrahlt. Bisher seien 20 Prozent der zu reinigenden Oberfläche fertig abgestrahlt, dabei seien 560 Tonnen Gemisch aus Sand und abgelösten giftigen Anstrichen angefallen.
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Die Unterdruck-Halle, in der die Stahlteile sandgestrahlt werden sollen.
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Die Autobahn rechnet insgesamt mit 2800 Tonnen an „Strahlgut“, das es zu entsorgen gilt; das dürften etwa 100 Lastwagenladungen sein, die nach Erftstadt rollen.

So sah die alte Leverkusener Brücke in Merkenich Anfang April aus: Der Asphalt ist abgeschält.
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Beide Sondermülldeponien, Bürrig und Erftstadt, besitzen die gleiche Deponieklasse III, geeignet für die Ablagerung von gefährlichen Abfällen. Die Abfallstromkontrolle für den Abbruch der Rheinbrücke üben nicht die Kölner und Leverkusener Umweltämter aus, sondern die Bezirksregierung Köln.
Die Autobahn GmbH habe mitgeteilt, dass die Arbeitsgemeinschaft aus den beiden am Abbruch beteiligten Baufirmen „Hochtief“ und „SEH“ entschieden, wo sie die Schadstoffe entsorgen oder verwerteten, schreiben die Verwaltung und die Autobahn GmbH. Die Firmen stimmten sich auch eigenständig mit den zuständigen Behörden und Entsorgungseinrichtungen ab. Einen Einfluss darauf, dass das Blei nicht deponiert, sondern zurückgewonnen werden soll, gibt es demnach jetzt nicht mehr.
Asphaltbeton auf neuer Brücke löst Fragen aus
Der „Leverkusener Anzeiger“ erhielt mehrere Hinweise von im Straßenbau fachlich versierten Menschen, denen aufgefallen war, dass der Asphalt auf der neuen Leverkusener Brücke bei der Überfahrt merkbar uneben sei. Zu merken ist der Unterschied etwa bei der Überfahrt aus Leverkusen zur Kölner Seite; dort wird die Oberfläche hinter der Brücke plötzlich spürbar eben. Die Autobahn GmbH schreibt, dass die Fahrbahndecke auf der Strombrücke aus Asphaltbeton bestehe. Man habe sie nach dem Einbau mit einem Messwagen (Planographen) befahren, um die Ebenheit der Decke zu dokumentieren. Die Auswertung der Planographenfahrt werde derzeit erarbeitet. Die Messprotokolle zeigten aber keine Abweichungen der Ebenheit außerhalb der zulässigen und zu akzeptierenden Toleranzen. Kurz gesagt: Der Asphalt kann bleiben. (rar)